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Zwei Personen in gelber Arbeits- und Schutzbekleidung mit gelben Schutzhelm sowie Mund-Nasen-Maske, rundherum stehen viele Container in den Farben blau, rot und weiß.
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Freihandelsabkommen der EU mit Indonesien

Politische Einigung am 13.7.2025 erzielt. Verhandlungen sollen im September 2025 abgeschlossen werden

Lesedauer: 1 Minute

14.07.2025

Beim gestrigen Treffen im Brüssel haben die EU und Indonesien eine politische Einigung über ein Freihandelsabkommen, in Form eines umfassendes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (CEPA), erzielt. Nach über zehn Jahren Verhandlungen stellt diese Einigung einen wichtigen Durchbruch dar, der darauf abzielt, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der EU und Indonesien substanziell auszubauen. 

Präsidentin Ursula von der Leyen, erklärte dazu: "Europa und Indonesien entscheiden sich für einen Weg der Offenheit, der Partnerschaft und des gemeinsamen Wohlstands. 

Das CEPA zielt darauf ab, tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse systematisch abzubauen, zusätzliche Marktzugänge zu schaffen und sektorübergreifende Kooperationen, insbesondere in der Landwirtschaft, der Automobilindustrie und im Dienstleistungssektor, institutionell zu verankern. Ein besonderer Fokus liegt auch auf der Sicherung und Diversifizierung von Lieferketten für kritische Rohstoffe, die für den digitalen und ökologischen Wandel von Bedeutung sind. Darüber hinaus wird auch ein verantwortungsvoller Umgang mit Umweltstandards, lokalen Gemeinschaften und Arbeitsplätzen, berücksichtigt. 

Indonesien ist mit einem Bruttoinlandsprodukt von rund 1,2 Billionen Euro eine der größten Volkswirtschaften der Welt und das bevölkerungsreichste Land (287 Millionen Einwohner) der ASEAN-Region. Bisher rangiert das Land auf Platz fünf der Handelspartner der EU innerhalb Südostasiens. Mit dem Freihandelsabkommen soll ungenutztes wirtschaftliches Potenzial erschlossen werden. Auch für Österreich bietet das Abkommen neue Perspektiven: Die österreichischen Exporte nach Indonesien beliefen sich im Jahr 2024 auf rund 290 Millionen Euro. Zudem haben heimische Unternehmen ca. 650 Millionen Euro in Indonesien investiert. 

Die politische Einigung ist der erste Schritt zum Abschluss der CEPA-Verhandlungen, der im September 2025 durch den Handelskommissar der EU Maroš Šefčovič und den koordinierenden Minister Indonesiens Airlangga Hartarto erfolgen soll. 

Darüber hinaus wurde bei diesem Treffen auch eine mögliche Aufwertung der Beziehungen zu einer strategischen Partnerschaft erörtert. Die EU und Indonesien betonten ihr Interesse an einer vertieften politischen Zusammenarbeit auf Grundlage gemeinsamer Prinzipien wie Stabilität, friedliche Konfliktlösung und regelbasierter internationaler Ordnung. Beide Seiten werden sich auch weiterhin für die Stärkung der Partnerschaft zwischen ASEAN und der EU einsetzen, da beide Seiten Frieden, Wohlstand und nachhaltige Entwicklung im Indopazifik aktiv unterstützen. 

Im Bereich der Mobilität wurde eine Entscheidung der Europäischen Kommission zum sogenannten Visa-Kaskadensystem bekanntgegeben. Demnach erhalten indonesische Staatsangehörige, die erneut in die EU einreisen, künftig ein Schengen-Visum für die mehrfache Einreise. Dies soll Reisen, Bildungsaufenthalte und wirtschaftliche Kontakte erleichtern.

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