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Bildungsmesse Perg
© WKO Perg

20. Perger Berufs- und Bildungsmesse

Der beste Platz für eine Berufsentscheidung von 7–8. November in der WKO Perg

Lesedauer: 9 Minuten

Aktualisiert am 22.10.2025

Was mache ich nach der Pflichtschule? Kann ich meine Interessen und Talente in der Region verwirklichen? Antworten auf diese Fragen gibt es am Freitag, 7. November von 14:00 bis 18:00 Uhr und am Samstag, 8. November von 9:00 bis 12:00 Uhr bei der Berufs- und Bildungsmesse in der WKO Perg. Zahlreiche Unternehmen mit verschiedenen Berufen, Schulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten sowie Organisationen mit Tipps zur Berufsorientierung erwarten die Besucher. 

Eveline Grabmann, Obfrau der WKO Perg:

 Handwerkliche Berufe lassen sich auch in Zukunft nicht so einfach durch künstliche Intelligenz ersetzen – sie bleiben eine tragende Säule unserer Wirtschaft und Gesellschaft.

Wir erleben derzeit einen tiefgreifenden Wandel in der Arbeitswelt – getrieben durch den verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Viele Berufsbilder, insbesondere im Bürobereich, werden sich in den kommenden Jahren stark verändern. KI bietet enormes Potenzial zur Optimierung, Automatisierung und Effizienzsteigerung – gleichzeitig stellt sie uns vor neue Herausforderungen. Gerade in dieser Zeit ist es besonders wichtig, dass junge Menschen ihren eigenen Bildungsweg finden – ob über eine höhere Schule oder eine Lehre. Beide Wege eröffnen Zukunftschancen, entscheidend ist, was zu den persönlichen Stärken und Interessen passt. 

Die Lehre ist dabei ein gleichwertiger, praxisnaher Bildungsweg, der Theorie und Praxis verbindet, jungen Menschen ermöglicht, früh Verantwortung zu übernehmen, eigenes Geld zu verdienen und unabhängig zu werden. Handwerkliche Berufe lassen sich auch in Zukunft nicht so einfach durch künstliche Intelligenz ersetzen – sie bleiben eine tragende Säule unserer Wirtschaft und Gesellschaft. 

Unsere aktuelle Auswertung zeigt, dass der Weg in die Lehre nicht immer ein direkter ist: Von insgesamt rund 1.000 Lehranfängern im Bezirk Perg kommen etwa 220 aus der Neuen Mittelschule, 499 aus der Polytechnischen Schule, 324 aus einer BMS, BHS, AHS u. sonstigen Schulen. Diese Zahlen verdeutlichen: Viele Jugendliche finden erst nach einem Umweg über andere Schultypen ihren Weg in die Lehre. Oft entscheiden sie sich erst nach ersten Erfahrungen oder Schulabbrüchen für eine Ausbildung im Betrieb. Wenn Jugendliche und Eltern bereits im Vorfeld gut informiert sind, kann so mancher Schulabbruch vermieden und der direkte Einstieg in die Lehre erleichtert werden. Genau dafür ist die Perger Berufs- und Bildungsmesse so wertvoll. 

Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels müssen wir dieses Bewusstsein weiter stärken. Leider verlieren wir rund 50 Prozent unserer Fachkräfte an andere Bezirke, weil sie dort ihren Arbeitsplatz haben. Dabei gibt es in unserem Bezirk eine Vielzahl an Betrieben mit hervorragenden Ausbildungsmöglichkeiten und spannenden Karrierechancen. 

Mein Appell an Jugendliche und besonders auch an Eltern: Informieren Sie sich gemeinsam über die vielfältigen Chancen einer Lehre und schulischen Ausbildung! Immer wieder hören wir aus Betrieben, dass Jugendliche großes Interesse an einem Lehrberuf zeigen, Eltern aber oft noch unsicher sind. Eine fundierte Lehrausbildung bietet jedoch beste Perspektiven, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Zukunftssicherheit – genauso wie eine schulische Laufbahn, wenn sie zum Kind passt. Wer im eigenen Bezirk arbeitet, profitiert von kurzen Arbeitswegen, mehr Freizeit und einer besseren Work-Life-Balance. Anstatt Zeit im Auto zu verbringen, bleibt mehr Raum für Familie, Freunde und Hobbys. 

