TV1 Expertentalk
OÖ im Gespräch
Lesedauer: 1 Minute
Tradition trifft Zukunft
Thomas Ebner, Obmann des oö. Markt-, Straßen- und Wanderhandels, im Gespräch über Herausforderungen und Chancen des Markthandels
„Der Trend geht klar zurück zum Markt – echte angreifbare Produkte, persönliche Beratung und regionale Qualität statt anonymer Onlinebestellung.“
Der Markthandel zwischen Tradition und Aufbruch
Der klassische Wochenmarkt erlebt einen spürbaren Wandel. Viele Händler und Gemeinden wollen das Markterlebnis neu gestalten – mit frischem Auftritt, neuen Ideen und angepassten Formaten. Ziel ist es, den Markt als echten Begegnungsraum wieder stärker in den Alltag der Menschen zu holen. Gleichzeitig fehlt es an Nachwuchs: Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für den Beruf des Markthändlers, obwohl die Nachfrage nach regionalem, direktem Einkauf wieder steigt.
Die Verkaufsschlager auf den Märkten bleiben konstant: Süßwaren wie Schaumrollen und Kokosbusserl zählen genauso zu den Top-Produkten wie Textilien – insbesondere Unterhosen und Socken – sowie Spielsachen. In der warmen Jahreszeit sind auch praktische Artikel wie Sandgartengarnituren besonders gefragt.
Was viele nicht wissen: Zahlreiche Markthändler beziehen ihre Ware von denselben Großhändlern wie Fachgeschäfte. Der Unterschied liegt im direkten Kundenkontakt, dem persönlichen Verkaufsgespräch – und der Atmosphäre des Markts. Trotz aller Neuerungen bleibt die Tradition erhalten: Der Markt bleibt Ort der Begegnung, Nahversorgung und regionalen Vielfalt.
Wofür der oberösterreichische Markthandel steht:
- Planbarkeit: Frühzeitige Termine, klare Zuweisung, einheitliche Regeln.
- Rahmenbedingungen: Einheitliche Marktordnungen, faire Gebühren, klare Auflagen.
- Marktzugang: Neue Standorte dürfen nicht an Bürokratie scheitern.
- Beratung: Klare Antworten zu Gewerbe, Hygiene, Behörden.
- Nahversorgung: Märkte sichern Versorgung und beleben Ortskerne.