Luxemburg: Wirtschaftslage

Aktuelle Lage: Wirtschaftsbericht 

Luxemburg, das viele Jahre über beeindruckende Wachstumszahlen vorlegte, lag 2023 deutlich unter dem EU-Durchschnitt und gehörte zu den sieben Ländern der Eurozone mit einer Rezession.

Die luxemburgische Wirtschaft verlangsamte sich im vergangenen Jahr merklich, das BIP schrumpfte im zweiten und dritten Quartal. Insgesamt geht die EU-Kommission von einem Rückgang der Wirtschaftstätigkeit 2023 um 0,8 % aus, was vor allem auf einen Dämpfer bei den Finanzdienstleistungen und im Bausektor zurückzuführen ist. Der Privatkonsum, der durch eine niedrigere Inflation und staatliche Unterstützungsmaßnahmen gestützt wurde, sowie der öffentliche Konsum trieben die Binnennachfrage an.

Für 2024 rechnet die EU-Kommission mit einer Erholung der Wirtschaftstätigkeit und prognostiziert ein BIP-Wachstum von 1,3 %. Der Privatkonsum dürfte durch den nachlassenden Inflationsdruck, steigende Löhne, eine sinkende Einkommenssteuer, die Auswirkungen des staatlichen Unterstützungspakets Solidaritéitspak 3.0 und eine moderate Lockerung der Finanzierungsbedingungen gestützt werden. Die Investitionen dürften hingegen aufgrund des Rückgangs der Bautätigkeit auf relativ niedrigem Niveau verharren.

Besondere Entwicklungen 

Bei den Parlamentswahlen im vergangenen Oktober ging die christdemokratische CSV mit Spitzenkandidat Luc Frieden als Wahlsieger hervor. Sie bildete mit der Demokratischen Partei DP eine Regierung unter Premierminister Luc Frieden, die im November vereidigt wurde. Folgende politische Prioritäten wurden gesetzt: Stärkung der Kaufkraft, Erhöhung des Wohnungsangebots und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich 

Die österreichischen Exporte nach Luxemburg waren 2023 mehr oder weniger stabil bei +0,2 %. Insgesamt wurden Waren im Wert von 225,7 Mio. Euro ins Großherzogtum geliefert. Die Importe aus Luxemburg gingen hingegen zurück, nämlich um -10,6 % auf 379,3 Mio. Euro. Das Handelsbilanzdefizit verkleinerte sich dadurch von 199,3 Mio. Euro auf 153,7 Mio. Euro.

Das Großherzogtum ist 53. Kunde und 51. Lieferant Österreichs. Damit konnte Luxemburg im Ranking der wichtigsten Exportländer Österreichs zwei Plätze wettmachen. Das Großherzogtum wird in seiner Bedeutung als Exportmarkt häufig unterschätzt, obwohl es Länder wie Neuseeland, Philippinen oder Marokko hinter sich lässt.

Geschäftschancen für österreichische Unternehmen 

Luxemburg bleibt als Zielmarkt für Produkte und Dienstleistungen Made in Austria weiterhin höchst interessant. Die hohe Kaufkraft, das hohe Preisniveau und hohe Margen machen Luxemburg zu einem attraktiven Markt für ausländische Lieferanten. Deutsch ist als Geschäftssprache anerkannt und erleichtert die Kontaktaufnahme mit Kund:innen und Partner:innen. Dank der stark differenzierten Waren- und Dienstleistungspalette, die Österreich anbieten kann, bestehen in allen Branchen gute Aussichten für heimische Unternehmen, sich in Luxemburg zu positionieren.

Angesichts der stets steigenden Einwohnerzahl müssen die Infrastrukturen in Luxemburg angepasst werden, sei dies die Verkehrs-, Gesundheits- oder Wohninfrastruktur.

Für österreichische Handwerksbetriebe, Montagefirmen und Anlagenbauer ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Die dabei zu beachtenden Formvorschriften sollten österreichische Unternehmen nicht abschrecken, einen Versuch in Luxemburg zu starten, zumal Deutsch auch Amtssprache ist. 

Statistik: Länderprofil 

Einen kurzen Überblick über die wichtigsten statistischen Daten zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bietet das Länderprofil Luxemburg der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und der Stabsabteilung Statistik. 

Wichtige Wirtschafts- und Basisdaten und Informationen für eine Vielzahl weiterer Länder finden Sie auf den jeweiligen Länderseiten sowie in der Übersicht Länderprofile weltweit.

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Allgemeines zu Wirtschaft, Land und Leute sowie persönliche Tipps finden Sie in unserem Länderreport Luxemburg. 

Das AußenwirtschaftsBüro Brüssel berät Sie gerne, sollten Sie weitere Fragen zu Luxemburg haben.

Stand: 29.04.2024