Junges Team beim Brainstorming vor einem Whiteboard in einem offenen Büro
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Büro | Energie effizient nutzen

Infopoint der Nachhaltigkeitsagenda für Getränkeverpackungen

Lesedauer: 10 Minuten

05.07.2024

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Verbraucher in Bürogebäuden: In Büros gehen gut drei Viertel des Energieverbrauchs auf das Konto der Raumkonditionierung (Heizung, Kühlung, Lüftung), verhältnismäßig wenig Strom wird dagegen für Arbeitsprozesse gebraucht.

In optimierten Gebäuden kann der Energieanteil für Heizung, Kühlung und Lüftung auf einen Bruchteil sinken – dann fallen die Einsparpotenziale bei der Beleuchtung, den Bürogeräten und der EDV umso mehr ins Gewicht


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Zeichen für Energieeffizienz: EDV- und Bürogeräte mit Energieeffizienz-Label, zum Beispiel Energy Star, sind auf den ersten Blick als energieeffizient zu erkennen.


Lastprofil Stromverbrauch eines Bürobetriebs: Typisch für die Lastkurven von Büros ist, dass es während der Betriebszeiten keine punktuellen Lastspitzen durch energieintensive Stromverbraucher gibt, jedoch der Verbrauch in der Nacht und an Wochenenden, also zu betriebsfreien Zeiten, verhältnismäßig hoch bleibt.


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Fragen und Antworten


Welche Besonderheiten hat das typische Energieprofil von Büros?

Ein Blick auf den Stromverbrauch wie in der Lastprofil-Grafik oben zeigt: Die Kurve während der Arbeitsstunden verläuft relativ gradlinig – ohne punktuelle Spitzenlasten wie in zahlreichen Produktionsbetrieben, in denen zeitweise energieintensive Maschinen zum Einsatz kommen.

Relativ hoch ist hingegen in Büros die Grundlast, also die kontinuierliche Leistungsaufnahme, die auch außerhalb des täglichen Bürobetriebs anfällt – nachts, an Wochenenden und an Feiertagen.

Wie können die Verbrauchsdaten abgerufen werden?

Die Daten für ein Lastprofil sind einfach abzurufen, wenn die Immobilie beispielsweise über intelligente Stromzähler (Smart Meter) oder über eine Gebäudeleittechnik (GLT), die auch über Energiemonitoring-Funktionen verfügen kann und automatisch Rückmeldung über auffällige Abweichungen beim Verbrauch gibt.

Sind diese Möglichkeiten der Verbrauchserhebung nicht gegeben, können vom Netzbetreiber kostenlos die Viertelstunden-Verbrauchswerte angefordert werden, sofern der jährliche Stromverbrauch über 100.000 kWh liegt.

Die Lastkurve bildet ab, wie hoch die Grundlast ist und wann Lastspitzen anfallen. Dabei zeigen sich Auffälligkeiten im Energieprofil. 

Geben Lastkurven Aufschluss über Einsparmöglichkeiten?

Lastkurven können beispielsweise den Anstoß geben, den Ursachen für kontinuierlich hohe Energieverbräuche außerhalb der Betriebszeiten auf den Grund zu gehen. Es ist notwendig, dass Kühlschränke oder Serverräume rund um die Uhr in Betrieb bleiben. Einsparungsmöglichkeiten bei der Grundlast gibt es bei durchlaufenden Lüftungsanlagen oder Heizungspumpen, bei ausgiebiger Außen- und Notbeleuchtung sowie bei Geräten, die im Stand-by-Modus schlummern, dabei aber kontinuierlich Energie verbrauchen. 

Muss ein Büro vorglühen?

Nicht selten verraten Lastprofile auch, dass Büros schon frühmorgens, in zeitlichem Respektabstand zum Vollbetrieb, komplett in Bereitschaft versetzt sind – mit voller Beleuchtung, hochgefahrenen Geräten oder einer Belüftungsanlage, wie sie bei kompletter Belegschaft benötigt wird. Wenn Verbraucher erst unmittelbar vor ihrem Einsatz eingeschaltet (und zeitnah wieder ausgeschaltet) werden, kann in Summe erheblich Energie gespart werden – und das ohne Komforteinbußen oder Störung der Betriebsabläufe. 

Kann jede(r) Einzelne zum Energiesparen beitragen?

