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Spartenobmann Alexander Fischer
© WKB

Burgenlands Handel spürt Aufwärtstrend

Umsatz gestiegen, mehr Beschäftigte – Faire Bedingungen im Onlinehandel gefordert

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 15.09.2025

Nach Umsatzrückgängen im Vorjahr konnte der burgenländische Handel im 1. Halbjahr 2025 wieder merkliche Zuwächse verbuchen: Die Umsätze stiegen nominell um 4,7 Prozent bzw. 140 Millionen Euro auf knapp 3,6 Milliarden Euro netto. Preisbereinigt ergibt das ein reales Plus von 3,3 Prozent. Spartenobmann Alexander Fischer sieht einen „Lichtblick in der Handelskonjunktur“ und fordert faire Rahmenbedingungen, besonders im internationalen Online-Handel, um den Aufschwung nachhaltig abzusichern.


„Die Talsohle scheint durchschritten. Auch unter Berücksichtigung der Preisentwicklung im Handel, - die mit 1,4 Prozent übrigens inflationsdämpfend deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate lag, - bilanzieren unsere Unternehmen real wieder über dem Vorjahresniveau“, betont Alexander Fischer, Obmann der Sparte Handel. Die Ergebnisse der von der Wirtschaftskammer in Auftrag gegebenen Studie des Instituts für Österreichs Wirtschaft (iföw) sind ein „Lichtblick in der Handelskonjunktur“, resümiert der burgenländische Handel.

Als Treiber der Entwicklung gilt der Einzelhandel, der auf ein Umsatzplus von 4,8 Prozent bzw. rund 70 Millionen Euro kam. Real ergab das ein Wachstum um 3,5 Prozent.


Drogerien mit nominell höchstem Umsatzwachstum

Aus Branchensicht konnten im Einzelhandel Drogerien mit einem Plus von 10,4 Prozent die höchsten nominellen Zugewinne verbuchen. Überdurchschnittliche Anstiege – gemessen am Einzelhandelsdurchschnitt (+ 4,8 Prozent) – verzeichnete auch die Branchengruppe Textilien/Bekleidung/Schuhe (+ 6,1 Prozent). Positiv bilanzierten weiters der Lebensmittelhandel (+ 4,1 Prozent), Elektro/Möbel/Heimwerkerbedarf (+ 3,4 Prozent), der Uhren- & Schmuckhandel (+ 3,2 Prozent) und die Einzelhandelsbranche Zeitungen/Bücher (+ 1,0 Prozent).

Umsatzrückgänge mussten hingegen vor allem der Blumenhandel (- 6,3 Prozent) sowie Spiel/Sport (- 1,2 Prozent) hinnehmen.


Textilien/Bekleidung/Schuhe real mit höchstem Anstieg

Das höchste reale (preisbereinigte) Konjunkturwachstum wiederum ging im ersten Halbjahr 2025 mit einem Plus von 6,9 Prozent an die Branchengruppe Textilien/Bekleidung/Schuhe. An zweiter Stelle lagen die Drogerien (+ 6,4 Prozent), gefolgt von Elektro/Möbel/Heimwerkerbedarf (+ 5,1 Prozent) und dem Lebensmittelhandel (+ 1,1 Prozent).

Negativ bilanzierten Blumen (- 8,5 Prozent), Uhren/Schmuck (- 5,7 Prozent), Zeitungen/Bücher (- 4,0 Prozent) sowie Spiel/Sport mit einem Minus von 2,0 Prozent.

 

Steigende Beschäftigten-Zahlen, weniger offene Stellen

Entgegen dem Österreich-Trend entwickelte sich im ersten Halbjahr 2025 die Zahl der Beschäftigten im Handel im Burgenland: Sie stieg um 0,7 Prozent oder 129 Personen auf 17.793. Das deutlichste Beschäftigungsplus verzeichnete dabei der Großhandel (+ 1,3 Prozent), vor der Kfz-Wirtschaft (+ 1,1 Prozent) und dem Einzelhandel (+ 0,4 Prozent).

Bei den Arbeitslosenzahlen im Handel gab es mit einem Plus von 2,5 Prozent auf 1.402 Arbeitslose eine moderate Gesamtentwicklung.

Die Zahl der offenen Stellen im Handel wiederum reduzierte sich im selben Zeitraum um 7,3 Prozent auf 246 Stellen.

 

Forderung nach fairen Rahmenbedingungen

Für einen nachhaltigen Aufschwung brauche es aber nicht nur steigende Umsätze, betont Fischer: „Es sind auch Zuversicht, unternehmerischer Mut und faire Rahmenbedingungen nötig – etwa gegenüber internationalen Online-Plattformen."


Spartenobmann Alexander Fischer // Foto © WKB