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Export unter Druck  

Zwar behauptet sich OÖ weiterhin als Exportbundesland Nummer 1, doch weltweite Krisen und Konflikte wie auch hausgemachte Hürden machen es dem heimischen Standort auf internationalem Parkett immer schwerer. Es gilt neue Exportpotenziale zu nutzen.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 03.12.2025

560 Teilnehmer nutzten am diesjährigen oö. Exporttag die Gelegenheit, sich hinsichtlich Internationalisierung ihres Unternehmens und Exportchancen von den Wirtschaftsdelegierten der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA beraten zu lassen. Die aktuellen Herausforderungen und auch Chancen sind vielfältig. 

Zollunsicherheit, hohe Kosten

Während Nationen wie China in den letzten zehn Jahren Exportpotenziale auf den Weltmärkten überproportional genutzt haben, fallen die USA und vor allem die EU zurück. Auch die Prognose für das kommende Jahr zeigt ein divergentes Bild. Während Regionen wie dem Nahen Osten und Zentralasien Wachstum prognostiziert wird, schwächelt die gesamte Eurozone. Für Oberösterreich insofern herausfordernd, da rund 80 Prozent unserer Warenexporte in Europa abgesetzt werden. Zusätzlich belasten die fehlende Planbarkeit, die sich durch die ständig ändernden US-Zölle ergibt, sowie hohe Standortkosten auf heimischem Boden die oö. Exportunternehmen.

Neue Chanzen nutzen

„Trotz der aktuellen Schwierigkeiten gibt es Chancen, die heimische Unternehmen nutzen können, um ihren globalen Erfolg zu festigen“, ermutigt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. 

Neue Wachstumsmärkte wie Südostasien, Indien, der Golfraum und Latein- und Südamerika sind ins Auge zu fassen. Für Letzteres ist das geplante Freihandelsabkommen Mercosur zwischen der EU und den Ländern Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay eine große Chance – der Abschluss des Abkommens ist unbedingt zu forcieren. Großes Potenzial bergen zudem Zukunftsbranchen wie der „Green Tech“-Bereich.


WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer:
Alle Chancen im Export nutzen

Jahrzehntelang galten die Spielregeln des freien Handels, des Abbaus von Zöllen und der multilateralen Zusammenarbeit in internationalen Organisationen. Dieses Bild hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert – insbesondere seit der neuen US-Präsidentschaft. Zölle sind zum bestimmenden Element der Handelspolitik geworden. Kriege, Krisen und Konflikte belasten den internationalen Handel in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. 

Zwar bleibt Oberösterreich mit Abstand das exportstärkste Bundesland Österreichs, jedoch verzeichnete OÖ 2024 auch den größten Rückgang im Export. Dieser beträgt 11,1 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023. Die aktuellen Krisen haben OÖ als Industrie- und Exportbundesland besonders hart getroffen.

Viele einheimische Betriebe mussten zudem Teile ihrer Produktion aus finanziellen Gründen ins kostengünstigere Ausland verlagern. Das Kostenthema ist hier endlich in den Griff zu bekommen, um den Standort OÖ wieder attraktiver zu machen. Besonders die Energie- und Lohnstückkosten brauchen dringend eine Dämpfung.

Gleichzeitig gilt es, die Chancen zu nutzen, die sich durch die aktuellen Schwierigkeiten ergeben. Neue Wachstumsmärkte wie Indien oder Süd- und Lateinamerika tun sich auf – der Abschluss des Freihandelsabkommens Mercosur hat in diesem Zusammenhang oberste Priorität. Ebenfalls ins Auge zu fassen sind Zukunftsbranchen wie Maschinenbau, Erneuerbare Energien und Umwelttechnologie.

 

Neue Wachstumsmärkte wie Indien oder Süd- und Lateinamerika tun sich auf – der Abschluss des Freihandelsabkommens Mercosur hat in diesem Zusammenhang oberste Priorität.  

 

Exportgrafik OÖW
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