EPU Neusiedl, Markus Csacher
Unternehmer seit 1. Jänner 2016
Lesedauer: 2 Minuten
Was hat dich bewegt ein:e EPU (Einzel-Unternehmer:in) zu sein?
Die technischen Herausforderungen, die mir begegnet sind.
Privatpersonen haben mich wiederholt angesprochen, Lösungen zu finden.
Mittlerweile hat sich mein Unternehmen verändert: es kommen weniger private Personen zu mir, Industrieunternehmen sind im Fokus. Diese haben oft größere technische Herausforderungen oder ein mehr an technischen Herausforderungen. Das gefällt mir.
Immer wenn jemand meinte, das geht nicht, habe ich versucht, eine Lösung zu finden.
Ursprünglich habe ich viel Steuerungstechnik gemacht und bin dann draufgekommen: Mechatronik ist nur ein Teil davon. So durfte ich Steuerungen bauen, sie aber nicht ans Netz anschließen. Die Elektrotechnik war zu dem Zeitpunkt nicht Teil meines Gewerbes. 2019 waren alle Bestimmungen erfüllt und ich konnte Elektrotechnik als Gewerbe dazunehmen.
Es muss alles seine Richtigkeit haben – daher bin ich Einzelunternehmer geworden.
Mich zeichnet aus, dass ich dort ansetze, wo es für andere schwierig wird und tief ins Detail geht.
Zum Beispiel, wo Steuerungen miteinander verknüpft werden, wo man Logiken programmieren muss. Ich mache keine Produkte von der Stange - ob Heizungssteuerung, Solarsteuerung am Computer, kombiniert mit der Fußbodenheizung – alles hängt mit der Programmierung zusammen.
Daher bin ich sehr dankbar für den Hydraulikkurs, den ich vor etlichen Jahren bei meinem Arbeitgeber erhalten habe. Bevor man programmieren kann, muss man hydraulische Kenntnisse beherrschen und verstehen: damit das System für die Steuerung übersetzt werden kann.
Genauso kann man die beste Steuerung draufsetzen, wird es nie passen, stimmt die Hydraulik nicht. Es hängt alles zusammen und gibt viele Möglichkeiten. Man muss schauen, welche die Richtige ist. Man kann einfache Dinge genauso einsetzen wie komplizierte. Ich denke die Dinge bis ins Detail durch, erst wenn ich sicher bin meine Lösung funktioniert, biete ich diese an.
Mich zeichnet die Liebe zum Detail aus.
Welche Herausforderungen gibt es?
Die Zeit.
Ich bin neben meinem Vollzeit Beruf tätig und habe Familie. Das Ganze muss man unter einen Hut bringen.
Es war für mich ungewohnt, neben technischen Herausforderungen mit kaufmännischen zu befassen. Man muss Rechnungen zahlen und Rechnungen schreiben. Überlegungen wie - was für einen Stundenlohn verlangt man? Ist es gerechtfertigt, was man macht? Da geht einem die erste Zeit viel durch den Kopf.
Werbung habe ich bisher nicht gemacht. Mundpropaganda hat das meiste bewirkt.
Ich habe keine Werbetafel, aber im Bezirk kennt man mich und das ergibt sich dann immer schön: Wenn jemand im Wirtshaus gesagt hat, er hat ein Problem und kommt nicht weiter - so sind die Leute zu mir gekommen.
Die Überlegung, ob Mitarbeiter dazu kommen sollen habe ich schon öfters gehabt, aber damit hat man mehr Verantwortung. Im Augenblick mache ich Aufträge wie es sich zeitlich ausgeht.
Hast du Services der Wirtschaftskammer Burgenland in Anspruch genommen?
Ja! Ich sehr dankbar, dass die Regionalstelle der Wirtschaftskammer in Neusiedl mich so gut beraten hat. Sonst wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Es wurde mir gesagt, dass ich die Möglichkeit habe, Mechatronik zu nutzen und später Elektrotechnik dazu zunehmen. Für mich war das der Startschuss.
Mir haben Voraussetzungen gefehlt für Elektrotechnik, daher habe ich einen Lehrgang besucht, auch waren Tätigkeiten in meinem Brotberuf als Zwischenzeugnis wichtig. So waren es viele Kleinigkeiten, die zusammengekommen sind.
Heute bin ich vorsteuerabzugsberechtigt und muss quartalsweise ans Finanzamt melden. Auch diese Umstellung wurde erst im Laufe der Zeit möglich und sinnvoll. Mich hat die Wirtschaftskammer Neusiedl bei jeder Hürde begleitet. Für einen Techniker ist es eine Umstellung - ein großer Schritt. Ich bin froh, dass ich ihn gemacht habe.