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Inflation
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Wirtschaftskammer-Präsidentin Hummer zur Inflation: Mix an Maßnahmen ist notwendig

Eingriffe in die Gesetze der Marktwirtschaft sind nur allerletztes Mittel

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 03.09.2025

Wer sich die besorgniserregende Inflationsentwicklung genauer ansieht, kommt sehr schnell zu den Ursachen. Die hohen Energiekosten und die gewaltigen Lohnsteigerungen der letzten Jahre schlagen sich im August 2025 in Preisanstiegen bei nahezu allen Ausgabengruppen nieder.  Insbesondere bei Energie (+5,9 Prozent), Nahrungsmitteln (+5,0 Prozent) und Dienstleistungen (+4,7 Prozent). Lediglich bei Industriegütern gibt es einen nur moderaten Preisanstieg (+2,1 Prozent). Dazu kommen steigende Rohstoffpreise und Unterbrechungen bei den Lieferketten durch geopolitische Verwerfungen, die auf den internationalen Handel einwirken.
 
Den Unternehmen hier den Schwarzen Peter zuzuschieben und in ihre Preisgestaltung einzugreifen, ist für WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer der falsche Weg. Insbesondere Handel und Dienstleistungen sind gefangen zwischen den Kostensteigerungen auf der einen Seite und sinkenden Umsatzerwartungen durch die schwache Kaufkraft auf der anderen Seite. Deshalb braucht es – so wie auch die Ursachen vielfältig sind – einen Mix an Maßnahmen auf allen Ebenen, um das Preisniveau wieder zu stabilisieren.
 
Das betrifft die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ebenso wie die Steuer-, Abgaben- und Energiepolitik auf Bundesebene und auch die Sozialpartner bei der Lohnpolitik. Eingriffe in die Gesetze der Marktwirtschaft können nur das allerletzte Mittel sein, etwa in Krisenzeiten oder bei Versorgungsengpässen. Doris Hummer: „Das allerbeste Mittel gegen die Inflation ist jedoch eine wieder anspringende Konjunktur nach mittlerweile fast drei Jahren der Rezession. Die von der Regierung in Aussicht gestellten Investitionsimpulse und die Konjunkturpakete bei unserem wichtigsten Handelspartner Deutschland stimmen mich aktuell optimistisch, dass der Turnaround bei der Inflationsentwicklung bald geschafft wird und auch endlich wieder ein Wirtschaftswachstum zu sehen ist.“