Auf rotem Hintergrund halten im linken Bildrand zwei Hände einer Person in rot-weiß gestreiftem Oberteil ein rechteckiges Geschenk, eingepackt in hellbraunem Geschenkspapier mit rot-weißem Geschenksband
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Sparte Handel

Jedes sechste Weihnachtsgeschenk wird online gekauft

Rund sechs Millionen Geschenke werden unter den steirischen Christbäumen erwartet, als Weihnachtsbudget planen die Steirer heuer 370 Euro - und sie kaufen jedes sechste Packerl online.

Lesedauer: 4 Minuten

23.11.2023

Laut KMU Forschung Austria planen die Steirer heuer im Schnitt rund 370 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Rund sechs Millionen Packerl werden unter den steirischen Christbäumen erwartet. Und das steirische Christkind ist längst online - schon jedes sechste Packerl wird im Netz gekauft. Profitieren werde von den konstant hohen Weihnachtsausgaben der gesamte Handel, ist Spartenobmann Gerhard Wohlmuth überzeugt: "Die Entwicklung der Konsumausgaben der privaten Haushalte im bisherigen Jahr ist robust - diese Ausgangslage spricht für ein stabiles, positives Weihnachtsgeschäft 2019. Angesichts der Zunahme des Onlinehandels wäre es für die Zukunft wichtig, die Rahmenbedingungen zur Sicherstellung eines fairen Wettbewerb nachzuschärfen."

Pressekonferenz Weihnachtseinkauf Sparte Handel
© WKO Steiermark/Foto Fischer Helmut Zaponig, Geschäftsführer der Sparte Handel, Obmann Gerhard Wohlmuth und Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria (v. l.) blicken optimistisch aufs heurige Weihnachtsgeschäft.

Die Adventmärkte verbreiten seit wenigen Tagen vorweihnachtliche Stimmung im Land - und die weiß-grünen "Christkindl" scharren bereits in den Startlöchern: Das tun sie auch in diesem Jahr erneut mit einem gut gefüllten Präsente-Börserl, wie eine aktuelle Erhebung der KMU Forschung Austria bestätigt: "Die Steirerinnen und Steirer zeigen sich beim Schenken wieder von ihrer spendablen Seite. Sie planen in diesem Jahr - wie auch bereits im Vorjahr - mit einem durchschnittlichen Weihnachtsbudget von 370 Euro", erklärt Projektleiter Wolfgang Ziniel. "Damit liegen die geplanten Ausgaben fürs Fest erneut auf dem höchsten Niveau der letzten Jahre." Insgesamt wollen 90 Prozent der Steirer ab 15 Jahren, das sind rund 970.000 Menschen, Weihnachtsgeschenke besorgen, im Schnitt haben sie vor, sechs Packerl unter den Christbaum zu legen: Macht unterm Strich knapp sechs Millionen hübsch verpackte Präsente. 

Entwicklung im Einzelhandel

Nicht zuletzt, weil auf die steirischen Christkindl seit Jahren Verlass ist, sondern auch aufgrund der insgesamt österreichweiten robusten Entwicklung der Konsumausgaben - die Ausgaben der privaten Haushalte sind hier im Jahr 2019 nominell um 3,2 Prozent gestiegen - zeigen sich die heimischen Händler fürs heurige Weihnachtsgeschäft optimistisch. Sie rechnen größtenteils mit stabilen Umsätzen. Konkret gehen 60 Prozent von zumindest gleichbleibenden Umsätzen aus und 20 Prozent rechnen mit Steigerungen beim Weihnachtsgeschäft. Weitere 20 Prozent gehen hier von leichten Einbußen aus.

Was und wann die Christkindl einkaufen

Wie sich das Geschäft rund ums große Fest aber schlussendlich wirklich entwickelt, wird man erst kurz vor Weihnachten beurteilen können, erklärt Ziniel: "36 Prozent sind Late Shopper, also Käufer, die das Gros ihrer Geschenke erst ab der zweiten Dezemberhälfte bzw. erst kurz vor dem Heiligen Abend besorgen." Diesen stehen 44 Prozent gegenüber, die ihre weihnachtliche Einkaufstour Mitte November bis Mitte Dezember am Plan haben. Und rund 13 Prozent sind bereits fertig mit dem Einpacken, diese Early Shopper haben schon vor dem November ihre Packerl besorgt. 

Der Trend zum späten Packerl-Shopping sowie die seit Jahren hohe Zahl an verschenkten Gutscheinen machen eine vorweihnachtliche Hochrechnung schwierig, betont auch der Obmann der Sparte Handel in der WKO Steiermark, Gerhard Wohlmuth: "Durch die Gutscheine wird ein großer Teil des Umsatzes erst nach den Feiertagen erzielt." Und auch noch weit darüber hinaus. Laut KMU Forschung planen nämlich nur 16 Prozent die Gutscheine gleich nach dem Fest und noch im Dezember einzulösen. 50 Prozent der Beschenkten werden ihre Gutscheine voraussichtlich im Jänner einlösen, 34 Prozent der Befragten gaben an, das erst im Februar oder noch später zu tun. Nicht zuletzt aufgrund dieser "Langzeitwirkung" blickt der Handelsobmann „vorsichtig optimistisch“ auf das heurige Weihnachtsgeschäft1

Was heuer unter den Tannen liegt? Das sind die Top-10 der geplanten Geschenke 2019 (Mehrfachnennungen möglich): Platz 1: Bücher (44 Prozent; 2018: Platz 3 mit 34 Prozent). Platz 2: Gutscheine (43 Prozent; 2018 Platz 1 mit 39 Prozent). Platz 3 Bekleidung/Textilien (36 Prozent, 2018: Platz 2 mit 35 Prozent). Im Ranking folgen Kosmetika und Spielwaren (jeweils 29 Prozent), Bargeld (20 Prozent), Schmuck und Sportartikel (jeweils 19 Prozent), Genussmittel (17 Prozent) und Selbstgemachtes (15 Prozent).

Onlinehandel: Klare Spielregeln für fairen Wettbewerb

Und das weiß-grüne Christkindl ist auch fleißig online unterwegs, wie die Befragung zeigt: So informieren sich 39 Prozent der Steirer online konkret zu Weihnachtsgeschenken. 31 Prozent planen Präsente - zumindest teilweise - auch im Internet zu kaufen. Und bereits jedes sechste steirische Weihnachtspackerl wird heuer per Mausklick geordert werden. "Umso wichtiger sind unsere Bemühungen den steirischen Onlinehandel zu stärken", betont Wohlmuth. Denn der Trend zum Kauf per Klick hält ungebrochen an. "Im Vorjahr wurde allein in der Steiermark beim Online-Umsatz die Milliardengrenze gesprengt. Mittlerweile shoppen bereits 61 Prozent der im Internet - 47 Prozent im EU-Ausland", so Wohlmuth. Er mahnt aufgrund der immer stärkeren wirtschaftlichen Bedeutung des Onlinehandels zu mehr Fairness: "Es herrscht ein gravierendes Ungleichgewicht, was den Mitbewerb durch international agierende internetbasierte Plattformen betrifft, die sich weder an die hierzulande geltenden arbeitsrechtlichen Vorgaben halten, noch hier ihre Steuern zahlen", so Wohlmuth. "Experten gehen davon aus, dass allein in diesem Bereich der heimischen Finanz 550 bis 600 Millionen Euro insgesamt pro Jahr entgehen. Hier braucht es klare Spielregeln, wie das von WKO Steiermark Präsident Josef Herk geforderte Digitalsteuerpaket, um für die Zukunft einen fairen Wettbewerb zu garantieren."

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