Person mit Brille und langen Haaren sitzt an einem Tisch mit einem Laptop und Büchern
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Sprachdienstleister

Leistungsspektrum

Übersetzungsbüros

Lesedauer: 6 Minuten

21.04.2023

Das schriftliche Übertragen eines Textes aus einer Sprache (Ausgangssprache) in eine andere Sprache (Zielsprache). Von der politisch brisanten Pressemitteilung über technisch hochkomplexe Bedienungsanleitungen bis hin zu attraktivem Marketingmaterial – ÜbersetzerInnen behandeln Texte aus den unterschiedlichsten Fachgebieten: Recht, Wirtschaft, Technik, Medizin, Kultur, Medien etc. Nur reine LiteraturübersetzerInnen sind nicht in der Berufsgruppe vertreten.
Je nach Fachbereich und Textsorte sieht die Übersetzungsarbeit höchst unterschiedlich aus. Spezielle Software kann bei der text- und projektübergreifenden terminologischen Einheitlichkeit unterstützen, aber auch bei der Übersetzung von Untertiteln für das korrekte Einbetten in Videos. Die Qualitätssicherung bei einer Übersetzung erfolgt unter anderem durch das Vier-Augen-Prinzip, welches bedeutet, dass der übersetzte Text noch von einer zweiten Person überprüft wird.

Dank ihres umfassenden kulturellen Wissens bieten manche ÜbersetzerInnen auch Transkreation an, bei der der zielsprachliche Text auf Basis des ausgangssprachlichen Materials neu konzipiert und an das Zielpublikum angepasst wird. Dieser Teilbereich des Übersetzens ist besonders im Marketing relevant.

  • Beglaubigte Übersetzungen
    Für beglaubigte Übersetzungen kann nur die Vorarbeit des Übersetzens geleistet werden, die Beglaubigung selbst ist den allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten GerichtsdolmetscherInnen („GerichtsdolmetscherInnen) vorbehalten. Achtung!

    • Gerichtsdolmetscher
      Die Tätigkeiten von Gerichtsdolmetschern und allgemein beeideten gerichtlichen Sachverständigen sind gemäß § 2 Abs 1 Z 10 GewO dann vom Anwendungsbereich der GewO ausgenommen, wenn sie „von der Behörde hierfür besonders bestellt und in die Pflicht genommen wurden“ (z.B. Beiziehung durch die Behörde gemäß § 39a AVG).

      Für alle übrigen Übersetzungs- bzw. Dolmetschtätigkeiten außerhalb der behördlichen bzw. gerichtlichen Bestellung ist auch für Gerichtsdolmetscher die Anmeldung der Sprachdienstleister-Gewerbeberechtigung erforderlich!

      Der Beruf des Gerichtsdolmetschers ist ein wesentlicher Baustein im Justizsystem. Nähere Info Zertifizierungsprüfung Gerichtsdolmetscher.

Beim Schriftdolmetschen wird mündliche Rede in Echtzeit verschriftlicht – in einer aufbereiteten, besser lesbaren Form. Das ermöglicht eine aktive Teilhabe von Menschen mit Hörbeeinträchtigung in einer Vielzahl von Bereichen, etwa Schule und Universität, Fortbildungen, Arbeitsleben oder Konferenzen, sowohl in Präsenz als auch online. Auch Menschen, die die gesprochene Sprache nicht gut beherrschen, profitieren von mehr Barrierefreiheit durch eine Live-Verschriftlichung auf Veranstaltungen.

Das mündliche Übertragen von Ausführungen aus einer Ausgangssprache in eine Zielsprache, konsekutiv oder simultan.

Dolmetschen ist ein hochkomplexer Vorgang. Zuhören, Sinn erfassen, grammatikalisch und inhaltlich korrekt Wiedergeben unter Berücksichtigung des Satzbaus in der Zielsprache erfordern höchste Konzentration. Gehörtes muss analysiert, noch nicht Gesagtes antizipiert und zugleich in die Zielsprache übertragen werden. Die Aussage muss auf Anhieb verstanden werden, eine Rücksprache mit dem Sprechenden ist meist nicht möglich. In manchen Dolmetsch-Situationen können parallel zum Vortrag Notizen angefertigt werden und dienen unterstützend. Ausführungen dürfen im Dolmetsch-Vorgang weder verschwiegen noch geändert werden. Unparteilichkeit, Objektivität und professionelle Distanz sind wichtige Kriterien für eine gut gedolmetschte Arbeit. 
Bei zu großer Redegeschwindigkeit der Vortragenden besteht die Gefahr, dass Wesentliches (wie etwa eine Pointe) unter den Tisch fällt, Sinnstörendes entsteht oder der logische Aufbau verloren geht. Die non-verbalen Botschaften der Vortragenden (Gestik, Mimik, Körperhaltung) sowie Grafiken und Tabellen sind für den Dolmetscher wichtige Informationsquellen.

