Der oberösterreichische Weg in der Interessenvertretung
Die Wirtschaftskammer Oberösterreich ist – und bleibt –die unverzichtbare Interessenvertretung, der zentrale Servicepartner der Betriebe und größter Weiterbildungsanbieter des Landes. Das untermauern auch über 100 Stimmen aus der oberösterreichischen Wirtschaft.
Lesedauer: 4 Minuten
WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer:
Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer!
Die Wirtschaftskammer hat herausfordernde Tage hinter sich. Die Aufregung um die österreichweiten Gehaltsanpassungen hat sich zu einer Diskussion über Pflichtmitgliedschaft und Kammerbeiträge ausgewachsen. Hausgemachte Fehler, aber auch eine mediale Skandalisierung und zu späte Aufklärung haben ein Bild gezeichnet, das meiner Wirtschaftskammer nicht entspricht!
Ich musste sehr schwere Entscheidungen für eine Neuaufstellung auf der Bundesebene treffen, um weiteren Schaden vom Haus abzuwenden. Denn die so wichtige Arbeit der Unternehmerinnen und Unternehmer als Funktionäre in der WKOÖ sowie jene der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde plötzlich entwertet. Das war für alle Betroffenen und für mich als Präsidentin des Hauses wirklich schmerzhaft. Vor allem deswegen, weil wir in Oberösterreich den Weg der laufenden Reformen, Effizienz und der Beitragssenkungen immer vorangetrieben haben. Die Wirtschaftskammer Oberösterreich übernimmt seit Jahren eine Vorreiterrolle unter den Landeskammern. Sie ist nicht nur Leistungs-, sondern auch Kostenführer:
- niedrigster Beitragssatz (Kammerumlagen) aller Landeskammern
- 11 Prozent geringere Mitgliedsbeiträge seit 2015
- 18 Prozent mehr Mitglieder seit 2015
- 95 Prozent Zufriedenheit mit unseren Förderprogrammen
- Bewertung unserer Services mit der Schulnote 1,1
Zu den Funktionsentschädigungen: Ich bekenne mich zum neuen, transparenten System der Funktionsentschädigungen, das auf der Bundesebene entwickelt und mit allen im erweiterten Präsidium vertretenen Fraktionen beschlossen wurde. Meine Vorgabe in Oberösterreich lautete: minus 30 Prozent unter den festgelegten Werten. Dass dies eine jahrelang geforderte völlige Neuordnung eines intransparenten und noch auf Schillingbeträgen beruhenden Systems ist, wurde nicht erklärt. Medial wurden ausschließlich Prozentsatz-Erhöhungen transportiert, es wurden Gehälter, die 14-mal ausgezahlt werden, mit Funktionsentschädigungen verglichen, die 12-mal ausbezahlt werden und keinerlei Sozialleistungen wie Pensionsansprüche beinhalten. Daher ist mir die Einordnung und die nun von uns beauftragte externe Evaluierung wichtig.
Ich bin seit nun rund 20 Jahren neben meiner unternehmerischen Tätigkeit für die oberösterreichische Wirtschaft im Einsatz. Die Funktionsentschädigung war zu keinem Zeitpunkt die Motivation, mich mit Leidenschaft für diesen Wirtschaftsstandort, unsere Betriebe und die Bildung einzusetzen. Jede Unternehmerin, jeder Unternehmer, die bzw. der neben dem Betrieb und der Familie solch eine Aufgabe übernimmt, fragt sich regelmäßig: Warum? Erfolge wie die KÖSt.-Senkung, die Verdoppelung der Saisonkontingente, die Traumergebnisse unserer Lehrlinge bei den Worldskills, die 10.000 Jugendlichen, die unseren Talentspace besuchen, oder die 2000 Besucher bei unseren KI-Veranstaltungen – das sind die wahren Motivatoren. Wir stecken mitten in einer wirklich schwierigen unternehmerischen Zeit mit vielen Herausforderungen. Darauf möchte ich meine Zeit und Kraft konzentrieren. Um auch eine Versachlichung der Diskussion zu ermöglichen, setzen wir die jüngste Erhöhung der Funktionsentschädigung in der Wirtschaftskammer bundesweit und geschlossen aus, bis ein externes Prüfergebnis vorliegt.
Keine Bevorzugung, keine Sonderstellung: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WKOÖ arbeiten genauso engagiert wie in der Privatwirtschaft und sind bei ihrer Entlohnung nicht bevorteilt. Der zu Recht kritisierte Automatismus der Faktoranpassung ist nicht krisenresistent und wird daher überarbeitet. Die geschäftsführende WKÖ-Präsidentin Martha Schultz hat mein volles Vertrauen, hier mit dem Management und dem Betriebsrat eine gute Lösung zu finden. Die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre zeigt aber eindeutig, dass die durchschnittliche Valorisierung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der WKOÖ mit 2,57 Prozent deutlich unter der Inflation und unter anderen KV-Abschlüssen liegt.
Eine klare Antwort: „Ja“: Viele Mitglieder fragen sich, ob ihre Beiträge gut investiert sind. Klare Antwort: Ja! Bei aller Kritik darf eines nicht übersehen werden: Die Wirtschaftskammer ist – und bleibt – die unverzichtbare Interessenvertretung, der zentrale Servicepartner der Betriebe und größter Weiterbildungsanbieter des Landes. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, hoher Energiepreise, Fachkräftemangels und bürokratischer Belastungen zeigt sich, wie wichtig ein funktionierendes Netzwerk ist. Tausende Unternehmerinnen und Unternehmer greifen bei uns in Oberösterreich täglich auf Beratung, Weiterbildung, Exportförderung oder Rechtsauskünfte der Kammer zurück.
Die Wirtschaftskammer ist weit mehr als ein politischer Faktor in der Interessenvertretung. Sie ist ein Dienstleister. Und dieser Service funktioniert – meist leise, oft unsichtbar, aber verlässlich. Wenn sich ein Unternehmen durch den Paragrafendschungel kämpft oder ein Start-up Exportchancen sucht, dann sind es die Fachbereiche der Wirtschaftskammer, die schnell und persönlich helfen. Die Außenwirtschaftsorganisation ist weltweit vertreten und für uns als extrem exportabhängige Wirtschaft ein wahrer Edelstein in der Leistungspalette der Wirtschaftskammer.
In der aktuellen Krise sehe ich eine große Chance zur gemeinsamen Weiterentwicklung des Systems Wirtschaftskammer, um uns noch stärker und effizienter zu machen. Dafür werde ich mich mit aller Kraft und Zuversicht einsetzen.
Die Wirtschaftskammer Oberösterreich übernimmt seit Jahren eine Vorreiterrolle unter den Landeskammern. Sie ist nicht nur Leistungs-, sondern auch Kostenführer.