Das Herunterdimmen von Heizung, Lüftung oder Kühlung ist in den meisten Fällen automatisiert, es bedarf lediglich einer regelmäßiger Kontrolle und bei Bedarf der Nachjustierung der Haustechnik. Doch auch in hochtechnisierten Gebäuden bleibt der Faktor Mensch ein wesentlicher Hebel zu weniger Verbrauch. Noch in vielen Unternehmen ist es allein durch bestimmte Verhaltensänderungen im Team möglich, über 15 Prozent Energie einzusparen.

Das Energiesparen wird erfolgreich sein, wenn es von der gesamten Belegschaft mitgetragen wird – von der Geschäftsführung ebenso wie von den Reinigungskräften. Dabei ist es wichtig, dass Ziel und Zweck von Regeln für das Energiesparen für alle (selbst)verständlich sind.



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Tipps


Heizen

Bei der Heizung bringen Investitionen in Energieeffizienz besonders viel: Eine Erneuerung der Heizanlage kann in Verbindung mit thermischer Sanierung die Kosten für Heizung und Warmwasser um weit über 50 Prozent senken. Mehr zum Thema: Infopoint / Kapitel Wärme

In vielen Fällen ist die Nachtabsenkung der Temperaturen automatisch gesteuert. Hier gilt es zu überprüfen, ob die Temperaturen – insbesondere außerhalb der Arbeitszeiten – gesenkt werden können.

Auch wenn Anlagen über eine automatisierte Steuerung verfügen, kann jeder und jede Einzelne zum Energiesparen beitragen – dazu genügt oft der Griff zum Heizkörper-Thermostat: Ein Grad mehr Raumtemperatur bedeutet 6 Prozent höheren Energieverbrauch. Während des Lüftens sollen Heizkörper ganz abgeschaltet bleiben, über längere Zeit gekippte Fenster fordern aufgedrehte Heizkörper zu Höchstleistungen heraus, die deutliche Spuren in der Heizkostenabrechnung hinterlassen werden. 

Kühlen

Der Bedarf an Kühlung wächst beständig. Ein Grund sind große Glasflächen mit viel Wärmeeintrag, ein weiterer die steigende Zahl an Hitzetagen und Tropennächten. Wie beim Heizen gilt: Die ideale Raumtemperatur braucht nicht erreicht werden, wenn das Büro unbesetzt ist. Nur für Server und Kühlschrank muss rund um die Uhr Energie zum Kühlen bereitstehen.

Im Sinne der Effizienz sollen alle Möglichkeiten genutzt werden, die für den Kühlvorgang keine Energie verwenden. Maßnahmen zur thermischen Sanierung schützen nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Wärmeeintrag. Rollläden oder Markisen dienen im Sommer als Wärmeschutz. Auch mit Querlüften oder offenen Fenstern während der kühleren Nachtstunden senken die Raumtemperatur ohne Energiekosten. Mehr zum Thema: Infopoint / Kapitel Kälte 

Lüften

Ist ein Öffnen der Fenster nicht möglich, so sorgen Lüftungsanlagen für Frischluft und regulieren den CO2- und Feuchtigkeits-Gehalt. Regelmäßige Wartung ist wichtig, da verschmutzte Filter zu ungesunder Raumluft führen können. Dabei ist auch zu prüfen, ob die Anlage im Tagesverlauf länger als notwendig in Betrieb bleibt. Wenn regelbare Lüfter auf schwächerer Stufe laufen, dann sind sie nicht nur energiesparender, sondern auch leiser und zugfreier im Einsatz.

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung helfen Heizkosten sparen: Wärme in der Abluft wird über einen Wärmetauscher an die eingehende, in der Regel kältere Frischluft übertragen und damit vorgewärmt. 

Beleuchtung

Der Energiekostenanteil der Beleuchtung sinkt durch den Einbau energieeffizienter Leuchtsysteme beträchtlich: LED verbrauchen bei gleicher Lichtstärke weniger als die Hälfte im Vergleich zu Energiesparlampen. Umso mehr rechnen sie sich ob ihrer Langlebigkeit.

