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Person im Anzug steht in einem weißen Bereich eines Labyrinths, von dem aus viele Wege entspringen
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Weniger EU-Bürokratie - mehr Wettbewerbsfähigkeit

Überbordende Bürokratie schwächt österreichs Betriebe. WKO fordert in einem Positionspapier umfassende EU-Strategie zur Entlastung der Unternehmen.

Lesedauer: 1 Minute

01.07.2025

Der bürokratische Aufwand für Unternehmen in Europa ist in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen - das zeigt nicht nur die tägliche Praxis, sondern auch eine aktuelle Umfrage des Market Instituts: 59 Prozent der österreichischen Unternehmen und 72 Prozent der KMU berichten von einem deutlich höheren Zeitaufwand für bürokratische Pflichten. Neue EU-Vorgaben - etwa im Zuge des Green Deal - treiben diese Entwicklung weiter voran. Dabei ist längst klar: Europa droht, im globalen Wettbewerb den Anschluss zu verlieren.

Vor diesem Hintergrund begrüßt die WKO die Initiative der Europäischen Kommission, mit dem Vereinfachungspaket vom Februar 2025 einen Kurswechsel einzuleiten. Ziel ist es, die Verwaltungskosten in der EU bis 2029 um mindestens 25 Prozent, für KMU sogar um 35 Prozent zu senken. Doch damit aus guten Absichtserklärungen auch echte Entlastung wird, braucht es mehr: eine konkrete Strategie, ein klares Bekenntnis aller Entscheidungsträger - und rasche Umsetzung.

120 konkrete Vorschläge für einfachere Regeln

Die WKO hat in einem aktuellen Positionspapier über 120 konkrete Vereinfachungsvorschläge in Bezug auf 56 EU-Rechtsakte ausgearbeitet. Diese zielen darauf ab, unnötige Berichtspflichten, Doppelgleisigkeiten und komplexe Verfahren zu entschärfen. Im Fokus steht dabei nicht Deregulierung um jeden Preis, sondern das Ziel, Vorschriften smarter, klarer und praktikabler zu gestalten.

Konkret fordert die WKO unter anderem:

  • die konsequente Umsetzung des "One in - one out"-Prinzips im selben Politikbereich,
  • verständliche Factsheets zu neuen EU-Vorgaben,
  • die systematische Anwendung von Wettbewerbsfähigkeits-Check und KMU-Test,
  • sowie ausreichende Übergangsfristen und frühzeitige Bereitstellung von Leitlinien und digitalen Tools.

KMU-Fokus: Think Small First

Besonders betont wird der Grundsatz "Think Small First" - denn gerade kleine und mittlere Unternehmen leiden unter einem überbordenden Regelwerk. Neue Gesetze sollen daher so gestaltet werden, dass sie praxisnah, KMU-freundlich und verständlich sind. Auch das 2Once Only2-Prinzip - Daten nur einmal einreichen zu müssen - soll zur Entlastung beitragen.

Zum Positionspapier

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