Griechenland beschleunigt Energie-Offensive: Bohrungen nach Kohlenwasserstoffe vor Kreta und Peloponnes geplant
Konsortium aus Chevron und Helleniq Energy als bevorzugte Bieter ausgewählt – erste seismische Untersuchungen sollen bis 2026 beginnen
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Griechenland Energiewirtschaft UmwelttechnologieDie griechische Regierung hat einen bedeutenden Schritt zur Erschließung heimischer Erdgasvorkommen gemacht. Wie der Regierungssprecher Pavlos Marinakis bekannt gab, hat Umwelt- und Energieminister Stavros Papastavrou die Ministerialbeschlüsse unterzeichnet, die das Konsortium der Konzerne Chevron und Helleniq Energy HELLENiQ ENERGY als bevorzugte Investoren für die Erkundung von Kohlenwasserstoffen in den Meeresgebieten südlich der Peloponnes und südlich von Kreta ausweist.
Mit der Unterzeichnung ist der Weg für den nächsten Schritt frei: die Erstellung der Forschungs- und Erschließungsverträge, die dem Rechnungshof zur Vorprüfung vorgelegt werden. Nach deren Zustimmung folgen die Unterzeichnung der Pachtverträge und deren Ratifizierung durch das griechische Parlament. Den aktuellen Zeitplänen zufolge wird erwartet, dass die ersten seismischen Untersuchungen noch im Jahr 2026 beginnen werden.
Das Vorhaben umfasst vier konkrete Blöcke: „Südlich der Peloponnes“, „A2“, „Südlich von Kreta I“ und „Südlich von Kreta II“. Das Erkundungsprogramm, das auf eine Ausschreibung von Chevron selbst zurückgeht, ist mehrstufig angelegt. Die erste Phase erstreckt sich über drei Jahre und beinhaltet 2D- und 3D-seismische Untersuchungen. In den folgenden Phasen sind weitere seismische Kartierungen und schließlich Explorationsbohrungen vorgesehen.
Die Region südlich von Kreta weckt besonders große Erwartungen. Schätzungen aus dem Jahr 2019, die von Helleniq Energy vorgelegt wurden, gehen von einem potenziellen Gasvorkommen von bis zu 280 Milliarden Kubikmetern aus. Sollte sich dieses bestätigen, könnte es den heimischen Gasbedarf Griechenlands für fast 50 Jahre decken.
Die Bestätigung von Erdgasvorkommen würde Griechenland zu einem alternativen Energielieferanten machen und seine geostrategische Position weiter festigen.