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Buchinger
© WKB

Massive Belastung trotz minimaler Gemeindebeteiligung 

 Kritik bleibt aufrecht

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 25.07.2025

Die burgenländischen Transportunternehmer schlagen Alarm: Die beim Gemeindepaket vorgesehene LKW-Maut auf Landes- und Gemeindestraßen wird zu erheblichen Mehrkosten für die heimische Wirtschaft führen – mit unangenehmen Folgen für die Bürger.

„Wir sind mit 450 Betrieben und 2.900 Beschäftigten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Burgenland. Gerade in Krisenzeiten hat sich gezeigt, wie systemrelevant unsere Branche ist“, betont KommR Hans-Dieter Buchinger, Obmann der Sparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Burgenland. „Die Einführung dieser Abgabe ist ein Schlag ins Gesicht der regionalen Wirtschaft und gefährdet die Versorgungssicherheit.“

Zwar wurde angekündigt, dass die Gemeinden an den erwarteten Einnahmen von 1,7 Mio. Euro jährlich beteiligt werden sollen – was etwa 5.600 Euro pro Jahr pro 1.000 EinwohnerInnen entspricht – doch dieser Betrag steht in keinem Verhältnis zum volkswirtschaftlichen Schaden, den die Maut anrichten wird. Diese Maut wäre nur ein weiterer Puzzlestein zum Unternehmersterben im Burgenland.

Wettbewerbsnachteil für das Burgenland

Die zusätzliche Belastung bedeutet höhere Standortkosten und schwächt die Wettbewerbsfähigkeit der burgenländischen Betriebe – besonders im Vergleich zu Nachbarregionen. „In einem strukturell benachteiligten Bundesland wie dem Burgenland ist das ein schwerer Rückschlag“, warnt Buchinger. Die Wirtschaftskammer weist erneut darauf hin, dass die Mautkosten auf die Konsumenten übergewälzt werden müssen. „Lebensmittel, Medikamente, Baustoffe – alles kommt per LKW. Höhere Transportkosten führen zwangsläufig zu höheren Preisen für die Menschen im Burgenland“, so Buchinger.

Österreich schon jetzt Spitzenreiter bei Mautkosten

Bereits jetzt zählt Österreich zu den Ländern mit den höchsten fahrleistungsabhängigen Mautkosten in Europa. Eine zusätzliche Abgabe auf Landes- und Gemeindestraßen erhöht den Druck auf die heimischen Betriebe weiter – ohne dass ein wirklicher Nutzen erkennbar ist. Auch die nötige Infrastruktur für die Umsetzung verursacht immense Kosten.

Gerade ländliche Regionen wie das Burgenland sind auf den Straßengüterverkehr angewiesen. Eine Maut trifft strukturschwache Gebiete doppelt hart – wirtschaftlich und infrastrukturell. „Die Maut ist ein wirtschaftsfeindliches Signal und torpediert jede Bemühung um regionale Entwicklung“, so Buchinger.

Appell an die Politik

„Unsere Betriebe setzen längst auf schadstoffarme Fahrzeuge und leisten einen aktiven Beitrag zur Nachhaltigkeit“, betont Buchinger abschließend. „Statt die Transportwirtschaft weiter zu belasten, sollte die Politik nachhaltige Lösungen mit der Branche erarbeiten – nicht gegen sie.“