Allerheiligen – zwischen Brauchtum und Wandel
Vom Striezel bis zum Friedhofsbesuch – Allerheiligen ist mit vielen Traditionen verbunden. Zugleich bietet dieser Tag des Gedenkens und Besinnens aber auch einen Anlass, sich mit Entwicklungen rund um Bestattungskultur und Grabpflege auseinanderzusetzen. Die burgenländischen Fachbetriebe stehen mit Einfühlungsvermögen und Fachkompetenz zur Seite.
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Das festliche Schmücken von Gräbern hat rund um Allerheiligen einen besonders großen Stellenwert. Vor allem florale Gestecke in diversen Ausführungen – von klassisch mit Chrysanthemen oder Calluna bis modern – schaffen eine Atmosphäre des Erinnerns. „Gräber stehen an diesem Gedenktag im Zentrum der Aufmerksamkeit. Umso wichtiger ist es, dem Blumenschmuck besondere Beachtung zu schenken. Dabei steht Individualität immer mehr im Vordergrund, etwa indem die Lieblingsblumen des Verstorbenen gewählt werden und dessen bevorzugten Farben in die Gestaltung einfließen. Die burgenländischen Blumenfachgeschäfte beraten dabei individuell und einfühlsam“, so Innungsmeister-Stellvertreterin Monika Metzner.
Bestattung: Nachhaltigkeit und Digitalisierung
Individualisierung macht auch vor Trauerfeierlichkeiten nicht Halt - auch wenn Rituale Stabilität versprechen, zeigt sich doch, dass Begräbnisfeierlichkeiten sehr persönlich gestaltet werden.
Der Trend im Burgenland folgt generell einem bundesweiten Wandel hin zu vermehrten Urnenbeisetzungen. Zudem gewinnen Urnenbeisetzungen als Naturbestattung auf Waldfriedhöfen als ökologische Alternative an Bedeutung. Beide Entwicklungen richten sich nach den persönlichen Wünschen des Abschieds, die von Bestattungsunternehmen professionell und würdevoll umgesetzt werden.
Neben physischen Formen des Gedenkens werden digitale Möglichkeiten wie virtuelle Gedenkseiten und Online-Plattformen genutzt. So können persönliche Botschaften auch über große Entfernungen hinweg geteilt werden.
Grabpflege und Sicherheit: Steinmetzbetriebe als verlässliche Partner
Vor Allerheiligen rücken auch die Pflege und Sicherheit von Grabstätten in den Vordergrund. Die burgenländischen Steinmetzbetriebe sind auf den Friedhofsbereich spezialisiert und errichten Grabsteine gemäß der ÖNORM B 3113 fachgerecht und standsicher. Sie übernehmen auch die gesetzlich vorgeschriebene Überprüfung der Standfestigkeit. „Durch Umwelteinflüsse kann sich diese im Laufe der Jahre ändern. Aber bitte keinesfalls selbst einen Kipptest oder eine Rüttelprobe machen, sondern Grabanlagen in regelmäßigen Abständen durch einen Profi überprüfen lassen!“, rät Berufsgruppensprecher Roman Toth.
Die heimischen Betriebe haften für ihre Leistungen im Rahmen der gesetzlichen Gewährleistung – ein wichtiger Sicherheitsaspekt für Grabbesitzer. Die Beauftragung ausländischer Anbieter hingegen birgt oft gewisser Risiken: Mängel sind schwer nachweisbar, Nachbesserungen kaum durchsetzbar.
Tradition mit Symbolkraft: Der Allerheiligenstriezel
Ein fester Bestandteil des Brauchtums rund um Allerheiligen ist zudem natürlich der Striezel. Als geflochtenes Gebäck aus Germteig symbolisiert er Trost und Hoffnung – ursprünglich als Gabe für Patenkinder gedacht, steht er heute für familiäre Verbundenheit und das gemeinsame Gedenken. Die burgenländischen Bäckereien bieten den Striezel in vielfältigen Varianten an. „Wir nehmen natürlich auf die Vorlieben unserer Kunden Rücksicht, es gibt ja auch immer mehr Menschen mit Unverträglichkeiten“, gibt Innungsmeister Michael Goldenitsch zu bedenken. Ein guter Allerheiligenstriezel sollte „flaumig, buttrig und nicht zu süß sein, da ja noch Hagelzucker daraufkommt“, so der Experte.
Im Burgenland gibt es 51 Bestattungsunternehmen, 67 Floristen, 32 Steinmetz-Betriebe sowie 54 Bäckerbetriebe.
Monika Metzner, Innungsmeister-Stellvertreterin der Gärtner und Floristen
Roman Toth, Berufsgruppensprecher der Steinmetze
Michael Goldenitsch, Innungsmeister der burgenländischen Bäcker // Fotos © WKB