Beschäftigungspotenziale heben
Schulterschluss der Sozialpartner: Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer sagen gemeinsam der Langzeitarbeitslosigkeit in Oberösterreich den Kampf an.
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Der entscheidende Faktor für eine erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik ist, das umfassende Leistungsportfolio des AMS bedarfsorientiert weiterzuentwickeln und im Rahmen der Arbeitsmarktverwaltung wirksam zur Anwendung zu bringen. „Der punktgenaue Einsatz von zielgruppenspezifischen Maßnahmen ist bei Langzeitarbeitslosen mit Sicherheit die Königsdisziplin der Arbeitsmarktverwaltung“, so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.
Eine aktuelle Erhebung des Instituts für Berufs- und Erwachsenenbildungsforschung hat neuerlich bestätigt, dass die Zielgruppe der Langzeitarbeitslosen individuell und differenziert zu betrachten ist. Nur ein Teil hat aufgrund des Gesundheitszustands oder der Lebenssituation eine realistische Chance für die Reintegration in den primären Arbeitsmarkt. Rund ein Drittel (32 Prozent) der Befragten gibt selbst an, dass Sie derzeit nicht aktiv nach einer Arbeitsstelle suchen. Eine überwiegende Mehrheit (57 Prozent) davon aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen. „Unser gemeinsames Ziel ist, Arbeitslosigkeit zu verhindern und sicherzustellen, dass arbeitslose Personen möglichst rasch wieder in Beschäftigung gebracht werden können“, so AK-Präsident Andreas Stangl.
AK und WK schlagen u.a. vor,
- die Arbeitserprobung intensiver zur Anwendung zu bringen,
- die arbeitsplatznahe Qualifizierung auszubauen,
- mit dem Kombi-Lohn-Modell den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt mit einem verminderten Stundenausmaß zu erleichtern,
- mit Lohnzuschüssen in Form von Eingliederungsbeihilfen (und auch der Inklusionsförderung des AMS) die Einstellung von Langzeitarbeitslosen zu unterstützen.
WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer:
Die Wirtschaft braucht alle Arbeitskräfte
Der Arbeitsmarkt kommt in Bewegung. Abseits der negativen Nachrichten von Kündigungen gibt es eine zarte, aber spürbare Erholung der Wirtschaft, die sich in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Viele Unternehmen stellen wieder ein und qualifizierte Arbeitskräfte finden vergleichsweise rasch eine neue Beschäftigung. Dennoch bleibt ein Schatten über dieser positiven Entwicklung: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen steigt weiter.
Langzeitarbeitslosigkeit betrifft Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Anschluss mehr an den Arbeitsmarkt finden. Oft handelt es sich um ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Personen mit veralteten Qualifikationen. Für sie wird die Jobsuche mit zunehmender Dauer immer schwieriger.
Um diesen Trend zu bremsen, braucht es gezielte Maßnahmen. Die oberösterreichischen Sozialpartner – die Arbeiterkammer OÖ und wir, die Wirtschaftskammer OÖ, – haben jetzt gemeinsam ein Maßnahmenpaket gegen die Langzeitarbeitslosigkeit auf den Tisch gelegt.
Wer lange arbeitslos war, für den ist das Wieder-Hineinwachsen in die Beschäftigung oft schwierig. Hier kann die Wiedereingliederungsteilzeit ein brauchbares Modell sein. Aber auch die Arbeitserprobung, die Eingliederungsbeihilfe und die arbeitsplatznahe Qualifizierung sind probate Mittel, Menschen wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren.
Langzeitarbeitslosigkeit betrifft Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Anschluss mehr an den Arbeitsmarkt finden. Für sie wird die Jobsuche mit zunehmender Dauer immer schwieriger.

Doris Hummer
WKOÖ-Präsidentin