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EINE INTERESSENSVERTRETUNG DES 21. JAHRHUNDERTS - KAMMERFINANZIERUNG NEU GESTALTEN

Antrag der Grünen Wirtschaft gemeinsam mit UNOS OÖ an das Wirtschaftsparlament der WKOÖ am 19. November

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 26.11.2025

Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage gilt es auf allen Ebenen und bei allen Akteurinnen im Land nach Möglichkeiten zu suchen, die Unternehmen in Österreich finanziell zu entlasten. Auch die Wirtschaftskammern, als Interessensvertretung der österreichischen Unternehmerinnen, sollen sich dabei
nicht aus der Verantwortung ziehen. Die Einnahmen der Wirtschaftskammern sind mittlerweile auf über 3 Mrd. € pro Jahr angewachsen, die Rücklagen liegen bei über 2 Mrd. € . Die KU2, die als Teil der Lohnnebenkosten die Betriebe belastet, soll in mehreren Schritten reduziert und am Ende ersatzlos gestrichen werden. Zwischen 2026 und 2028 soll sie zunächst halbiert werden, um den
neu strukturierten, effizienteren Wirtschaftskammern ausreichend Zeit zur Anpassung zu geben. Die dadurch entstehenden geringeren Einnahmen können durch einen Teil der bestehenden Rücklagen ausgeglichen werden. Ab 2029 soll die Kammerumlage 2 zur Gänze entfallen. Kammerumlage mit Deckel
Viele Betriebe zahlen derzeit mehrfach Grundumlagen, weil sie Mitglied in mehreren der 865 Fachorganisationen der WKO auf Landesebene sind. Für Unternehmen bedeutet das hohe Zusatzkosten pro Jahr - eine spürbare Belastung, insbesondere für Ein-Personen-Unternehmen (EPUs) und Kleinbetriebe.
Ebenso soll es ein Ende von Mehrfachmitgliedschaften geben und die Grundumlage für EPU bei maximal 100 € pro Jahr, für Großbetriebe bei maximal 100.000.- pro Jahr gedeckelt werden.




Bernhard Seeber
©

Bernhard Seeber
Grüne Wirtschaft


Johannes Egger
©

Johannes Egger
UNOS OÖ

Antrag
Das Wirtschaftsparlament beauftragt das Präsidium der Wirtschaftskammer Österreich die Finanzierung der Wirtschaftskammern zu überarbeiten und dabei vor allem die KU2 schrittweise abzuschaffen, Mehrfachmitgliedschaften ein Ende zu setzen, sowie eine Grundumlagendeckelung von 100,- Euro für EPU und maximal  100.000.- Euro für Großbetriebe einzuführen. Die WKOÖ möge sich für eine faire Deckelung der Gesamtumlagen pro Unternehmen einsetzen: Für EPUs soll die Umlage künftig maximal 100 Euro pro Jahr betragen, für die größten Betriebe höchstens 100.000 Euro. Damit wird das System gerechter, transparenter und planbarer. Ebenso sollen die Mehrfachmitgliedschaften beendet werden und es soll gelten: Ein Unternehmen, ein
Beitrag. Der Beitrag wird jener Fachgruppe zugeschrieben, in der das Unternehmen die größte Wertschöpfung erbringt. So wird sichergestellt, dass alle Unternehmen einen fairen Anteil leisten, aber
niemand überproportional belastet wird.
Da dieser Antrag auf aktuellen Entwicklungen beruht, ersuchen wir diesem die Dringlichkeit zuzuerkennen
und im Interesse des Wirtschaftsstandorts Österreich zuzustimmen.

Der Antrag wurde abgeändert angenommen