Damit die Vorteile effizienter Beleuchtung nicht durch den Einsatz von mehr Leuchtkörpern und längere Einsatzzeiten geschmälert werden, gilt es, folgendes zu beachten:

  • Arbeitsplätze, die natürliches Licht optimal nutzen, sorgen für Wohlbefinden und helfen Energie sparen.
  • Wenn Decken, Boden und Wände in hellen Farben gestaltet werden, sind geringere Beleuchtungsstärken nötig.
  • Stromkreise so aufteilen, dass die Beleuchtung nicht größere Bereiche als notwendig umfasst: Beispielsweise sollte das Licht an hellen Arbeitsplätzen in Fensternähe nicht zwangsweise mit eingeschaltet sein, wenn an Arbeitsplätzen mit weniger Tageslicht künstliches Licht benötigt wird.
  • Das Herunterdimmen der Lichtstärke hilft ebenfalls, Energie zu sparen.
  • In nicht durchgehend frequentierte Räume wie Lagern, Fluren oder Toiletten wird das Ausschalten leicht vergessen – hier helfen Bewegungsmelder beim Energiesparen. Präsenzmelder reagieren besonders sensibel, sie lassen sich auch in Büroräumen nutzen.

Mehr zum Thema: Infopoint / Kapitel Beleuchtung 

Energiesparende Geräte

Oft benötigen ältere Elektrogeräte ungleich mehr Energie als jene der neuesten Generation. Bei einer Neuanschaffung lohnt sich die Investition in ein effizienteres Gerät, denn die Energiekosten über den gesamten Lebenszyklus des Geräts machen oft ein Vielfaches des Kaufpreises aus, und die auf den ersten Blick teurere Anschaffung erweist sich unterm Strich als die deutlich günstigere Option.

Hilfreich bei der Kaufentscheidung sind unabhängige Prüfsiegel (z.B. Energy Star), die besonders energiesparende Technik auszeichnen. 

Abschalten

Die Einstellung des Energiesparmodus ist eine sinnvolle Sparmaßnahme: Monitor, Festplatte oder das gesamte System gehen nach einer ausgewählten Zeit in den Ruhezustand. Die Geräte benötigen dabei zwar weniger Strom, dennoch wird weiterhin Leistung abgerufen: Bei einem Desktop samt Monitor und Drucker sind das im Standby immerhin noch 10 Watt. Wenn diese Geräte auch außerhalb einer Arbeitszeit von 40 Wochenstunden eingeschaltet bleiben, ergibt sich ein Mehrverbrauch von 68 kWh im Jahr.

Modems, Router oder WLAN-Repeater bleiben oftmals rund um die Uhr eingeschaltet – auch zu Tageszeiten, wenn das Internet ungenutzt bleibt. Moderne Router verfügen über eine Zeitschaltfunktion, die sie automatisch in „Nachtruhe“ versetzen. Manuelles Abschalten bringt mehr Flexibilität, sofern nicht darauf vergessen wird.

Steckdosenleisten sind eine preisgünstige und einfache Lösung, um Geräte nach Feierabend vom Netz zu nehmen und dadurch versteckte Standby-Verbräuche zu verhindern. Sie sollen in Sichtweite platziert sein, dann erfüllt das Kontrolllicht seinen Zweck als Erinnerungshilfe fürs Ausschalten. Stecker mit Zeitschaltfunktion bieten sich bei fixen Betriebszeiten als praktische Lösung an. 

Drucker

Bei Laserdruckern ist der einzelne Ausdruck kostengünstiger und beständiger, im Vergleich dazu sind Tintenstrahldrucker billiger in der Anschaffung, und sie verbrauchen im Betrieb nur einen Bruchteil an Energie, denn deren Leistung beträgt maximal 20 Watt, bei Laserdruckern sind es zwischen 100 und 460 Watt, und auch im Standby benötigen sie weit mehr Energie.

Zentrale Geräte im Firmennetzwerk mindern die Anschaffungs- und Energiekosten, und befindet sich der Drucker nicht unmittelbar am eigenen Schreibtisch, wird wohl eher überlegt, ob ein Ausdruck tatsächlich notwendig ist. 

Serverräume

In Serverräumen benötigen nicht nur die Geräte Energie, sondern vor allem die Kühlung, die ein einwandfreies Funktionieren gewährleisten soll. Häufig werden diese Räume auf 18 Grad Celsius heruntergekühlt, obwohl Raumtemperaturen von 24 Grad bezüglich IT-Sicherheit unbedenklich sind. Für Rechenzentren gilt die Faustformel, dass der Stromverbrauch der Kühlung mit jedem Grad Celsius mehr um 4 Prozent sinkt.

Free Cooling nutzt niedrige Außentemperaturen und macht dadurch den Einsatz von Energie zur Kälteerzeugung überflüssig. Durch automatisierte Schleusen kann in der kalten Jahreszeit oder in kühleren Nächten die Außenluft zur Temperaturregulierung genutzt werden. 

