Lkw-Maut im Burgenland
Ein Eigentor
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Die Pläne des Landes Burgenland, eine Maut auf Gemeinde- und Landesstraßen einzuführen, stoßen auf scharfe Kritik seitens der Wirtschaftskammer. Obwohl die burgenländischen Betriebe nahezu ausschließlich moderne, schadstoffarme LKW einsetzen, sollen sie künftig zur Kasse gebeten werden – mit fatalen Folgen für das Land und ihre Menschen.
„Eine flächendeckende Maut auf Landes- und Gemeindestraßen wäre ein Eigentor für das Land und ihre Menschen. Die Einnahmen wären aufgrund der hohen Investitions- und Verwaltungskosten minimal“, warnt Roman Eder, Obmann der burgenländischen Transporteure in der Wirtschaftskammer.
Die flächendeckende Maut erhöht die Standortkosten und schwächt die Wettbewerbsfähigkeit burgenländischer Unternehmen
Eine flächendeckende Maut im Burgenland trifft die burgenländischen Unternehmen, ausländische Unternehmen werden kaum belastet. 85 Prozent der Güter werden innerhalb des Bundeslandes transportiert, nur 15% sind Transitverkehr.
Die flächendeckende Maut belastet die burgenländischen Konsumenten
Die Zusatzkosten der flächendeckenden Maut müssen an die Endkonsumenten weiterverrechnet werden. Regionale Verkehre und regionale Produkte, die bisher weniger von der Maut betroffen waren, werden mit höheren Mautkosten belastet. Die Rechnung bezahlen am Ende die Burgenländerinnen und Burgenländer.
Die flächendeckende Maut ist ineffizient und nicht wirtschaftlich
Mikrowellentechnologie, wie derzeit auf Autobahnen, ist zur Bemautung der Fläche nicht tauglich, aber weder die Ablösung durch Satellitentechnologie noch ein Parallelbetrieb von zwei Systemen sind wirtschaftlich vertretbar. Wesentliche Teile der potenziellen Mauteinnahmen werden durch hohe Investitions- und Zusatzkosten aufgezehrt. Eine neue Landesgesellschaft mit vielen neuen Verwaltungsbeamten wäre die Folge.
Flächendeckende Maut betrifft vor allem abgelegene und strukturschwache Regionen
Besonders hart trifft eine solche Maßnahme strukturschwache und periphere Regionen wie das Burgenland. In vielen ländlichen Gebieten gibt es keine Alternative zum Straßengüterverkehr. Die Maut würde die ohnehin eingeschränkte wirtschaftliche Entwicklung zusätzlich bremsen.
Die Folgen können Betriebsschließungen, Abwanderungen und Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzverluste sein. Lieferketten mit einem hohen regionalen Fokus der Wertschöpfungsaktivitäten haben eine hohe Gesamtbelastung. Außerdem werden Tourismus-Regionen zusätzlich durch die Maut belastet.
Die Wirtschaftskammer warnt eindringlich davor, eine solche LKW-Maut einzuführen, denn diese Mautkosten müssten unweigerlich an die Konsumenten weitergegeben werden. „Lebensmittel, Windeln, Medikamente – alles wird mit dem LKW transportiert. Wenn die Transportkosten steigen, wird der gesamte Alltag für die Menschen im Burgenland teurer“, so Eder.