Schneekanone
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Seilbahnen, Fachverband

Beschneiung

Schneegarantie - energieeffizient und ressourcenschonend

Lesedauer: 2 Minuten

08.03.2024

Nachhaltige Beschneiungstechnik

Österreichs Tourismus zählt zu den innovativsten heimischen Branchen. Dazu zählt neben den Schutz der natürlichen Ressourcen auch eine nachhaltige Produktionskultur. Dies gilt vor allem auch für das sensible Thema der technischen Beschneiung.

Technisch erzeugter Schnee ist heute der Garant für eine möglichst verlässliche Schneebedeckung der Skipisten über weite Teile der Wintersaison. Dabei sind meist nur wenige Beschneiungstage notwendig, um für viele Wochen eine ausreichende Produktion sicherzustellen. Die technische Beschneiung erfolgt heute bei fast vollständiger Nutzung von heimischem Ökostrom und mithilfe modernster, besonders energieeffizienter Erzeugungstechnologien. Allein zwischen der aktuellen und der vorherigen Generation von Schneekanonen bzw. Schneilanzen hat sich deren Energieverbrauch um bis zur Hälfte reduziert. Auch die Kombination aus Schneeerzeugung und Energieerzeugung – wie zum Beispiel Wasserkraft – schafft zusätzliche nachhaltige Synergieeffekte. So kann z.B. immer dann, wenn das zur Verfügung stehende Wasser nicht zu Beschneiungszwecken benötigt wird, dieses zur Erzeugung von elektrischer Energie aus Wasserkraft verwendet werden.

Facts:

  • Der Energieverbrauch beträgt gerade einmal 1 bis 3 kWh/m³ Schnee.
  • Knapp 90 % des Energieaufwandes dafür kommen aus erneuerbaren Energiequellen
  • „Wasser & Luft – sonst nix“ - Technische Beschneiungsanlagen kopieren den natürlichen Vorgang und benötigen NUR Wasser und Luft. Sie stehen nicht in Konkurrenz zum Trinkwasserbedarf.
  • Das Wasser wird zerstäubt, wonach die feinen Partikel unter bestimmten klimatischen Voraussetzungen gefrieren und in Form von Schneekristallen zu Boden sinken. Diese werden über den natürlichen Wasserkreislauf (Schmelzwasser) wieder zurückgeführt.
  • Ca. 450 Speicherbecken ermöglichen es, Wasser aus Fließgewässern nicht mehr im Winter, sondern in der abflussstarken Sommerzeit zu entnehmen. Dadurch wird vorwiegend Schmelzwasser des eigenen Skigebiets zurückgeführt.

Etwa 525.000 kWH pro Winter werden benötigt, um ein Skigebiet mit 30ha Pistenfläche technisch zu beschneien. 

Zum Vergleich: Ein kommunales Hallenbad hat einen Bedarf von ca. 75.000 kWh pro Jahr.

Energieoptimierung an Beschneiungsanlagen

Die technische Beschneiung ist für die Seilbahnunternehmen in den Wintertourismusregionen zu einem überlebenswichtige Faktor geworden. In Österreich werden rund 75% der Pistenflächen (das sind 16.590 ha) technisch beschneit. Somit trägt die technische Beschneiung maßgeblich zur Stärkung des Wintertourismus in ländlichen Regionen bei. Durch Absicherung der Wintersaison werden regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze gesichert. 

In folgenden Bereichen können Energieeffizienzpotenziale ausgenützt werden:

  • Zeiten von Einschneien und Nachschneien
  • Menge der Schneeproduktion
  • Professionelle Schneehöhenmessungen
  • Verlässliche Wettervorhersagen
  • Pistenfahrzeugfahrer schulen
  • Aus- und Weiterbildung im Bereich Schneemanagement

Speicherteiche

Um Entnahmegewässer nicht durch hohe Entnahmen, vor allem in den abflussschwachen Wintermonaten, zu belasten, werden vermehrt Speicherteiche angelegt. Die Dimensionierung von Speicherteichen wird in Abhängigkeit von dem zur Verfügung stehenden Wasserdargebot (Schonung des Entnahmegewässers) sowie der erforderlichen Wassermenge für die Beschneiung vorgenommen. Es werden Varianten von Tages- bis zu Jahresspeichern errichtet.

Durch diese können sowohl für die Umwelt als auch für den Betrieb der Beschneiungsanlagen Vorteile erkannt werden:

  • Optimierung des Entnahmezeitraums
  • Vergleichmäßigung der Entnahme gegenüber einer Spitzenentnahme
  • Hohe Wasserverfügbarkeit
  • Reduktion von Energie-Verbrauchsspitzen bei geodätisch möglichst hoch angelegten Speichern
  • Schadlose Abfuhr anfallender Hochwässer aus dem Einzugsgebiet des Speicherteichs

Besonderes Augenmerk wird auf periodisch durchzuführende visuelle und messtechnische Kontrollen der Speicheranlage gelegt, um Schäden, die im Zuge des Alterungsprozesses und durch die äußeren Einflüsse auf den Speicherteich auftreten können, rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen.