Person mit Brillen blickt auf rote Mappe in Händen, ringsum Schuhmodelle in Industriehalle
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Sparte Industrie

Normung in Österreich

Lesedauer: 1 Minute

15.11.2023

Niederösterreichs Industrie ist innovativ und vielen Bereichen Marktführer. Dabei sind internationale und nationale Standards zu beachten. Die aktive Mitarbeit im Normungsprozess und die rasche Information über Änderungen kann ein wichtiger Wettbewerbsvorteil sein.

Die genaue Definition des Begriffes Norm findet sich in der ÖVE/ÖNORM EN 45020: „Dokument, das mit allgemeiner Zustimmung erstellt und von einer anerkannten Normungsinstitution angenommen wurde, und für die allgemeine und wiederkehrende Anwendung Regeln, Leitlinien oder Merkmale für Tätigkeiten oder deren Ergebnisse festlegt.“

Arbeitsprogramm

Austrian Standards (ASI) erstellt sein nationales Arbeitsprogramm laufend, es wird per 1. und 15. des Monats aktualisiert und enthält:

  • aktuelle Projekteanträge für die Er- oder Überarbeitung nationaler ÖNORMEN (rein österreichische Normen) und ONR sowie
  • aktuelle Projekte nationaler ÖNORMEN und ONR sowie
  • aktuelle Entwürfe nationaler ÖNORMEN und ONR sowie
  • aktuelle nationale ÖNORMEN und ONR, die in den letzten 14 Tagen publiziert wurden.
  • Nationale ÖNORMEN die auf Aktualität, Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit überprüft werden.
Nationales Arbeitsprogramm (ASI)


Allgemeines

Als Normung wird der Prozess bezeichnet, der zur Entstehung von Normen führt. Den Rechtsrahmen für das Normschaffen in Österreich bildet das Normengesetz 2016 (NormG 2016), auf dessen Basis dem Verein A.S.I. vom Wirtschaftsministerium die Befugnis zur Schaffung und Veröffentlichung von ÖNORMEN mit Bescheid verliehen wurde.

Die Teilnahme am Normungsprozess ist für ein Unternehmen eine strategische Frage. Unternehmen können im Normungsprozess potentielle Wettbewerbsvorteile erlangen und das Nutzen von Normenstandards kann Produktionskosten senken und/oder Umsätze steigern.

Normung kann maßgeblich zum Unternehmenserfolg beitragen. Die Vorteile für Unternehmen sind vielfältig: Kostensenkung durch Massenproduktion und globalen Einkauf, reduzierte Transaktionskosten, Verkürzung der Entwicklungszeiten, Zugang zu neuen Märkten, reduzierte Markteintrittskosten, Senkung von Haftpflichtrisiken, Verbesserung von Kundenkontakten, Imagesteigerung, höheres Absatzpotenzial der Güter. Entwicklungsbegleitende Normen können auch den Erfolg der eigenen F&E-Investitionen unterstützen.

Dennoch können Normen, wie Gesetze und Verordnungen, auch finanzielle Belastungen und überbordenden Verwaltungsaufwand erzeugen. 

Interessierte Unternehmen können sich daher aktiv in den Normungsprozess einbringen:

  • Unternehmen können entweder direkt oder über die Entsendung durch ihre zuständige Fachorganisation in der Wirtschaftskammer an der Normung teilnehmen.
  • Jeder kann zu neuen Projektanträgen und geplanten Überarbeitungen sowie im Rahmen der Überprüfung auf Aktualität, Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit von ÖNORMEN auf der A.S.I –Website Stellung nehmen und sein Interesse an einer Mitarbeit an dem Normprojekt bekanntgeben.
  • Ebenso kann jedermann im Normen-Entwurf Portal des A.S.I zu den von den Normungskomitees verabschiedeten Normenentwürfen Stellung nehmen.
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