Inkoba Region Freistadt eröffnet zehntes Betriebsbaugebiet
12 Hektar groß ist der neue Inkoba-Standort Lest in der Gemeinde Kefermarkt.
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„2003 wurde in der konstituierenden Sitzung im Gasthaus Mader die Inkoba Region Freistadt als Gemeindeverband für Betriebsansiedelung und Standortentwicklung gegründet. Jetzt erfolgt ebendort die Eröffnung des mittlerweile zehnten Betriebsbaugebiets der Inkoba, dem Standort Lest, der sich durch hohe Standortqualität und beste Infrastruktur auszeichnet. Entgegen dem allgemeinen Trend investiert die Inkoba Region Freistadt massiv in Infrastruktur", berichtete Günter Lorenz, Obmann der Inkoba Freistadt, bei der Öffnung des neuen Inkoba-Standorts in der Gemeinde Kefermarkt.
Gute Anbindung
„Der Standort Lest umfasst rund 12 ha, wovon 8,7 ha netto für Unternehmen zur Verfügung stehen", erklärte Inkoba-Geschäftsführerin Christa Kreindl die Standortfakten. Das Betriebsbaugebiet für Produktionsbetriebe liegt direkt an der B 125 beidseits der L 1474 Kefermarkter Landesstraße, die Anschlussstelle Kefermarkt zur S 10 Mühlviertler Schnellstraße ist nur 1 km entfernt, die AST Freistadt-Süd 3,5 km. Die Bushaltestelle befindet sich direkt an der B 125 beim bestehenden Pendlerparkplatz. Der Masterplan sieht die Verkehrsanbindung mit einem Linksabbieger vor. Die innere Erschließung ist im Süden als Stichstraße und im Norden als Ring (Änderungen vorbehalten) geplant, wo auch die ordnungsgemäße Ver- und Entsorgung für Wasser, Abwasser, Strom integriert ist. Im Norden entspricht das großflächige Rückhaltebecken den aktuellsten Anforderungen der Oberflächenentwässerung in naturnaher Gestaltung als Erdbecken.
Produktionsbetriebe aus dem Zentralraum willkommen
„Der Lester Standort steht sowohl für regionale Produktionsunternehmen, als auch besonders für Produktionsbetriebe aus dem Zentralraum, aber auch aus ganz Österreich und darüber hinaus bereit", skizzierte Herbert Brandstötter, Bürgermeister von Kefermarkt, das Standortprofil. Aus heutiger Sicht sind Betriebe aus diesen Branchen von Interesse: Energieeffizienz, Mobilität, nachhaltige Produktion bzw. nachhaltige Produkte, das könnte z.B. sein: Mechatronik, Kunststoffverarbeitung, Lebensmittelproduktion, Metall- oder Holzverarbeitung. Der Bedarf an hochrangiger Straßenerschließung (Nähe AST) und auch Sichtbarkeit für Kunden soll gegeben sein. Ideal wären Nachfrager von Nutzwasser (z.B. für Kühlen, Schneiden, Spülen, Oberflächentechnik, etc.), welches kostengünstig und reichlich zur Verfügung steht. Die Mitarbeiteranzahl ist eine wichtige Entscheidungsgrundlage bei der Betriebsauswahl, ebenso ein hoher regionalwirtschaftlicher Nutzen (z.B. Zulieferer zu bestehenden Unternehmen, Produktion aus dem Energiebereich, etc.). Handelsbetriebe, insbesondere zentrumsrelevante Einzelhandelsbetriebe sind für Lest nicht vorgesehen. Die Inkoba Region Freistadt freut sich auf viele Unternehmensanfragen, die nach Vorlage eines ersten Projektkonzeptes intensiv beraten werden. Für Details steht Geschäftsführerin Kreindl als Kontakt zur Verfügung.
Freistädter Betriebe flexibel, resilient und krisenfest
Thomas Denk, Leiter der WKO Freistadt, informierte bei der Eröffnung allgemein über den Mühlviertler Bezirk: „Als Wirtschaft erleben wir spannende Zeiten, aber unser Optimismus im Bezirk Freistadt ist ungebrochen. Charakteristisch für unsere Wirtschaft im Bezirk sind kleine und mittelgroße Familienbetriebe. Das hat einen großen Vorteil: Unsere Betriebe sind flexibel, besonders resilient und krisenfest." Daher gibt es auch nur ganz wenige Insolvenzen im gewerblichen Bereich im Bezirk, die Zahl der neuen gewerblichen Unternehmen im 1. Halbjahr 2025 liegt mit 128 Neugründungen und 14 Übernahmen auf dem Niveau des Jahres 2024. Mit 3,2 Prozent Arbeitslosenrate Ende August 2025 herrscht auch praktisch Vollbeschäftigung im Bezirk Freistadt.
Der Wirtschaftsstandort Freistadt ist also weiterhin höchst attraktiv und auf der Überholspur. Seit 2013 hat die S10 zwischen Linz und Freistadt den erwarteten Entwicklungsschub für die Wirtschaft im Bezirk Freistadt weit übertroffen. In den letzten 15 Jahren hat nicht nur die Zahl der WKO-Mitgliedsbetriebe von knapp über 3.000 auf über 4.500 Ende 2024, sondern auch die Anzahl der Arbeitgeberbetriebe im Bezirk Freistadt von knapp 900 auf mittlerweile fast 1.100 signifikant zugenommen. Das Kommunalsteueraufkommen im Bezirk hat sich von 7 Mio. auf mehr als 14 Mio. Euro verdoppelt. Die S10 wirkt auf Jahrzehnte als wirtschaftlicher Boost für den Bezirk Freistadt. Damit kann unsere Region die wirtschaftlichen Nachteile aus der vierzigjährigen Randlage am Eisernen Vorhang wettmachen. Über die S10 ist man im Herzen Europas und von Freistadt in 200 km in Wien und Prag, in 250 km in München.
Neues Kapitel
„Nach langer Vorlaufzeit ist die heutige Eröffnung für den Standort Lest ein freudiges Etappenziel, das wir erreicht haben. Mit viel Vorarbeit und auch behördlichen Abstimmungen haben wir einen Standort erarbeitet, der einen breiten Abstand zur Waldfläche sowie die Eingrünung durch verpflichtende Pflanzstreifen sichert. Der Bebauungsplan bestimmt die Umsetzung von Grünflächen, ggf. Dachbegrünungen und Baumpflanzung am Unternehmensgelände. Die Inkoba öffnet auch für sich in der Standortentwicklung ein neues Kapitel", so Obmann Lorenz.
Bereits ein konkretes Projekt
Ein konkretes Unternehmen arbeitet bereits an Ansiedelungsprojekten. „Beim Transport- und Erdbauunternehmen J. Innendorfer ist die Betriebsübergabe vollzogen, hier steht der Schritt Richtung Expansion und Standortverbesserung an. Mit einigen weiteren Investoren wurden bereits interessante Gespräche geführt. Auf jeden Fall werden wir unsere Betriebe sehr sorgfältig auswählen. Der Baubeginn für die Infrastruktur erfordert mindestens die fixe Zusage von mindestens zwei bis drei konkreten Unternehmen, denn auch die Inkoba ist der Wirtschaftlichkeit verpflichtet“, sagte Kefermarkts Bürgermeister Brandstötter.