Neue EU-Verordnung gegen Plastikpellets: Strengere Regeln für Unternehmen treten 2027 in Kraft

Die Europäische Union hat mit der "Verordnung (EU) 2025/2365 über die Vermeidung der Freisetzung von Kunststoffgranulat" einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen Mikroplastik unternommen. Mit ihr sollen Umweltverschmutzung und Mikroplastikbelastungen deutlich reduziert werden. Die Regelung verpflichtet alle Akteure, die mit Kunststoffpellets umgehen - von Hersteller:innen über Transporteur:innen bis hin zu Verwender:innen - Verluste schnellstmöglich zu beseitigen.  Zudem müssen sie standortspezifische Risikomanagementpläne erstellen, umsetzen und regelmäßig aktualisieren.

Unternehmen, die jährlich mehr als 1.500 Tonnen Pellets verwenden, müssen alle drei Jahre eine Zertifizierung nachweisen, während kleinere Unternehmen von strengeren Anforderungen teilweise ausgenommen sind. Zudem müssen Unternehmen angeben, ob sie über oder unter der 1.500-Tonnen-Schwelle liegen, und beim Transport von Pellets Meldungen einreichen.  Vorgeschrieben sind unter anderem eine eindeutige Kennzeichnung der Pellets, Meldungen beim Transport sowie verbindliche Regeln für den Umgang mit Unfällen und ähnlichen Ereignissen.

Formal tritt die Verordnung am 16. Dezember 2025 in Kraft, die zentralen Bestimmungen für Unternehmen gelten jedoch erst ab dem 17. Dezember 2027. Für Unternehmen, die im Schiffsverkehr tätig sind, beginnt die Umsetzung ein Jahr später, am 17. Dezember 2028. Die Mitgliedstaaten sind verpflichtet, Zertifizierungsstellen einzurichten, und Normungsorgane sollen harmonisierte Methoden zur Verlustabschätzung entwickeln. Mit diesen Maßnahmen will die EU die Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt deutlich reduzieren und einen verbindlichen Rahmen für Unternehmen schaffen, die mit Kunststoffpellets arbeiten.