Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker, Bundesinnung

Österreichische Installateure auf der Energiesparmesse Wels 2023

Bundesinnungsmeister Denk bei der Eröffnungspressekonferenz

Lesedauer: 2 Minuten

22.09.2023

Mit großem Medieninteresse wurde am 2. März die diesjährige WEBUILD Energiesparmesse mit einer Pressekonferenz eröffnet. Ihr Thema "Wir brauchen keine Heizung mehr" konnte nicht aktueller und zugespitzter auf die bestehenden Branchenherausforderungen formuliert sein. Als Vertreter der österreichischen Wärmebranche wurden Helmut Weinwurm (Bosch AG/VÖK), Michael Holter (Holter GmbH.), Robert Schneider (Messe Wels) unter der Moderation von Elisabeth Berger (VÖK) von den Pressevertretern befragt.

Für das österreichische Installationsgewerbe nahm Bundesinnungsmeister Manfred Denk am Podium Platz. Denk gab einen Überblick über den Solarwärmemarkt in Österreich:

"In Österreich sind derzeit rund 380.000 Solarwärmeanlagen in Betrieb, die 2.100 GWh Wärme erzeugen, soviel wie der Energiebedarf von ganz St. Pölten. Der Umsatz der Branche lag 2021 bei ungefähr 120 Millionen Euro. Im Vergleich zu anderen Technologien sind Solaranlagen sofort lieferbar, weil die Produktion fast aller Komponenten im Inland erfolgt. Auf lange Sicht hat Solarwärme ein riesiges Potential. Was wir uns aber wünschen, ist eine im Vergleich zu anderen erneuerbaren Wärmesystemen dringend notwendige Aufwertung bei den Fördermaßnahmen."

Bundesinnungsmeister Denk bei der Eröffnungspressekonferenz
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Chancen für den österreichischen Wärmemarkt

Als zweites brandaktuelles Thema sprach der Bundesinnungsmeister auch die Chancen für den österreichischen Wärmemarkt an, die sich aufgrund des Einsatzes von Grünem Gas ergeben. Eine kürzlich präsentierte Econmove-Studie verweist auf den hohen Sanierungsbedarf bei älteren Gebäuden und schlägt als realistische Alternative einen österreichweiten Umstieg auf Grünes Gas vor.

Der von der Politik festgelegte Ausstieg aus Gasheizungen in Wohnungen und Wohnhäusern bis zum Jahr 2040 würde die rund 910.000 betroffenen Haushalte bis zu 84 Milliarden Euro kosten, so Econmove. Das sind ab sofort bis 2040 jedes Jahr Belastungen für österreichische Haushalte von zumindest fünf Milliarden Euro. Aufgrund der niedrigen Sanierungsrate müssen zur Erreichung des Ziels Sanierungen erheblich beschleunigt werden. 

"Sinnvoller als ein Totalausstieg aus Gasheizungen ist eine Umstellung auf Grünes Gas. Dabei geht es uns nicht um den Erhalt von Umsätzen, ganz im Gegenteil, Wärmepumpen einzubauen, ist ebenso arbeitsintensiv. Es geht uns dem Gewerbe um einen in Bezug auf die Umsetzung realistischen Weg, wie Haushalte, die mit Gas versorgt werden, beim Umstieg auf eine nachhaltige Heizform unterstützt werden, ohne eine bestehende und funktionierende Gasinfrastruktur zu zerstören und damit Volksvermögen zu vernichten", ist Denk überzeugt.

Bundesinnungsmeister Denk bei der Eröffnungspressekonferenz
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Zahl der Lehrlinge steigt kontinuierlich

Zum Schluss stellte der Bundesinnungsmeister den 23-jährigen Tiroler Installateur Florian Bliem der Presse vor, der bei den letzten Berufsweltmeisterschaften WorldSkills 2022 einen Weltmeistertitel geholt hat. Er kam mit seinem Ausbildner Herrn Eberharter zur Pressekonferenz, um zu zeigen, wie sich Fleiß und Leidenschaft im Installationsberuf auszahlen können. "Waren es 2010 noch ca. 5.200 Lehrlinge, wurde 2017 mit 3.690 Lehrlingen in unserer Branche der absolute Tiefstand erreicht. Zurzeit steigen die Ausbildungszahlen laufend. Aktuell haben wir ca. 4.454 Lehrlinge und die Zahlen sind weiter steigend. Wir werden in Österreich aber bis 2030 ungefähr 5.000 bis 10.000 mehr Beschäftigte brauchen, um die angestrebten Klimaziele zu erreichen. Unsere Ausbildungen werden derzeit grundlegend überarbeitet, damit sie auch inhaltlich das vermitteln, was sie zu typischen „Green Jobs“ machen. Der Beruf der Installations- und Gebäudetechniker ist einer der Zukunftsberufe, die wir aktuell haben. Durch seine Ausübung kann die Installateurin oder der Installateur mit Freude am Handwerk aktiv bei der Dekarbonisierung mitwirken", warb Bundesinnungsmeister Denk überzeugend um Berufsnachwuchs.