KTM-Neustart gelungen – WKO Braunau dankt für wirtschaftlichen Schulterschluss
Lesedauer: 1 Minute
Nach dem KTM-Konkurs läuft die Produktion nun wieder an. Für die gesamte Region ist das ein Zeichen der Hoffnung und Stabilität, hängen doch tausende Arbeitsplätze und ein erheblicher Teil der regionalen Wertschöpfung direkt oder indirekt an diesem Betrieb. Wir wünschen KTM und damit dem Wirtschaftsbezirk Braunau alles Gute und viel Erfolg!
Es soll aber in der öffentlichen Diskussion etwas mehr in das öffentliche Bewusstsein rücken, dass der Neustart nur dadurch ermöglicht wurde, dass die Gläubiger, Zulieferer und Partnerbetriebe, viele davon aus der Region, auf 70 % ihrer Forderungen verzichteten. Es geht dabei um sehr viel Geld, und bei nicht wenigen löste das unverschuldet beträchtliche wirtschaftliche Schwierigkeiten im eigenen Betrieb aus.
Aus verständlichen Gründen kommentieren die betroffenen Unternehmen dies in der Öffentlichkeit sehr zurückhaltend. In Gesprächen mit diesen Unternehmern erfährt man aber, wie hoch die Verluste und massiv die Opfer doch waren und sind. Obwohl teils Umsatzeinbrüche im 7-stelligen Bereich zu verzeichnen waren, hat man den Mut nicht verloren. Entgegen wirtschaftlicher Notwendigkeit wurden Betriebsbereiche nicht geschlossen und hat man sich von Mitarbeitern nicht getrennt. Jetzt schaut man wieder vorsichtig-optimistisch nach vorn.
„Viele dieser Unternehmen äußern sich in der Öffentlichkeit kaum dazu. Sie tragen ihre Verluste mit Fassung – wohl auch, weil sie wissen, dass es um mehr ging als nur um die eigenen Forderungen“, sagt Klemens Steidl, Obmann der WKO Braunau. „Diese dezente Haltung ist verständlich, umso weniger sollen die großen Opfer dieser Betriebe nicht in Vergessenheit geraten.“
WKO-Leiter Klaus Berer ergänzt: „Gerade in dieser schwierigen Phase hat sich erneut gezeigt, dass der Mittelstand das Rückgrat der heimischen Wirtschaft ist – verantwortungsvoll, langfristig denkend und tief in der Region verankert. Ohne den schmerzhaften Schritt der Gläubiger wäre der Neustart nicht möglich gewesen. Die Region ist ihnen zu Dank und Anerkennung verpflichtet.“