Die Entscheidung für einen Beruf ist nicht leicht – aber sie ist auch nicht endgültig. Heute stehen allen, die sich weiterentwickeln wollen, unzählige Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Wichtig ist, den ersten Schritt zu wagen und die eigenen Talente zu entdecken. Die Perger Berufs- und Bildungsmesse bietet dafür den besten Rahmen: Hier können Jugendliche, Eltern und Betriebe direkt miteinander ins Gespräch kommen, Erfahrungen austauschen und gemeinsam Zukunft gestalten. 

Eva Steinkellner, Leiterin der WKO Perg: 

 Mit 54 Unternehmen, acht Schulen und acht Organisationen ist die Messe so stark besetzt wie noch nie.

Die Berufs- und Bildungsmesse Perg feiert heuer ihr 20-jähriges Bestehen und ist zu einer der wichtigsten Plattformen für Berufsorientierung und Fachkräftesicherung in der Region geworden. Mit 54 Unternehmen, acht Schulen und acht Organisationen ist die Messe so stark besetzt wie noch nie. Besonders erfreulich ist, dass es gelungen ist, neue Betriebe für eine Teilnahme zu gewinnen – ein deutliches Zeichen für das Engagement und die Stärke unserer regionalen Wirtschaft. Insgesamt werden 53 verschiedene Lehrberufe vorgestellt – ein breites Spektrum an Möglichkeiten für die Fachkräfte von morgen. 

Die Messe ist eine echte Drehscheibe für berufliche Zukunft und Ausbildung. Hier treffen sich Betriebe, Schulen, Jugendliche, Eltern und Organisationen, um ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen und Perspektiven zu entwickeln. Die teilnehmenden Schulen präsentieren sich dabei als ebenso wichtige Partner in der Fachkräfteausbildung – denn auch sie bieten praxisnahe Wege in eine qualifizierte berufliche Zukunft. 

Ein wertvolles Instrument zur individuellen Berufsorientierung ist die Potenzialanalyse der Wirtschaftskammer (www.wko.at/lehre/potenzialanalyse). Sie hilft Jugendlichen, ihre Stärken, Interessen und Fähigkeiten zu erkennen – die Grundlage, um den passenden Ausbildungs- oder Berufsweg zu finden. Ebenso zeigt die Duale Akademie, wie attraktiv die Verbindung von Lehre und Matura heute ist und wie durchlässig das österreichische Bildungssystem geworden ist. 

Neben Schulen und Betrieben sind auch Organisationen wie das AMS, das Jugendservice, das Rote Kreuz und die Polizei vertreten. Sie informieren über ergänzende und weiterführende Ausbildungsmöglichkeiten, soziale Berufe oder Wege in den Zivildienst – und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Orientierung der Jugendlichen. 

Als WKO Perg setzen wir uns konsequent für die Ausbildung und Sicherung von Fachkräften ein. Unsere Betriebe bieten ausgezeichnete Chancen und spannende Berufsbilder – und wer sich für eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz in der Region entscheidet, profitiert doppelt: durch kurze Arbeitswege, mehr Freizeit und eine höhere Lebensqualität. Davon profitieren nicht nur die Menschen selbst, sondern auch unsere Gemeinden, Vereine und der gesamte Bezirk. Die Berufs- und Bildungsmesse zeigt: In Perg wird Zukunft gestaltet – gemeinsam, regional und lebenswert – für unsere Jugendlichen, unsere Betriebe und unseren Bezirk. 


Bildungsmesse Perg
© WKO Perg V. l.: Eva Steinkellner, Leiterin der WKO Perg, Eveline Grabmann, Obfrau der WKO Perg, Michaela Wiesbauer, Geschäftsführerin von Glas Wiesbauer und Reinhard Furtlehner, Direktor der HLW Perg, laden zur Perger Berufs- und Bildungsmesse.

Michaela Wiesbauer, Geschäftsführerin von Glas Wiesbauer: 

Bei Glas Wiesbauer sind wir sehr stolz darauf, dass 15 von unseren 43 Mitarbeitern ihren Beruf bei uns erlernt haben und bei uns geblieben sind.

