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Standort Kärnten profitiert: Fünf Millionen für Fachkräfte

Nach langem Tauziehen ein großer Erfolg für die Kärntner Wirtschaft: Die Forderung von Jürgen Mandl nach einer Incoming-Agentur für ausländische Fachkräfte wird umgesetzt.

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Aktualisiert am 25.04.2024

Corona-Pandemie, Ukrainekrieg, Energiepreisexplosion, Inflationsschock, Rezession: Die Wirtschaft kommt – auch in Kärnten – aus dem Krisenmodus nicht heraus. Eine stille Bedrohung von Wirtschaft und Wohlstand ist angesichts der aktuellen Herausforderungen beinahe in den Hintergrund getreten: Der demografische Wandel, der die Bevölkerungspyramide auf den Kopf stellt und dafür sorgt, dass 2030 35.000 Arbeitskräfte in Kärnten fehlen werden. 66 Mangelberufe standen 2022 auf der bundesweiten Liste, 2023 waren es schon 100. Das Thema ist nicht neu, die Wirtschaftskammer kämpft seit Jahren um attraktivere Zugänge zum Arbeitsmarkt – bis jetzt ohne durchschlagenden Erfolg. „Auf Kärnten entfallen aus den Drittstaatenkontingenten 300 Personen – das sind Peanuts, das wird sich bei über 2000 offenen Stellen im Sommertourismus nie ausgehen. Diese Entwicklung gefährdet ganz konkret unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, unsere politischen und gesellschaftlichen Systeme und unseren Lebensstandard“, stellte Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl klar. 

Attraktives Angebot für Betriebe

Umso mehr begrüßte Mandl die nunmehr beschlossene Professionalisierung des Arbeitskräfte-Incomings: „Wir haben als Wirtschaftskammer Kärnten mit Blick auf den demografischen Wandel und den Rückgang der erwerbstätigen Bevölkerung in Kärnten schon lange dezidiert eine eigene Arbeitskräfte-Incoming-Agentur für unser Bundesland gefordert und darum gekämpft. Die nun erfolgte Umsetzung ist ein wichtiger Schritt und ein attraktives Angebot für unsere Mitgliedsbetriebe. Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, qualifizierte Personen für Kärnten zu begeistern, das hilft den Unternehmen ebenso wie dem ganzen Wirtschafts- und Lebensstandort.“ Die bevorstehenden Monate bezeichnete Mandl als Testphase, in der man wichtige Erfahrungen bei der Anwerbung von Arbeits- und Fachkräften im Ausland sammeln werde.

Mandls Appell: Potentiale ausschöpfen!

Mandl betonte dabei allerdings auch, wie wichtig es sei, sämtliche Potentiale im Land voll auszuschöpfen: „Es kann nicht sein, dass wir seit Jahren darüber sprechen, wertvolle Senioren länger im Berufsleben zu halten, indem das Dazuverdienen in der Pension steuerlich attraktiver wird. Es kann nicht sein, dass wir seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten darauf drängen, dass die Kinderbetreuung verbessert wird, damit mehr Frauen, die das wollen, in den Arbeitsprozess zurückkehren oder von Teil- auf Vollzeit aufstocken können. Und schon gar nicht kann es sein, dass in Dänemark drei Viertel der ukrainischen Flüchtlinge berufstätig sind und in Österreich nicht einmal ein Drittel – aber nicht, weil sie keine Lust haben, sondern weil sie die österreichische Migrationsbürokratie daran hindert!“