Fokus auf Gashahn mit Rohrleitungen bei einer natürlichen Gasstation mit gelben Rohren und blauem Himmel
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Sparte Bank und Versicherung

Folgen der Energiekrise / No-Gas-Szenario

Vorschläge für unterstützende Begleitmaßnahmen

Lesedauer: 1 Minute

Seit Monaten stehen rasch steigende Energiepreise und die Versorgungssicherheit im Zentrum der wirtschaftspolitischen Debatte. Wichtige Maßnahmen, wie etwa das rasche Befüllen unserer Gasspeicher oder Schritte zur Abfederung von negativen sozioökonomischen Effekten, wurden ergriffen. 

Die Kreditwirtschaft begleitet ihre Kundinnen und Kunden auch in dieser herausfordernden Zeit konstruktiv und mit Optimismus. Mit Blick auf den bevorstehenden Winter verbleibt auch in der öffentlichen Debatte dennoch eine gewisse Unsicherheit, insbesondere was die weitere Lieferung von Gas anbelangt. Ein potenzieller endgültiger Stopp der Gasversorgung durch Russland würde sich auch auf die österreichische Wirtschaft nachhaltig negativ auswirken. Einbrüche in der industriellen Produktion und existenzgefährdende Preisentwicklungen für eine Vielzahl von Betrieben unterschiedlicher Größe in Österreich wären mögliche Folgen. Aufgrund ihrer zentralen Rolle für die heimische Wirtschaft hat die aktuelle Unsicherheit vor allem um die Gasversorgung in Europa somit auch Auswirkungen auf die österreichische Kreditwirtschaft.

Die COVID-19-Pandemie hat uns gelehrt, dass erfolgreiches Krisenmanagement nur dann gelingen kann, wenn alle Entscheidungsträger an einem Strang ziehen. Voraussetzung hierfür ist ein gemeinsamer, strukturierter Dialog aller Akteure in Österreich. Ganz wesentlich ist, dass dieser bereits vor dem Eintreten des Krisenfalls stattfindet, um einen möglichen wirtschaftlichen Schaden rasch abwenden zu können bzw. so gering wie möglich zu halten.

Im Sinne einer zielgerichteten Prävention gilt es daher, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Es muss sichergestellt werden, dass Banken auch bei Auftreten eines Energieengpasses der heimischen Bevölkerung und Wirtschaft als zuverlässiger Partner zur Seite stehen können, wie dies schon in vorangegangenen Krisen der Fall war. 

Hierfür braucht es entsprechende Rahmenbedingungen auf österreichischer, aber auch auf europäischer Ebene:

  • Rückgriff auf bewährte Kriseninstrumente, wie staatliche Ausfallsgarantien, steuer- und abgabenrechtliche Erleichterungen oder Maßnahmen zur Verhinderung von Insolvenzen
  • Ausreichend Instrumente und Flexibilität beim Umgang mit kurzfristigen Liquiditätsausfällen und notleidenden Krediten
  • Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung (Kapitalpuffer), die eine rasche Kreditvergabe an Unternehmen zulassen
  • Flexibilität und temporäre Entlastungen bei aufsichtsrechtlichen Vorgaben, bspw. betreffend das für die Bankenabwicklung vorzuhaltende Kapital oder bei der Datenerhebung
  • Sicherstellung des Betriebs von Banken als kritische Infrastruktur im Falle eines österreichweiten Black-outs 

» Vorschläge für unterstützende Begleitmaßnahmen der Bundessparte Bank und Versicherung

Stand: 10.11.2022

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