In der Handelskonjunktur zeigt sich ein erster Lichtblick
Nach den Umsatzrückgängen im Vorjahr um 1,6 Prozent kann der Handel in Oberösterreich im ersten Halbjahr 2025 wieder nominelle Umsatzzuwächse um 2,2 Prozent bzw. rund 330 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf in Summe rund 29,1 Mrd. Euro verbuchen.
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„Auch unter Berücksichtigung der Preisentwicklung, die mit 1,4 Prozent deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate liegt, bilanzieren die Handelsunternehmen in Oberösterreich real wieder 0,8 Prozent über dem Vorjahresniveau“, zitiert Martin Sonntag, Obmann der Sparte Handel in der WKO Oberösterreich, die aktuelle Studie des Instituts für Österreichs Wirtschaft (ifow).
„Damit zeigt sich ein erster Lichtblick in der Handelskonjunktur. Die Talsohle scheint durchschritten, fast alle Handelssektoren zeigen Aufwärtstendenzen“, zeigt sich Sonntag zuversichtlich und erwartet sich nun einen Aufschwung. „Nur wenn Zuversicht da ist im Land, wird wieder investiert“, so Sonntag.
Der Einzelhandel in Oberösterreich kann mit einem nominellen Plus von 2,7 Prozent bzw. rund 190 Mio. Euro die Halbjahresumsätze gegenüber dem Vorjahr auf in Summe rund 7,4 Mrd. Euro deutlich erhöhen. Real zeigt sich ein Konjunkturplus von 1,4 Prozent. Im Großhandel steigen die Umsätze im ersten Halbjahr 2025 nominell um 0,7 Prozent. Real bedeutet dies für den oberösterreichischen Großhandel jedoch ein Konjunkturminus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zahl der Beschäftigten und offenen Stellen sinkt
Die Zahl der Beschäftigten im oberösterreichischen Handel ist im ersten Halbjahr 2025 um 1,7 Prozent auf 98.148 gesunken. Den stärksten Beschäftigungsrückgang verzeichnet der Großhandel mit 2 Prozent, es folgen der Einzelhandel mit 1,7 Prozent und die Kfz-Wirtschaft mit einem Minus von 0,5 Prozent. Die Zahl der offenen Stellen im Handel reduziert sich im selben Zeitraum um 14,9 Prozent und liegt nun bei 2653 Stellen, wobei der Einzelhandel mit 15,1 Prozent den stärksten Rückgang verzeichnet.
Die Konjunkturentwicklungen in den einzelnen Einzelhandelsbereichen im ersten Halbjahr 2025 reichen von nominellen Umsatzzuwächsen von 12,2 Prozent im Uhren- und Schmuckhandel gegenüber dem Vorjahr bis hin zu Umsatzrückgängen von 16,9 Prozent bei Zeitungen und Büchern. Überdurchschnittliche Umsatzanstiege gemessen am Einzelhandelsdurchschnitt verzeichneten in Oberösterreich auch die Drogerien und Apotheken mit 6,4 Prozent, Spiel und Sport mit 6 Prozent, Blumen mit 4,9 und Elektro, Möbel und Heimwerkerbedarf mit 2,8 Prozent. Positiv bilanzieren weiters der Lebensmitteleinzelhandel mit 2,5 Prozent und die Branchengruppe Textil, Bekleidung und Schuhe mit 1,9 Prozent.
Spiel und Sport real mit höchstem Anstieg
Die Einzelhandelsbranchengruppe Spiel und Sport verzeichnete das höchste reale (preisbereinigte) Konjunkturwachstum in Oberösterreich mit 5,2 Prozent. „Diese Branchen kommen allerdings von einem sehr niedrigen Niveau und die positive Entwicklung stellt ein Aufholen der Verluste der vergangenen Zeit dar“, ergänzt Sonntag. An zweiter Stelle liegen Elektro, Möbel und Heimwerkerbedarf mit 4,5 Prozent. Ein reales Plus erzielen darüber hinaus Uhren und Schmuck mit 3,3 Prozent, Textilien, Bekleidung und Schuhe mit 2,7 Prozent, Blumen mit 2,7 Prozent und Drogerien und Apotheken mit 2,4 Prozent. Der Lebensmitteleinzelhandel bilanziert hingegen real negativ mit 0,5 Prozent.