Stromverbrauch des Internets

Mit Cloud-Lösungen werden technisch anspruchsvolle Berechnungen und größere Datenmengen auf externe Serverfarmen ausgelagert, die die Aufgaben effektiver und schneller durchführen können. Der Energieaufwand für die Datennetze einerseits und für die Rechenzentren und Datenbanken mit ihren Servern und Kühlsystemen andererseits ist auf der eigenen Stromrechnung nicht sichtbar, doch ihr Anteil am Verbrauch wird immer größer:

Auf die globale IT-Branche entfallen heute schon etwa sieben Prozent des weltweiten Stromverbrauchs, bis 2030 könnten allein auf das Konto von Rechenzentren 13 Prozent des globalen Strombedarfs gehen. Wäre das Internet ein Land, so käme dessen Stromverbrauch ( etwa 1.200 Mrd. kWh jährlich) laut Borderstep Institut auf Platz Drei weltweit – nach China (5.564 Mrd. kWh) und den USA (3.902 Mrd. kWh), aber noch vor Indien (1.137 Mrd. kWh im Vergleichsjahr 2020). Gründe für den stetigen Anstieg des Stromverbrauchs:

  • Zwar werden Computer immer effizienter, aber auch leistungsstärker: Heute verbraucht ein Rechner genauso viel wie ein Modell aus den 90er Jahren. Dazu steigt die Zahl der Endgeräte kontinuierlich.
  • Das durchschnittlich genutzte monatliche Datenvolumen im Netz hat sich beispielsweise in Deutschland innerhalb von 10 Jahren verhundertfacht – von 0,027 auf 2,5 Gigabyte.
  • Videos machen inzwischen 69 Prozent des Internetverkehrs aus, Tendenz steigend. Das immer hochwertigere und daher datenintensivere Videostreaming erfordert hohe Übertragungsleistungen. Und während beim Fernsehen ein Übertragungssignal für alle Zuschauerinnen und Zuschauer genügt, verbrauchen Streamingdienste für jede einzelne Übertragung Energie und verursachen laut dem Thinktank Shift Project 300 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß im Jahr – das ist etwa ein Prozent aller menschengemachten Emissionen.
  • Internet über Mobilfunk braucht wesentlich mehr Energie als der Datenfluss über Kabel: 3G benötigt das 15-Fache, 4G sogar an die 23 Mal so viel Strom wie eine Verbindung über Glasfaser; vergleichsweise energieeffizienter ist der Mobilfunkstandard 5G.

Einspar-Potenziale

  • Der Energieverbrauch von Computern steigt mit der Komplexität von Rechenaufgaben. Weniger Leistung ist erforderlich, wenn aktuell nicht benötigte Ortungsdienste oder Funkverbindungen (WLAN, Bluetooth…) deaktiviert werden. Programme, die nicht beansprucht werden, lassen sich via Task Manager schließen.
  • Datenintensive Operationen wie etwa Streaming sollten nach Möglichkeit nicht über mobiles Internet erfolgen: Standleitungen benötigen nur einen Bruchteil der Energie.
  • Wenn Daten, die nicht unbedingt auf der Cloud gebraucht werden, auf der lokalen Festplatte gespeichert werden, erspart dies die Energie für die Übertragung ins Netz.
  • Pro Suchanfrage werden 3 Wh verbraucht. Allein bei Google gehen 3,8 Millionen Suchanfragen in der Minute ein – das ergibt jährlich in Summe 6 Terawattstunden (TWh). Zum Vergleich: Der Gesamtstromverbrauch Österreichs lag 2020 bei rund 70 TWh. Alternative Suchmaschinen wie beispielsweise Ecosia investieren einen Großteil ihres Gewinnes in Aufforstungsprojekte.

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Überprüfen Sie Ihr Wissen:

  • War bisher bei der Anschaffung von neuen Geräten der Energieverbrauch wichtig für die Kaufentscheidung? Welche Informationsquellen haben Sie für eine Bewertung des Energieverbrauchs neuer Anschaffungen genutzt?
  • Haben Sie an Ihrem Arbeitsplatz schon Maßnahmen zum Energiesparen ergriffen?
  • Gibt es unter den hier vorgestellten Energiesparmaßnahmen bei Heizung, Beleuchtung oder den Bürogeräten welche, die Sie unmittelbar persönlich umsetzen könnten?
  • Welche Sparmaßnahmen bei Servern und Internetnutzung erachten Sie als sinnvoll?