Peter K. Estfeller
© Götz | WKW

Neue Mobilität

Selbstverständlich, aber mit Bedacht!

Lesedauer: 1 Minute

25.05.2023

Die Diskussion über den Klimawandel, dessen Auswirkungen und vor allem über geeignete Maßnahmen diesem entgegenzuwirken, ist längt in der Mitte der Bevölkerung angekommen.

Zentrales Thema dabei ist der Umstieg von fossilen zu erneuerbaren Energieträger und die damit verbundene Reduktion der Emission von Treibhausgasen insbesondere von Kohlendioxyd (CO₂). Besonders im Focus der öffentlichen Debatten (und regelrechten Grabenkämpfen) ist der Teilbereich Mobilität und dabei in erster Linie der motorisierte Individualverkehr.

Förderungen für den Umstieg auf Elektromobilität, das geplante Verbot für Neuzulassungen von Verbrenner-Motoren (inkl. der reinreklamierten Ausnahmen hierzu), heftig umstrittene Tempolimits im urbanen Raum sowie auf Überlandstraßen bis hin zu Straßenblockaden im Namen der Umwelt zeugen von der Intensität der geführten Diskussion.

Lastenfahrräder als Allheilmittel? Nicht so ganz.

Ein Teilkonzept dieser ‚neuen Mobilität‘ verspricht Lastenfahrräder als nachhaltige und vor allem CO₂-lose Alternative zum motorisierten Güterverkehr für die Versorgung der Bevölkerung und der Betriebe.

Der entsprechende Ausbau der Radinfrastruktur (wie z.B. die Abstellplätze beim Westbahnhof) wird seitens der Stadt Wien kräftig vorangetrieben. Das bedeutet eine massive Einschränkung des motorisierten Verkehrs aufgrund der Reduktion der Verkehrsfläche sowie des Verkehrsflusses. 

In Teilbereichen sind Lastenfahrräder sicher eine sinnvolle Option für den Gütertransport. Allerdings können diese nicht alle Aufgaben der Lieferkette erfüllen, ebenso fehlt es (noch) an Frachtkapazität, Reichweite und Geschwindigkeit. Der dadurch verursachte höhere Personalbedarf wird sich wohl bei den meisten bezogenen Waren im Preis widerspiegeln.

Sinnvolle Koexistenz

Das Aufzeigen der Schwachstellen der ‚neuen Mobilität‘ sowie potentieller negativer Konsequenzen soll keineswegs als Aufruf zum Verzicht auf den Ausbau der Radinfrastruktur verstanden werden. 

WK Wien-Bezirksobmann Peter Estfeller mahnt lediglich mehr Umsicht bei den Baumaßnahmen und Rücksicht auf die Bedürfnisse der lokalen Wirtschaft ein.

Um zu verhindern, dass deswegen mittelfristig einige lokale Betriebe abwandern, wäre eine für beide Verkehrsformen sinnvolle Koexistenz notwendig und ratsam.