Doris Hummer
WKOÖ-Präsidentin
Stimmen aus der Wirtschaft
Über 100 Unternehmerinnen und Unternehmern aus Oberösterreich bestätigen die hohe Qualität der Leistungen der Wirtschaftskammer.
Ich habe ein äußerst empathisches und mit Fachwissen erfülltes Gespräch in der WKOÖ erlebt. Die Mitarbeiterin im Gründer- und Förderservice war eine Impulsgeberin für einen besseren Tag und womöglich eine bessere Zukunft!
Uwe Bardach
Studio Bardach Werbeagentur
Als Start-up stehen wir vor zahlreichen Herausforderungen, welchen wir uns täglich aufs Neue stellen müssen. Die verschiedenen Teams der WKO haben uns dabei immer zügig unterstützt.

Rainer Gruber
Moonshot25 GmbH
Als Unternehmen haben wir mit den AußenwirtschaftsCentern der Wirtschaftskammer stets schnelle, zuverlässige und fachlich starke Unterstützung bei internationalen Geschäftsaktivitäten erlebt. Ebenso schätzen wir die professionelle Zusammenarbeit mit der Lehrlingsstelle, die für uns seit Jahren ein verlässlicher Partner ist.
Mario Heine
TECHquadrat Werbetechnik GmbH
Für mich war die WKOÖ schon im Zuge meiner Gründung der wichtigste Anlaufpunkt. Alles war unkompliziert, klar strukturiert und es gab sofort für jedes Thema eine kompetente Ansprechperson, die weiterhelfen konnte. Auch in meinen aktuellen Projekten erlebe ich die Zusammenarbeit positiv. Egal, mit welchem Bereich ich zu tun habe, die Ansprechpartner sind immer darauf fokussiert, für Unternehmen hilfreiche Angebote zu entwickeln und Formate laufend weiterzuentwickeln. Was ich außerdem sehr schätze, sind die Veranstaltungen. Sie bieten großartige Möglichkeiten zum Netzwerken, greifen aktuelle Themen auf und bringen spannende Gäste und Impulse zusammen. Man merkt, dass die Formate wirklich am Puls der Zeit sind.

Stefanie Eller
Stefanie Eller Consulting