Stadtansicht Oslo: Blick auf die Oper und das neue Business quarter, moderne und historische Gebäude am Wasser gelegen
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Norwegen: Wirtschaftslage

Die wichtigsten Informationen zur norwegischen Wirtschaft – zuverlässig und aus erster Hand

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Aktuelle Lage: Wirtschaftsbericht 

Norwegens Wirtschaft ist in Europa ein Unikum, zumal die Wirtschaftsleistung des Landes stark von einem Thema bestimmt wird: der Ölindustrie. Dies führt allerdings auch zu Verzerrungen bei der Berechnung des BIP. Im Jahr 2023 stieg das BIP aufgrund der Förderaktivitäten um 0,2 Prozentpunkte auf insgesamt 1,2 %. Für 2024 werden knappe 2 % vorhergesagt. Das niedrige BIP von 2023 wird auf den Rückgang des privaten Konsums durch die hohe Inflation und deren Auswirkungen auf das real verfügbare Einkommen zurückgeführt. Die Regierung plant für 2024 umfangreiche Investitionen und Steuerentlastungen, um diesem Trend entgegenzuwirken.

Norwegen profitiert von der Ukrainekrise mit Rekordexporten in der Öl- und vor allem Gasbranche. Einer Schätzung von Nordea Markets zufolge kann der norwegische Staat von 2021 bis 2024 fast 4 Bio. NOK (~ 400 Mrd. EUR) mit Öl und Gas verdienen, wenn die aktuellen Preise bestehen bleiben. Nachdem 2021 ein neuer Rekordwert in Höhe von 830 Mrd. NOK (~ 80 Mrd. EUR) erreicht wurde, waren es 2022 bereits 1.460 Mrd. NOK (~ 140 Mrd. EUR). 2023 waren es immer noch 1.000 Mrd. NOK (~ 100 Mrd. EUR), und für 2024 werden Einnahmen in Höhe von 800 Mrd. NOK (~ 80 Mrd. EUR) erwartet.

Besondere Entwicklungen

Zur Sicherstellung der zukünftigen Energieversorgung hat die norwegische Regierung eine Strategie für die Entwicklung der Offshore-Windindustrie vorgestellt. Die Offshore-Windindustrie soll den grünen Wandel vorantreiben und eine grüne Industrie an Land ermöglichen. Ziel ist es, bis zum Jahr 2040 Flächen für Offshore-Windenergie im Umfang von 30 GW zu vergeben, was etwa 75 % der heutigen Kapazität des norwegischen Stromnetzes entspricht.

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich

Die Außenhandelsstatistik zeigt im Jahr 2023 einen Rückgang sowohl bei den Importen als auch den Exporten. Die österreichischen Ausfuhren nach Norwegen sind um 5 % von 636 Mio. Euro auf 620 Mio. Euro zurückgegangen, die Einfuhren aus Norwegen um knappe 12 % von 566 Mio. EUR auf 500 Mio. Euro.

Die mit Abstand stärkste Warengruppe bei den Exporten ist 2023 weiterhin jene der Maschinen, Apparate und mechanischen Geräte. Mit einem Warenwert von 155 Mio. Euro (+12 % im Vorjahresvergleich) sind diese Produkte für über 20 % der Gesamtausfuhren nach Norwegen verantwortlich.

Geschäftschancen für österreichische Unternehmen

Der Austausch von Waren und Dienstleistungen zwischen Österreich und Norwegen spiegelt gesunde Wirtschaftsbeziehungen zwischen zwei hochentwickelten Industriestaaten wider, weshalb sich für österreichische Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen interessante Geschäftschancen in Norwegen ergeben, wie z. B. umfangreiche Investitionen in Infrastrukturprojekte (Bahn, Straße, Tunnel, Brücken).

Da Norwegen bekanntlich bis 2030 klimaneutral werden möchte, ergeben sich auch in diesem Bereich potentielle Geschäftschancen für österreichische GreenTech-Anbieter.

Statistik: Länderprofil 

Einen kurzen Überblick über die wichtigsten statistischen Daten zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bietet das Länderprofil Norwegen der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und der Stabsabteilung Statistik. 

Wichtige Wirtschafts- und Basisdaten und Informationen für eine Vielzahl weiterer Länder finden Sie auf den jeweiligen Länderseiten sowie in der Übersicht Länderprofile weltweit.

Maßgeschneiderte Informationen

Damit Ihre Marktbearbeitung in Norwegen problemlos abläuft, hat unser Team vor Ort Informationen zu außenhandels- und investitionsrelevanten Fach- und Branchenthemen, die Sie jederzeit beim AußenwirtschaftsBüro Oslo anfordern können.

Allgemeines zu Wirtschaft, Land und Leute sowie persönliche Tipps finden Sie in unserem Länderreport Norwegen

Das AußenwirtschaftsBüro Oslo berät Sie gerne, sollten Sie weitere Fragen zu Norwegen haben.

Stand: 23.04.2024