Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher und Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth (v. l.).
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„Jungen Familien Hilfe geben!“

Anlässlich des Besuchs von Bundesminister Martin Kocher in der Wirtschaftskammer Burgenland betonte WK-Präsident Andreas Wirth die Dringlichkeit in Sachen Fachkräftemangel und Erleichterung bei der Kreditvergabe.

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Aktualisiert am 07.11.2023

„Gerade im Hinblick auf das kommende Weihnachtsgeschäft suchen Handel und Gastronomie händeringend nach Kräften“, erklärte Präsident Andreas Wirth anlässlich eines Arbeitsgesprächs mit Arbeits- und Wirtschaftsminister Kocher in der Wirtschaftskammer in Eisenstadt. Laut Studien wären z. B. viele Pensionisten bereit, als Aushilfskräfte in derartigen Spitzenzeiten einzuspringen. Minister Kocher betonte in diesem Zusammenhang, dass man diesbezüglich intensiv nach praktikablen Lösungen suche. Generell brauche es Anreize, dass Menschen in Österreich länger in Beschäftigung bleiben.

 

Kocher erklärte in Eisenstadt außerdem: „Gespräche wie diese zeigen mir, wie herausfordernd die aktuelle Situation für Unternehmen gerade ist. Hier braucht es die enge Abstimmung mit den Sozialpartnern.“ Lob gab es vom Minister für die Ausbildungsqualität etwa im WIFI Burgenland. „Wir haben hier ein sehr gutes Ausbildungssystem. Das hilft, die Wirtschaft zu stabilisieren und ist die Basis für eine neue, wirtschaftliche Dynamik.“

 

Jungen Menschen wieder Kredite ermöglichen

Ein weiteres Thema waren die Schwierigkeiten bei der Kreditvergabe. Die seit 2022 in Kraft befindliche Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) hat neben den gestiegenen Baukosten wesentlichen Anteil daran, dass die Neuvergabe von Krediten vor allem an junge Menschen für Wohnzwecke eingebrochen ist. Aufgrund der Entwicklung des Zinsniveaus, des sprunghaften Kostenanstiegs bei Baumaterialien sowie der hohen Energie- und Lebenshaltungskosten zeichnet sich ohnehin ein signifikanter Rückgang der Nachfrage nach Immobilien und privaten Wohnbau ab. Die KIM-Verordnung stellt für junge Familien eine Hürde bei der Schaffung von Wohnungseigentum dar. „Aus Sicht der Wirtschaft sollten Finanzierungen für selbst bewohnten Wohnraum bzw. dessen Sanierung von der Verordnung ausgenommen sein. Man muss den jungen Familien Hilfe geben“, fordert Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth.


Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher und Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth (v. l.). // © WKB/Lexi


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