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Julia Palkovich-Haider und Lisa Illy-Haider (v. l.)
© WKB

„Styling Sisters“: ein Herzensbusiness zwischen Schere und Schnuller

Die Liebe zum Friseurberuf liegt ihnen im Blut: Julia Palkovich-Haider und Lisa Illy-Haider führen mit viel Herz und Unternehmergeist in dritter Generation den traditionsreichen Friseursalon Pucher, mit Standorten in Eisenstadt und Mattersburg. Nach einer doppelten Babypause kehren die beiden Powerfrauen mit frischer Energie in den Salonalltag zurück – und zeigen, dass sich Familienglück und Karriere vereinen lassen.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 14.07.2025

Bereits von Kindesbeinen an war der Friseursalon für die Schwestern wie eine zweite Heimat: „Wir sind hier praktisch aufgewachsen. Unser Onkel hatte den Betrieb von seinem Vater übernommen, die Tante arbeitete dort und auch unsere Mama.“ Lisa absolvierte bereits ihre Lehre im Familienunternehmen, Julia stieß nach dem Besuch der Friseurakademie und eines Masterkurses in Wien „als Quereinsteigerin“ dazu. Vor vier Jahren ging der Onkel in Pension, die Nichten übernahmen: „Im Hinterkopf ist uns das eigentlich immer schon herumgespukt - uns war klar, dass wir das gemeinsam machen möchten. Für uns war das ein Herzensprojekt.“

Derzeit beschäftigen Julia und Lisa insgesamt 16 Mitarbeiter, darunter drei Lehrlinge. „Im Vergleich zu früher ist das Friseurgeschäft schon schwieriger geworden – unter anderem hat Corona einiges verändert.  Vor allem Lehrlinge zu finden – und sie zu halten - ist nicht immer einfach.“

Bei den unternehmerischen Aufgaben gibt es eine klare Arbeitsteilung: Die 36-jährige Julia kümmert sich um die Buchhaltung, ihre vier Jahre jüngere Schwester Lisa ist für Personalangelegenheiten und die Einkäufe zuständig. Streit ums Geschäft gab es bisher noch nicht: „Hin und wieder Meinungsverschiedenheiten gehören natürlich dazu“, räumen die Schwestern ein, aber: „Man kommt immer auf einen gemeinsamen Nenner. Es ist einfach ein Grundvertrauen da. Man weiß, dass man sich auf die andere verlassen kann.“

Seit wenigen Monaten sind die Jungunternehmerinnen auch Jung-Mamas: Mit Julias Tochter Mia (drei Monate) und Lisas Sohn Matteo (acht Monate) wächst bereits die nächste Generation heran. Nachdem sie die Geschicke des Betriebs während einer Babypause den Händen langjähriger Mitarbeiter beziehungsweise des Seniorchefs anvertrauten, übernehmen nun zunehmend wieder die Geschwister das Ruder.

„Ich bin gerne zu Hause Mama, aber ich bin auch gerne im Geschäft. Bei uns war es auch kein Problem, dass jetzt mein Mann in Karenz geht“, erklärt Julia. „Wir haben Gott sei Dank beide den nötigen Rückhalt durch Partner beziehungsweise Familie. Man muss sich natürlich alles gut einteilen“, ergänzt Lisa. „Schade, dass es oft negativ besetzt ist, wenn Mütter früh wieder arbeiten gehen. Gerade als Unternehmerin ist es oft gar nicht anders möglich. Und ich denke auch, es tut beiden Seiten gut.“

Unterstützung in Bezug auf eine reibungslose Betriebsübernahme erhielt das Geschwisterpaar durch das Betriebsnachfolge-Service der Wirtschaftskammer Burgenland: „Die WK-Regionalstelle war unsere erste Anlaufstelle, die individuelle Beratung hat uns sehr geholfen.“

Was raten die Powerfrauen weiteren potenziellen Jungunternehmern? „Sich trauen, irgendwie geht es immer – einfach positiv bleiben.“

 

Infos: www.wko.at/betriebsuebergabe/nachfolge

 

 

 

Julia Palkovich-Haider und Lisa Illy-Haider (v. l.)  // Foto © WKB