Wir sind ein Familienbetrieb in vierter Generation und feiern bald unser 100-jähriges Bestehen. Seit 1985 investieren wir Zeit und Energie in die Ausbildung von Lehrlingen und das sehen wir – nach wie vor – als wichtige Aufgabe, denn die Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen. 

Für alle Arbeitskräfte – vor allem für Lehrlinge – nimmt ein Arbeitsplatz in der Region bzw. in der nahen Umgebung einen immer höher werdenden Stellenwert ein. Gerade bei uns in Mauthausen sehen wir das tägliche Verkehrschaos rund um die Donaubrücke. Stau und der damit verbundene Zeitverlust, in Kombination mit den stetig steigenden Treibstoffpreisen machen einen weiten Arbeitsweg äußerst unattraktiv. Und wer sich in der Lehre schon einen Arbeitsplatz im Bezirk sichert, muss sich in der Zukunft auch nicht über weite Wege ärgern! Glas Wiesbauer ist von der nächsten Bushaltestelle und vom Bahnhof in 5 Minuten fußläufig erreichbar. 

An der Berufs- und Bildungsmesse in Perg nehmen wir schon seit den Anfangsjahren teil und wir sind sehr froh, dass es diese Möglichkeit der öffentlichen Lehrlings-Anwerbung schon so lange und so erfolgreich in unserem Bezirk gibt. 

Ein Handwerk kann man nicht „theoretisch“ hinter der Schulbank erlernen, sondern nur von Gesellen und Meistern in qualifizierten Ausbildungsbetrieben. Dabei hat sich die Lehrausbildung in den letzten zwei Jahrzehnten maßgeblich gewandelt, denn auch vor Handwerksberufen ist das Technologiezeitalter nicht stehengeblieben. Fast jeder Arbeitsplatz ist schon EDV-unterstützt. Naturmaße bei Kunden werden digital abgenommen und verarbeitet. Konstruktionen, Skizzen, Pläne sind nicht mehr rein auf Papier gezeichnet, sondern in 2D- und 3D-Zeichenprogrammen. 

Ich denke, dass genau diese Kombination einen Handwerksberuf auch wieder interessanter für Jugendliche macht. Dies bietet die Möglichkeit, sowohl körperlich zu arbeiten und etwas zu „erschaffen“, als auch kreativ und EDV-gestützt sein Wissen anzuwenden und umzusetzen. 

Bei Glas Wiesbauer sind wir sehr stolz darauf, dass 15 von unseren 43 Mitarbeitern ihren Beruf bei uns erlernt haben und bei uns geblieben sind. Da wir nicht nur im Montage- und Reparaturbereich tätig sind, sondern auch als Produktionsbetrieb mit einem großen Maschinenpark zur Glasbe- und -verarbeitung, bieten wir zahlreiche verschiedene Arbeitsplätze nach dem Lehrabschluss. Hier ist es uns wichtig, gemeinsam während der Ausbildung die Talente, Fähigkeiten und Vorlieben herauszufinden und im Anschluss an die Ausbildung bestmöglich einzusetzen. Ob auf Montage, im vollautomatischen Glaszuschnitt inkl. Lagerverwaltung, bei einem CNC-gesteuerten Glasbearbeitungszentrum, bei der Veredelung zu Sicherheitsglas, bei der Weiterverarbeitung mittels UV-Verklebung zu Möbelstücken, im Glasdruck oder in der Versandlogistik – mit einer abgeschlossenen Lehre stehen bei uns im Haus viele Türen offen. Unsere Freude ist auch immer groß, wenn unsere Lehrlinge erfolgreich bei schulinternen und nationalen Wettbewerben antreten und wir belohnen Erfolge, sowie auch erfolgreiche Schulabschlüsse mit Prämien. 

Bei uns herrscht eine familiäre Atmosphäre – wir kennen unsere Mitarbeiter und deren Familien persönlich. So möchten wir auch unsere Lehrlinge bestmöglich in unseren Familienbetrieb eingliedern. Erste Gelegenheit für persönliche Gespräche bietet dafür unser Herbstfest, das wir jährlich im September/Oktober direkt in der Firma abhalten. 