  • Konsekutivdolmetschen
    Die Reproduktion der Ausführungen in der Zielsprache erfolgt am Ende der Ausführungen bzw. nach längeren Redeblöcken in der Ausgangssprache. Aufgrund des erhöhten Zeitaufwandes ist der Einsatz eher für kleine Arbeitsgruppen, Pressekonferenzen und Tischreden geeignet. Bei Gerichten und diversen Behörden wird ebenso konsekutiv gedolmetscht.

  • Simultandolmetschen
    Die Reproduktion der Ausführungen in der Zielsprache erfolgt zeitgleich mit den Ausführungen in der Ausgangssprache und häufig unter Einsatz von technischen Einrichtungen. Dolmetscher hören den Vortragenden über Kopfhörer in einer schallisolierten Kabine zu und übertragen fast zeitgleich (simultan) die Aussagen der Sprechenden in eine andere Sprache. Pro Sprache wird eine Kabine mit je zwei Dolmetschenden benötigt. Als technische Hilfsmittel sind eine Simultan- und Tonanlage sowie Funkmikrofone für Diskussionen notwendig. Simultan-Dolmetscher werden bei internationalen Konferenzen, Kongressen, bei Gesprächen und Verhandlungen zwischen Personen und Firmen im Geschäftsverkehr eingesetzt.

    • Flüsterdolmetschen
      Das Gesagte wird simultan, aber im Flüsterton und ohne technische Hilfsmittel höchstens 2–3 Personen in der gewünschten Sprache zugeflüstert. Flüster-Dolmetschen kann aufgrund des erhöhten Geräuschpegels bisweilen ein wenig störend wirken, hat aber große Vorteile, wenn nur Einzelpersonen eine/n DolmetscherIn brauchen.

  • Gebärdensprachdolmetschen
    Das Übertragen eines Ausgangstextes in die Gebärdensprache; die Dolmetscher müssen dabei gut sichtbar sein. Die Dolmetscher müssen für die gehörlosen Zuseher gut sichtbar sein (auch bei Dia- und Filmvorführungen) und sollten am besten neben den Sprechenden stehen.


Die sprachliche und kulturelle Anpassung einer Übersetzung von Softwareanwendungen, technischen Beschreibungen, Gebrauchsanweisungen und ähnlichem für den lokalen Markt der Zielgruppe.

Nachbearbeitung eines Zieltextes und Überprüfen auf formale und/oder inhaltliche, stilistische und grammatikalische Unkorrektheiten. Etwaige Adaptionen (Kürzung oder Strecken des Textes etc.) sind explizit zu vereinbaren und als solche auszuweisen.

Das Erstellen und die Pflege von Datenbanken mit mehrsprachiger Fachterminologie. Der genaue Umfang (mit Quellenangabe etc.) ist gemeinsam mit dem Auftraggeber genau festzulegen.

Zentrale Datenbank mehrsprachiger Textblöcke zur Wiederverwendung und Effizienzsteigerung in der Übersetzung. Ideal geeignet bei sich wiederholenden Themen und oftmaligen Versionsänderungen oder langfristigen Kundenbeziehungen. 

Sprachliche Beratung ist vor allem bei komplexen Projekten, aber auch bei Erstkunden ein unabdingbarer Bestandteil des Aufgabenbereiches von Sprachdienstleistern. Darunter versteht man die Beratung in Bezug auf Vorgangsweisen, Prozesse, einzusetzende Tools u. ä., um dann gemeinsam mit Kunden Projektspezifikationen und die Rahmenbedingungen für ein Projekt und/oder eine langfristige Zusammenarbeit festzulegen.

Das Aufgabenspektrum von LektorInnen reicht weit über die korrekte Anwendung von Rechtschreibregeln und Grammatik hinaus. Die Textprofis achten unter anderem auf Stil, Satzmelodie und Wortwahl, prüfen die fachliche Richtigkeit und sorgen für Einheitlichkeit, Logik und Verständlichkeit Ihrer Texte.

  • Machbarkeitsstudien: zur Evaluierung des Kosten-Nutzen-Faktors einer Leistung sowie deren Zweck- und Sinnhaftigkeit.

  • Technical Writing: Das Erstellen von Gebrauchstexten (technischen Dokumentationen) aus einer oder mehreren Ausgangssprachen in eine Zielsprache unter sprachlicher Berücksichtigung der Zielgruppe und der Zielkultur.

  • Layouten: Das Überarbeiten eines Textes nach genauen, vom Auftraggeber festgelegten Vorgaben wie Länge des Textes, optische Gliederung, Eingliederung und Beschriftung von Graphiken, korrekte Silbentrennung etc.

  • Pre- und Post-Editing: Pre-Editing bezeichnet die Vorbereitung eines Textes für eine Übersetzung durch ein maschinelles Übersetzungssystem, um typische Fehler von Vornherein zu verhindern. Beim Post-Editing wird ein maschinell übersetzter Text je nach Bedarf des Projektes nachbearbeitet.

  • Übersetzen und Dolmetschen in Leichte Sprache: Beim Übersetzen und Dolmetschen in Leichte Sprache werden schriftliche und mündliche Texte in eine leicht verständliche Sprache übertragen, um Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Menschen, die Deutsch nicht gut verstehen, mehr Teilhabe zu ermöglichen.