Radioaktiv belasteter Metallschrott im Umlauf
Gemäß Informationen über die internationalen Meldesysteme der Europäische Kommission und der IAEO wurden seit November 2018 in den Niederlanden und in Deutschland mehrfach hoch radioaktive Quellen des Radionuklids Cobalt-60 (Co-60) aufgespürt, die in Metallschrotttransporten auf dem Seeweg aus Nigeria nach Rotterdam bzw. Hamburg gelangt sind.
Belastete Metalle bei vier Schrottlieferungen
Bisher wurden bei vier Lieferungen zumindest 10 Quellen entdeckt. Die Container hatten intakte Siegel und Zertifikate, die sie als frei von radioaktiven Stoffen kennzeichneten.
Die Co-60 Quellen mit Aktivitäten zwischen 20 bis 30 Gigabecquerel sind von gleicher Bauart (ca. 10 cm lange Metallrohre) und haben jeweils einen 3-stelligen Zifferncode eingraviert. Die Herkunft und ursprüngliche Nutzung ist noch unklar. Eine Klärung des Sachverhalts durch die deutschen und niederländischen Behörden war bisher erfolglos.
Co-60 ist ein Metall, das als Gammastrahler für verschiedene medizinische aber auch industrielle Anwendungen genutzt wird. Die aufgefundenen Co-60-Quellen können – sofern sie nicht durch große Mengen an Metallschrott abgeschirmt sind – mit allen gängigen Messgeräten detektiert werden. Darunter fallen zum Beispiel Portalmonitore, Geigerzähler und Kontaminationsmessgeräte. Die gemessene Dosisleistung an den Containern lag bei den Funden im mSv/h Bereich, an den Quellen selbst im Sv/h Bereich.
Weitere radioaktive Quellen nicht ausgeschlossen
Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass weitere Quellen nach Europa gelangt sind bzw. noch gelangen, ersucht die Abteilung I/7 – Strahlenschutz des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus – um erhöhte Vorsicht in Bezug auf einlangende bzw. auch schon eingelangte Metallschrottchargen.
Besteht der Verdacht eines Fundes radioaktiver Quellen, sollte umgehend mit der für Strahlenschutz zuständigen Abteilung im jeweiligen Amt der Landesregierung Kontakt aufgenommen werden, die dann alles Weitere veranlassen wird.
Kontakt für Rückfragen
Für Rückfragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abt. Strahlenschutz des BMNT (Tel. 01/71100-614194) gerne zur Verfügung.