
Österreich zieht nach: „Westbalkankontingent“ sichert Arbeits- und Fachkräftebedarf!
Präsidentin Hummer: „Wichtiger Schritt für Tourismusbranche – Ausweitung auf weitere Branchen notwendig“
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Was in Deutschland längst Gesetz und damit auch gelebte Praxis und ein großer Wettbewerbsvorteil ist, wird nun auch für Österreichs Tourismus erfreuliche Realität:
Mit der Einführung eines „Westbalkankontingents“ öffnet die Bundesregierung den Arbeitsmarkt gezielt für Arbeitskräfte aus ausgewählten Ländern des Westbalkans (Montenegro, Serbien, Nordmazedonien, Kosovo, Bosnien und Herzegowina).
Gemäß der Westbalkan-Regelung dürfen Arbeits- und Fachkräfte, die ein verbindliches Arbeitsplatzangebot bei einem österreichischen Arbeitgeber nachweisen können und die aus einem der definierten Westbalkan-Ländern kommen, rechtmäßig in Österreich arbeiten. Die Anzahl der Arbeitskräfte aus diesen Ländern ist zahlenmäßig mit – österreichweit – 2.500 Plätzen kontingentiert. Die dazugehörige Verordnung wird im September dieses Jahres erlassen und ermöglicht somit heimischen Tourismusbetrieben bereits vor Beginn der nächsten Wintersaison Planungssicherheit.
Zur richtigen Zeit
Die Einführung eines neuen Westbalkankontingents mit zusätzlichen 2.500 Kontingentplätzen kommt genau zur richtigen Zeit.

Gerold Royda
Obmann der Sparte Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft Oberösterreich
„Der heimische Tourismus erlebte 2024 ein Rekordjahr und es zeichnen sich sowohl für den Sommertourismus als auch für die Wintersaison 2024/2025 neue Höchstwerte bei den Nächtigungen ab. Gemeinsam mit der Erhöhung des allgemeinen Saisonkontingents von 4.985 auf 5.500 bundesweiten Kontingentplätzen kommt die Einführung eines neuen Westbalkankontingents mit zusätzlichen 2.500 Kontingentplätzen somit genau zur richtigen Zeit“, freut sich Spartenobmann Gerold Royda über die durchgesetzte Forderung für die 9.300 Betriebe der oberösterreichischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft.
„In den letzten zwei Jahren hat die WKOÖ im Rahmen des Projektes „AIA – Akquise internationale Arbeitskräfte“ die Bedürfnisse und Trends intensiv analysiert und frühzeitig den diesbezüglichen Handlungsbedarf erkannt und diese Forderung schlussendlich erfolgreich durchgesetzt“, unterstreicht WKOÖ-Präsidentin Hummer.
Bedarf auch in anderen Branchen
Ein Blick auf die aktuelle Mangelberufsliste zeigt, dass unsere Betriebe in vielen anderen Bereichen auch einen dringenden Arbeits- und Fachkräftebedarf haben. Eine Ausweitung des Westbalkankontingents auf weitere Branchen steht somit ganz oben auf der Agenda.

Doris Hummer
WKOÖ-Präsidentin
„Ein Blick auf die aktuelle Mangelberufsliste zeigt, dass unsere Betriebe in vielen anderen Bereichen einen dringenden Arbeits- und Fachkräftebedarf haben. Dieser Bedarf wird durch die voranschreitende demografische Entwicklung noch massiv verschärft werden. Eine Ausweitung des Westbalkankontingents auf weitere Branchen, sowie etwa weitere Verfahrenserleichterungen im Rot-Weiß-Rot-Kartenverfahren, ein Zugang zur dualen Ausbildung über die Rot-Weiss-Rot-Karte und eine verbesserte Anerkennung von Berufserfahrung und ausländischen Qualifikationen stehen ganz oben auf der Agenda“, betont Hummer.