Club UB - vom 7.12.2023
Tonangebend: Wie Unternehmenskultur Transformation und Unternehmenserfolge beeinflusst
Lesedauer: 2 Minuten
Am 7.12. ging der Club UB in die letzte Runde vor Weihnachten – diesmal zum Thema Corporate Culture – The Next Level. Mit dem Zitat von Peter Drucker „Culture eats strategy for breakfast“ verdeutlichte Michael Raab, Berufsgruppensprecher der Unternehmensberater der Fachgruppe UBIT Wien, in seinem Eingangsstatement, dass eine Unternehmensstrategie, die die Unternehmenskultur nicht berücksichtigt, zum Scheitern verurteilt ist. Eine entsprechend gestaltete Unternehmenskultur bietet eine äußerst effektive Möglichkeit, um ein Unternehmen erfolgreich zu führen. „Unternehmenskultur ist kein weiches oder gar zu vernachlässigendes Thema, sondern steht im Mittelpunkt der Unternehmensberatung. Sie zahlt auf Agilität und Resilienz eines Betriebs ein und kann dessen Innovationskraft stärken“, betont Raab. So vielschichtig wie das Thema selbst waren auch die Vorträge der geladenen Expert:innen.
Unternehmenskultur ist gestaltbar
Josef Herget, Excellence Institute Research & Solutions, erläutert in seinem Vortrag, dass rund 65-80% der Transformationsprojekte ihre Ziele nicht oder nicht wesentlich erreichen. Grund dafür ist allerdings in vielen Fällen nicht die Technologie, sondern die vorherrschende Unternehmenskultur. Das Gute sei, dass Unternehmenskultur gestaltbar ist, so Herget. Sie ist ein aktives Managementinstrument. Business- und Management-Excellenz sind somit eine Frage von Einstellung und Verhalten – und den richtigen Werkzeugen. Von eben diesen Tools gibt es viele. Die Aufgabe der Unternehmensberater:innen ist es, Veränderungsbereitschaft zu schaffen, Painpoints aufzuzeigen und dem Unternehmen, den Weg aus der „Lähmzone“ heraus zu ermöglichen.
Der Einfluss von Megatrends auf die Unternehmenskultur
Megatrends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind eng mit der Kultur eines Betriebs verwoben. Sie können von Unternehmen aber nicht nur aus sich heraus behandelt werden. Hier braucht es externe Unterstützung. Als Unternehmensberatung müsse man weder Expertise in Umwelt-, Arbeitsrecht oder Digitalisierung haben, aber man müsse erkennen, wo die Stärken im Unternehmen liegen, erklärt Robert Bodenstein, InfoManagement Unternehmensberatung. Als Königsdisziplin nennt Bodenstein die Sustainable Developement Goals (SDG). Um nachhaltig gestaltet zu können, muss das Unternehmen den eigenen Handlungsspielraum, seine Einflussmöglichkeiten und Ressourcen kennen.
Mit gut strukturierter Wissensarbeit zu mehr Produktivität
Die Veränderungen in der Arbeitswelt sind massiv. Im Vergleich zu den 70er Jahren wird heute das 30-fache bearbeitet. Das hat Auswirkungen auf Arbeits-, Abstimmungsprozesse und Produktivität. Isabella Mader, Excellence Research, erläutert, dass es eine andere Art des Arbeitens braucht. Unser Informationsverhalten muss sich diesen Gegebenheiten anpassen. Hilfe bieten hier auch KI-Lösungen. Der Prozess dorthin kann allerdings nicht von oben verordnet, sondern muss gemeinsam gegangen werden. Einen Vorteil haben hier besonders diverse Teams – je unterschiedlicher, desto erfolgreicher sind diese in der Regel.
Verborgene Mitarbeiterpotenziale heben
Neben den heute verfügbaren Tools darf aber nie auf die Talente vergessen werden. Welche Potenziale oftmals in introvertierten Menschen stecken, weiß Ingeborg Kuca, Hirnspinne e.U.: Bei extro- und introvertierten Menschen mit dem gleichen Know-how werden die Leisen und Unauffälligen manchmal übersehen. Daher ist es wichtig, eine Unternehmenskultur aufzubauen, die diese Personen stärkt und ihnen Möglichkeiten bietet, ihr Können sichtbar zu machen. Damit schaffen Unternehmen eine Win-Win-Situation: Die Mitarbeiter:innen können ihr volles Potenzial ausschöpfen und noch gezielter zum Unternehmenserfolg beitragen.
Ein großes Dankeschön an die Vortragenden Josef Herget, Robert Bodenstein, Isabella Mader und Ingeborg Kuca für die spannenden Einblicke und hilfreichen Tipps.