Zum Inhalt springen
Eine Person in einem Hemd schiebt eine andere Person in einem Rollstuhl durch eine Parkanlage. Im Hintergrund sind Gebäude. Links neben ihnen sind grüne Büsche
© Andrey Popov | stock.adobe.com

Personenbetreuerinnen verdienen mehr Würde, Fairness und Unterstützung

Die Einkommensgrenze für die 24-Stunden-Betreuung wird seit 2007 nicht valorisiert

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 12.05.2025

„Der heutige Tag der Pflege, der 12. Mai, ist ein Anlass, um nicht nur die Pflegekräfte, sondern auch die Personenbetreuerinnen und Personenbetreuer zu ehren, und ihre wichtige gesellschaftliche Rolle ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Sie sind eine der tragenden Säulen unseres Gesundheitssystems. Sie stehen den von ihnen betreuten Menschen als 24-Stunden-Betreuerinnen rund um die Uhr bei und ermöglichen ihnen auch im hohen Alter ein Leben in den eigenen vier Wänden“, erklärt Harald G. Janisch, Obmann der Fachgruppe Wien Personenberatung und Personenbetreuung, einen wesentlichen Unterschied dieser Betreuungsform zum Lebensabend im Pflegeheim.

Ohne bessere Bezahlung der Betreuerinnen droht auch deren Abwanderung ins Ausland, was die Versorgung unserer Seniorinnen und Senioren weiter verschärfen würde. 

Um die Leistungen der Betreuerinnen auch mit Taten zu würdigen, muss die Wertschätzung den Betreuerinnen gegenüber über Gedenktage wie den Tag der Pflege hinaus gehen. Deshalb hat die Fachgruppe heuer bereits eine Kampagne gestartet, mit der sie mehr Würde, Fairness und Wertschätzung für die Betreuerinnen fordert. Diese Wertschätzung muss künftig auch in Form von fairen Honoraren erfolgen. „Die staatliche Förderung für die 24-Stunden-Betreuung ist mit 800 Euro zu niedrig, während Heimplätze mit einem Mehrfachen an Geld durch die öffentliche Hand gefördert werden. Expertinnen und Experten fordern daher eine Erhöhung der Förderung auf 1.450 Euro“, so Janisch. Der Fachgruppenobmann verweist auch darauf, dass es bei der Einkommensgrenze für den vollständigen Bezug der Förderung noch nie eine Anpassung an die Inflation gegeben hat. Seit dem Jahr 2007 beträgt diese Einkommensgrenze unverändert 2.500 Euro, valorisiert müsste sie längst 3.500 Euro betragen.

Abwanderung der Betreuerinnen ins besser bezahlende Ausland durch höhere Förderungen und Honorare stoppen

„Ohne bessere Bezahlung der Betreuerinnen droht auch deren Abwanderung ins Ausland, was die Versorgung unserer Seniorinnen und Senioren weiter verschärfen würde. Seit Jahresbeginn 2020 haben bereits mehrere tausend Betreuerinnen Österreich in Richtung des besser bezahlenden Auslandes verlassen. Derzeit sind noch etwa 57.000 Betreuerinnen in Österreich tätig. Dabei wird der Bedarf, verursacht durch die Überalterung der Bevölkerung, in den nächsten Jahren um viele tausende Betreuungskräfte steigen“, warnt Janisch aus Anlass des heute weltweit begangenen Tages der Pflege vor einem Mangel an Betreuungskräften in Österreich.