Zwei Personen arbeiten gemeinsam mit einem Laptop in einem Serverraum.
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Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie, Fachverband

Trendit NÖ-Wien-Burgenland 2017

Konkretes Know-how zum Schlagwort „Digitale Revolution“

Lesedauer: 3 Minuten

06.12.2023

Innovationen voranzutreiben heißt oft, Terrain zu betreten, das von Normen und gesetzlichen Rahmenbedingungen noch nicht erfasst ist.

Die juristische Realität holt Entwickler und Anwender bisweilen erst später ein. So sehen sich jene, die seit Jahren auf die Erfassung, Analyse und Nutzung von Kundendaten setzen, derzeit mit der neuen EU Datenschutzgrundverordnung konfrontiert. Mit Blockchain und Bitcoin stehen die nächsten Technologien in den Startlöchern, für die noch kaum Regularien existieren.

Den Fragen, die sich aus diesem Spannungsfeld ergeben, stellten sich Ende August ExpertInnen und TeilnehmerInnen im Rahmen des Kongresses “Trendit” auf Einladung der UBIT in der Burg Perchtoldsdorf.

Die EU-Datenschutzgrundverordnung – Bremse oder Chance?

Die EU-Datenschutz-Grundverordnung, die ab 25. Mai 2018 anzuwenden ist, hat nicht nur Auswirkungen auf die IT, sondern auch auf viele betriebswirtschaftliche und organisatorische Aspekte. InformationstechnologInnen und UnternehmensberaterInnen wappnen sich daher schon jetzt dafür, Ihre Kunden bei den erforderlichen Veränderungen zu begleiten. Der “Trendit”, zu dem die 3 UBIT-Fachgruppen der „Region Ost“ – UBIT Burgenland, UBIT Niederösterreich und UBIT Wien – erstmals gemeinsam eingeladen hatten, bot deren Mitgliedern eine umfassende Vortragsreihe zu diesem Thema. Die ExpertenInnen machten dabei nicht nur auf wichtige Regelungen und Fallstricke aufmerksam. Sie ermutigten auch dazu, die Umsetzung der neuen Richtlinien als Chance zu nutzen, die oftmals überbordende Datensammlung strategisch zu hinterfragen und als Chance für eine gezieltere Datennutzung zu betrachten. Denn schon in seiner Keynote machte Wolfgang Henseler, Professor für Digitale Medien und Intermediales Design an der HS Pforzheim und Managing Creative Director von Sensory-Minds, die Bedeutung von Daten, insbesondere personenbezogener Daten, als Erfolgsfaktor bewusst: „Daten sind das neue „Öl“!“

Martin Puaschitz, Obmann der Fachgruppe UBIT der WKW wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der IT-ExpertInnen und UnternehmensberaterInnen hin: „Unsere Mitglieder sind die Speerspitze für Innovationen im Bereich der Digitalisierung und unterstützen Betriebe dabei, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Daten sind dabei oft der Schlüssel zu innovativen Geschäftsmodellen oder optimierten Prozessen.“ Den Themen Kundenbindung, CRM und die Nutzung Sozialer Netze war daher eine eigene Vortragsreihe des “Trendit” gewidmet.

Blockchain, Bitcoin & Co – Hippe Spielerei oder wirtschaftlich relevant?

Ein weiterer Themenschwerpunkt des “Trendit”: Blockchain und darauf basierenden Anwendungen. Von einigen noch als Hype abgetan, entstehen rund um die Blockchain-Technologie derzeit innovative Ansätze – von Bitcoin, bzw. digitalen Währungen, bis hin zu Smart-Contracts – die langsam auch die betriebliche Realität in Österreichs KMU erreichen und längst zum Kerngeschäft einiger Startups und Innovationsführer geworden sind. Ernst Tertilt, Geschäftsführer der Crypto Management GmbH räumte zwar in seinem Impulsreferat ein, dass man sich dabei – wie zu Beginn jeder disruptiven Innovation - noch in einem kaum regulierten Bereich bewegt, doch die rechtliche Basis werde nicht lange auf sich warten lassen.

KommR Günter R. Schwarz, CMC, Obmann der Fachgruppe UBIT der WKNÖ ermutigt UnternehmensberaterInnen und IT-ExpertInnen, sich mit dem Thema vertraut zu machen: „Neuland zu betreten, birgt zwar Risiken, aber auch enormen Gestaltungsspielraum. Mit Veranstaltungen wie dem “Trendit” ermutigen wir unsere Mitglieder nicht nur, sich dieser Herausforderung zu stellen und sich mit Innovationstreibern wie Blockchain auseinanderzusetzen, sondern wir unterstützen sie auch mit dem dafür notwendigen Wissen.“

Mehr als 300 TeilnehmerInnen waren diesem Aufruf am 29. August zum “Trendit” in die Burg Perchtoldsdorf gefolgt. Mag. Dr. Wilfried Drexler, MBA, Obmann der Fachgruppe UBIT der WK-Burgenland unterstrich, dass der “Trendit” nur ein Ausschnitt aus den vielfältigen Angeboten der UBIT sei: „Die UBIT bietet in den kommenden Monaten weitere Informations- und Weiterbildungsinitiativen zu Kernthemen der Digitalisierung – von der EU-Datenschutzgrundverordnung bis hin zu neuen Technologien. UnternehmensberaterInnen, InformationstechnologInnen und BuchhalterInnen können auf ihrem Weg zur Wirtschaft 4.0 gleichermaßen davon profitieren.“

In Sinne dieses Ansatzes stellten sich zur abschließenden Expertenrunde alle Vortragenden des “Trendit” den fachübergreifenden Fragen der TeilnehmerInnen: Ing. Mag. Dr. Vincenz Leichtfried (LV7 Media Services), Roland Puffer (Provaria GmbH), Georg Zeitler ( pc-web: web und it-lösungen GmbH), Univ.-Lektor Dipl.-Ing. Dr. Christoph F. Strnadl (Software AG) und Mag. Elfriede Sixt (FinTech Academy).

Auch wenn jüngste Studien von Arthur D. Little oder Accenture großen Nachholbedarf bei Österreichs Mittelstand in Sachen Digitalisierung sehen, zeigte sich KommR Alfred Harl, Obmann des Fachverbandes UBIT nach dem Event optimistisch: „Die Chance ist vorhanden, bis 2020 in den Bereichen IT-Sicherheit und digitalem Geschäft Europaspitze zu werden“.

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