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Stromleitung
© Gina Sanders | stock.adobe.com

Energie ist in Österreich viel zu teuer

Die Energiekosten sind – vor allem für die Industrie – ein entscheidender Standortfaktor. Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer fordern in einer gemeinsamen Erklärung eine spürbare Entlastung bei den Energiekosten. 

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 20.05.2025

„Überhöhte Energiepreise gefährden Industrieproduktion, Wohlstand, soziale Sicherheit und Arbeitsplätze in Oberösterreich“, warnen WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer und AKOÖ-Präsident Andreas Stangl. 

Der Vergleich mit USA, China und dem europäischen Durchschnitt zeigt: Schon die reinen Strom- und Gaskosten sind in Österreich am höchsten. Dazu kommen noch Netzentgelte, Steuern und Abgaben. Damit sind die heimischen Produzenten weniger wettbewerbsfähig. Hinzu kommt, dass alle großen Industrienationen in Europa, insgesamt 17 Länder, ihren energieintensiven Unternehmen eine gesetzliche Strompreiskompensation ermöglichen. „Vor allem die energieintensive Industrie ist massiv benachteiligt und braucht dringend Kostenmodelle, die Konkurrenzfähigkeit und Planungssicherheit bieten“, appelliert WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer und warnt: „Die Regierung darf nicht tatenlos zuschauen, wie Produktionsbetriebe schrittweise ins Ausland abwandern.“

„Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, um die Energiepreise nachhaltig zu senken. Das gilt für Unternehmen wie auch für private Haushalte“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl und fordert: „Es braucht dringend preisdämpfende Maßnahmen, die rückwirkend mit Jänner 2025 gelten.“ Die Kundinnen und Kunden sind derzeit durch das Merit-Order-System und die Berechnungsmethode der Netzkosten stark belastet. Außerdem ist für AK-Präsident Andreas Stangl eine wirksame Reform der EU-Energiemärkte, gepaart mit dem Ausbau erneuerbarer Energie, unumgänglich. Der Ausbau der erneuerbaren Energie wird derzeit unnötig verlangsamt, etwa durch starre Ausschlusszonen für Windräder. „Es muss sichergestellt werden, dass niedrigere Gestehungskosten auch wirklich bei Unternehmen und Haushalten ankommen.“

Weckruf aus Deutschland

Zusätzlich unter Druck kommen die Unternehmen am Standort Österreich durch die geplanten Maßnahmen der neuen deutschen Bundesregierung. Laut Koalitionsvertrag sollen sowohl Unternehmen als auch Haushalte durch eine Senkung von Stromsteuer und Netzentgelten dauerhaft um mindestens 5 Cent pro Kilowattstunde entlastet werden. 


WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer:
Energie ist ein wichtiger Standortfaktor 

Die Energiekosten sind – vor allem für die Industrie – ein entscheidender Standortfaktor. Vor dem Hintergrund, dass andere Länder mit attraktiven Standortbedingungen locken, muss Österreich ein klares Signal an die Unternehmen senden, dass es sich auch in Zukunft lohnt, in den Standort zu investieren.

Unsere Wirtschaft steht unter massivem Druck. Zögerlicher Netzausbau und bestehende Unsicherheiten im Transformationsprozess belasten den Wirtschaftsstandort stark. Die Bundesregierung muss jetzt entschlossene Maßnahmen setzen, um die Energiewende effizient zu gestalten und wettbewerbsfähige Energiepreise zu gewährleisten. 

Die Verlängerung der Strompreiskompensation für die durch indirekte CO2-Kosten stark belasteten Unternehmen ist als standortsichernde Maßnahme gegen zu hohe Energiepreise mehr als überfällig. Die Unternehmen können sich keine weiteren Verzögerungen mehr leisten und brauchen den Strompreis­ausgleich dringend. Die Elektrizitäts- und Erdgas­abgabe müssen auf das europäische Mindestmaß reduziert und die Netzentgelte dauerhaft reduziert werden.

Ein klares Investitionsprogramm für leistungsfähige Stromnetze ist unumgänglich. So werden Engpässe und steigende Kosten vermieden. Nicht zuletzt braucht die Wirtschaft mehr  Energie aus Österreich. Ausbau von Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Geothermie und Speicherkapazitäten sichern langfristig die Versorgung.


 Die Unternehmen können sich keine weiteren Verzögerungen mehr leisten und brauchen den Strompreis­ausgleich dringend.

 

 

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