Auch die Einführung eines „Buddy-Systems“ sehen wir als sehr positive Entwicklung. Der Buddy (ein junger Geselle) nimmt das neue Firmenmitglied an der Hand und steht für Fragen, Wünsche und Probleme jeder Art zur Verfügung. 

Unser Lehrling Hasin ist erst seit 1. September 2025 bei uns im Betrieb und bereitet schon fleißig Glasteile vor, die auf der Messe vor Ort zu kleinen nützlichen Alltagsgegenständen mittels UV-Verklebung verarbeitet werden – mehr wollen wir noch nicht verraten. Man kann sich auf einen interessanten Einblick ins Berufsbild bei uns am Stand freuen. 

Wir bilden 3 unterschiedliche Berufe aus: Glasbautechniker(in), Bürokauffrau/-mann und Druck-techniker(in) im Schwerpunkt Digitaldruck. Wir freuen uns auf zahlreiche Gespräche auf der Messe 2025!

Reinhard Furtlehner, Direktor der HLW Perg:

Wir verstehen unsere Schule als Brücke zwischen Theorie und Praxis, zwischen Bildung und Wirtschaft.

Im Rahmen der 20. Berufs- und Bildungsmesse präsentiert sich die höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW) Perg als eine der führenden berufsbildenden Schulen der Region, die Bildung, Praxis, Innovation und Zukunftskompetenz vereint. 

Die HLW Perg bietet ihren Schülerinnen und Schülern ein breites, zukunftsorientiertes Bildungsangebot mit klaren Schwerpunktsetzungen und individuellen Entwicklungsmöglichkeiten. 

Als berufsbildende Schule vermittelt die HLW Perg abgeschlossene Berufsausbildungen und bietet mit dem Abschluss der HLW-Matura gleichzeitig eine optimale Vorbereitung für ein weiterführendes Studium an Universitäten, Fachhochschulen oder Akademien. So können Absolventen direkt ins Berufsleben einsteigen oder ihre Interessen gezielt vertiefen – ganz nach ihren individuellen Zielen. 

Neben fundierter Allgemeinbildung legt die HLW Perg großen Wert auf Praxisbezug und – getreu dem Motto „der Mensch im Mittelpunkt“ – auf persönliche Entwicklung: Durch Pflichtpraktika, Projektarbeiten, Sprachenvielfalt und Vermittlung digitaler Kompetenzen sammeln die Jugendlichen wertvolle Erfahrungen, die sie fit für die Anforderungen der modernen Arbeitswelt machen. 

In der fünfjährigen höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe stehen die Vertiefungen 

  • health & care – mit Fokus auf Gesundheit, Ernährung, Pflege, Soziales und Nachhaltigkeit – sowie 
  • digital & difestyle – mit den Schwerpunkten Digitalisierung, Social Media, Marketing und modernes Kommunikationsmanagement – zur Auswahl. 

In der dreijährigen Fachschule für wirtschaftliche Berufe wird mit der Vertiefung life & care eine praxisorientierte Ausbildung geboten, die auf soziale Kompetenz, Alltagsmanagement, Ernährung und Gesundheit und Pflege besonderen Wert legt. 

„Wir verstehen unsere Schule als Brücke zwischen Theorie und Praxis, zwischen Bildung und Wirtschaft. Dieses Zusammenspiel macht unsere Ausbildung so erfolgreich – und unsere Absolventen so gefragt“, sagt Direktor Reinhard Furtlehner. „Unsere Schüler sind die Fachkräfte und Gestalter von morgen. Uns ist wichtig, dass unsere Schüler lernen, Verantwortung zu übernehmen, kreativ zu denken und mutig neue Wege zu gehen. Genau das brauchen Betriebe heute – junge Menschen mit Kompetenz, Herz und Haltung.“ 

Interessierte Besucher können sich bei der Berufs- und Bildungsmesse am Stand der HLW Perg persönlich ein Bild machen. Professoren sowie Schüler informieren dort gerne und kompetent über das vielfältige Ausbildungsangebot, die Vertiefungen und den Schulalltag an der HLW Perg. So erhalten Jugendliche und Eltern individuelle Einblicke und Antworten auf alle Fragen rund um Aufnahme, Ausbildung und Zukunftsperspektiven.