Jeder 6. Wiener Betrieb Opfer von Cyberangriffen
KPMG-Studie: Wiens Unternehmen im Visier der Hacker. Jeder sechste Betrieb war betroffen – die fünf häufigsten Angriffsarten im Überblick.
Lesedauer: 1 Minute
Cyberkriminelle haben es längst nicht mehr nur auf Großkonzerne abgesehen. Auch kleine Wiener Unternehmen stehen zunehmend im Visier – mit gravierenden Folgen. Eine aktuelle KPMG-Studie zeigt, wie groß die Gefahr ist.
Jeder sechste Betrieb betroffen
Die Zahlen sind alarmierend: Bereits jedes sechste Wiener Unternehmen war von einem Cyberangriff betroffen. Die Folgen reichen von gestohlenen Daten über lahmgelegte Abläufe bis hin zu hohen Kosten – im schlimmsten Fall steht die Existenz auf dem Spiel.
Top-Angriffsarten 2024
Die Studie nennt fünf Methoden, die Angreifer besonders häufig einsetzen:
- Denial-of-Service (DoS): 85 % (37 % im Vorjahr)
- Malware: 75 % (85 % im Vorjahr)
- (Spear-)Phishing: 68 % (88 % im Vorjahr)
- Scam-Anrufe: 63 % – oft mit KI-Stimmen-Imitation oder -Manipulation
- Business E-Mail Compromise (CEO/CFO-Fraud): 60 % (51 % im Vorjahr)
Verdeckte Einflussnahme
Neben klassischen Angriffen nimmt auch die verdeckte Einflussnahme zu. Durch Falschinformationen oder Messengerdienste und e-Mail versuchen Cyberkriminelle, Unternehmen zusätzlich unter Druck zu setzen.
Besonders gefährdete Branchen: In Wien zählen Dienstleister, Handel und Tourismusbetriebe zu den häufigsten Zielen von Cyberattacken.
Schutzmaßnahmen für Betriebe
Die Studie macht deutlich: Schon einfache Schritte erhöhen die Sicherheit erheblich. Dazu gehören starke Passwörter in Kombination mit Mehr-Faktor-Authentifizierung sowie regelmäßige Updates und konsequentes Patch-Management. Wichtig ist auch ein analoges „Backup“ – etwa in Form eines ausgedruckten Krisenhandbuchs mit allen wichtigen Telefonnummern. Ganz oben sollte die Telefonnummer des IT-Dienstleisters stehen, damit im Ernstfall sofort reagiert werden kann.
Ebenso entscheidend ist Cyberhygiene im Alltag: Mitarbeiterschulungen, klare Notfallpläne und ein konsequenter Umgang mit verdächtigen Mails oder Anrufen. Expertinnen und Experten betonen: Malware-Schutz und Patch-Management müssen 2025 „State of the Art“ sein. Fehlender Basisschutz bleibt eine der Hauptursachen für erfolgreiche Angriffe – sowohl mangelnder Malware-Schutz als auch unzureichendes Patch-Management liegen mit je 26 Prozent an der Spitze der Schwachstellen.
Unterstützung durch die WKW
Die Wirtschaftskammer Wien unterstützt Unternehmen mit Information, Beratung und konkreter Hilfe rund um das Thema Cyber-Security.
Mehr Informationen & Hilfestellung zur Cybersecurity der WKW
Fazit
Cyberangriffe sind längst Alltag. In Wien war bereits jeder sechste Betrieb betroffen. Wer rechtzeitig in Cyberhygiene, Backups und Patch-Management investiert, schützt nicht nur Daten, sondern die gesamte Zukunft des Unternehmens.