
Die Geschichte des Marktes reicht weit zurück
Information für den Markt-, Straßen- und Wanderhandel
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Märkte gehören zu den ältesten Formen des gewerblichen Handels weltweit. Bereits im 9. Jahrhundert entstanden im Gebiet des heutigen Österreich erste Marktformen – meist im Umfeld von Kirchen, Klöstern oder an zentralen Verkehrswegen. Händler boten ihre Waren nach Gottesdiensten oder an Feiertagen an, und so entwickelten sich erste regelmäßige Verkaufsplätze. Diese frühen Märkte legten den Grundstein für das, was später zu organisierten Stadtmärkten wurde.
Nachweislich zu florieren begann das Marktwesen in Wien seit dem frühen 13. Jahrhundert, nachdem Herzog Leopold V. am 9. Juli 1192 den Regensburger Kaufleuten ein Handelsprivileg erteilt hatte. Das Stadtrecht vom 18. Oktober 1221 erhob die Sorge um den Markt zu einer der Hauptaufgaben der mittelalterlichen Stadtverwaltung Wiens. 24 Geschworene, deren Verfügungen bindende Kraft besaßen, wurden mit der Aufsicht über die Marktangelegenheiten betraut.
Die älteste erhaltene Marktordnung Wiens stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Sie enthält Bestimmungen über jährliche Preisfestsetzungen und eine Auflistung der Strafen für Preisüberschreitungen sowie für Maß- und Gewichtsvergehen.
Das Stadtrechtsprivileg König Rudolfs I. aus dem Jahr 1278 weist das Marktwesen in die Kompetenz des "Inneren Rates", der in den folgenden Jahrhunderten immer wieder regulierend eingreifen musste – etwa 1360 mit der Verfügung, dass der Verkauf von Wachs nur auf den dafür vorgesehenen Wachsbänken am Hohen Markt erfolgen dürfe, oder 1454 mit der Beschränkung des Glasverkaufs auf bestimmte Marktstände am Hohen Markt neben dem Fischmarkt. Dieses Privileg erwähnt auch erstmals einen Marktaufseher, dem bei Vergehen im Geflügel-, Käse-, Eier-, Fisch- und Krebsenhandel die Hälfte der Strafgelder zustand.