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Begräbnis
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Tag der Wiener Bestattung 2025: Wie Wien den Abschied neu denkt

Ein außergewöhnlicher Blick hinter die Kulissen: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und neue Rituale im Mittelpunkt des ersten „Tags der Bestattung“ in Wien

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 23.10.2025

Wien öffnet am 30. Oktober die Türen des Abschieds

Am 30. Oktober 2025 verwandelt sich das Haus der Wiener Wirtschaft in einen Ort des Innehaltens und des Dialogs.
Die Fachvertretung Wien der Bestatter lädt erstmals zum „Tag der Bestattung“ ein – einem Nachmittag voller Begegnung, Information und Kultur.
Dompfarrer Toni Faber eröffnet den Tag feierlich.

Wir wollen zeigen, dass Bestatter mehr sind als Organisatoren von Begräbnissen. Wir sind Begleiter, Zuhörer und Gestalter persönlicher Abschied.

Nachhaltigkeit, Digitalisierung und neue Rituale

Die Bestattungsbranche steht vor einem leisen, aber tiefgreifenden Wandel.
Immer mehr Menschen wünschen sich nachhaltige Begräbnisse, ökologische Särge und neue Verfahren wie

  • Reerdigung – die sanfte Umwandlung des Körpers zu Erde,
  • Aquamation – die natürliche Auflösung des Körpers im Wasser.

Auch digitale Erinnerungsformen verändern den Abschied: Livestreams, virtuelle Friedhöfe und Online-Kondolenzbücher schaffen neue Wege, Erinnerung zu teilen.

Zugleich wächst der Trend zur Individualisierung. Naturbestattungen, kreative Sarg- und Urnendesigns sowie persönliche Rituale machen jede Verabschiedung einzigartig.

„Familien wollen mehr mitgestalten – wir öffnen diesen Raum“, betont Manour.
Eine besondere Form ist die biologisch abbaubare Urne in der Donau: Die Beisetzung erfolgt vom Schiff aus, begleitet von einer Feier an Bord.
Immer beliebter ist auch die Diamantbestattung, bei der aus der Asche des Verstorbenen Erinnerungsstücke oder Edelsteine entstehen.

Wissen, Austausch und Inspiration

Der „Tag der Bestattung“ bietet Vorträge, Diskussionen und Begegnungen – ein Forum, um Abschiedskultur neu zu denken.
Der praktische Leitfaden „Was tun im Todesfall?“ liefert Orientierung.
Unter dem Motto „Bestatter plaudern aus dem Nähkästchen“ gewähren Profis Einblicke in ihre Arbeit.

Im „Café der Erinnerungen“ können Besucher bei Kaffee und Croissants persönliche Geschichten teilen.
Autor Peter Ahorner liest aus seinem Buch „Wien und der Tod“.
Die Friedhöfe Wien präsentieren, wie Nachhaltigkeit und Zukunftsfragen die Begräbniskultur verändern.
Zum Abschluss bringt Kabarettist Stefan Haider mit „Lachen trotz Abschied“ einen unerwartet leichten Ton in das Thema.

Erleben, Mitreden, Verstehen

Zwischen den Programmpunkten warten Informationsstände zu Berufen, Vorsorge, Grabgestaltung und modernen Bestattungsformen.
Ein Virtual-Reality-Erlebnis macht Erinnerungskultur greifbar und zeigt, wie sich das Gedenken digital weiterentwickelt.

Tod und Trauer betreffen uns alle – wir möchten den Dialog fördern und Scheu nehmen, Fragen zu stellen“, sagt Manour.

Achtung

Wann: 30. Oktober 2025
Zeit: 14:00 – 18:00 Uhr (Einlass ab 13:30 Uhr)
Wo: Haus der Wiener Wirtschaft, Straße der Wiener Wirtschaft 1, 1020 Wien
Eintritt: frei – keine Anmeldung erforderlich
Programm: www.wko.info/wien-tagderbestattung

Wiener Bestatter – eine wachsende Branche

In Wien gibt es heute 29 Bestattungsunternehmen – fast dreimal so viele wie 2004 (damals 11).
Das Spektrum reicht von Familienbetrieben bis zu innovativen Dienstleistern mit digitalen Angeboten.
Seit 2023 zählt die österreichische Bestattungskultur zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe – ein Symbol für die kulturelle Bedeutung dieses Berufs.

Fazit

Der „Tag der Wiener Bestattung 2025“ zeigt, dass Abschied kein Tabu, sondern Teil des Lebens ist.
Er verbindet Tradition mit Innovation und lädt dazu ein, über Erinnerung, Würde und neue Formen des Gedenkens zu sprechen.
Wer Wien einmal von einer ganz anderen Seite erleben möchte, sollte diesen besonderen Tag nicht verpassen.

Manuela Manour
© Studio Wey „Der Trend geht klar dahin, dass Familien mehr mitgestalten wollen. Unsere Aufgabe ist es, diesen Raum zu öffnen“, sagt Manuela Manour, Fachvertretungsvorsitzende der Wiener Bestatter.