Schulterschluss für den oberösterreichischen Weg in der Interessenvertretung
WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer im Wirtschaftsparlament: „Gemeinsame Weiterentwicklung liegt allen am Herzen“
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Im oberösterreichischen Wirtschaftsparlament haben Wirtschaftsbund, sozialdemokratischer Wirtschaftsverband, UNOS und die Grüne Wirtschaft heute eine gemeinsame Erklärung zum oberösterreichischen Weg in der Interessenvertretung verabschiedet.
Die Wirtschaftskammer Oberösterreich ist seit Jahren Vorreiter unter den Landeskammern und übernimmt mit dem österreichweit niedrigsten Beitragssatz die Rolle des Kostenführers. Zudem wurden die Mitgliedsbeiträge seit 2015 um 11 Prozent gesenkt. Im selben Zeitraum hat die WKOÖ 18 Prozent Zuwachs bei den Mitgliedern verzeichnet. Das Serviceangebot bewerten die Mitglieder mit der Schulnote 1,1.
„Durch hausgemachte Fehler, aber auch eine mediale Skandalisierung und zu späte Aufklärung wurde in der Öffentlichkeit ein Bild gezeichnet, das meiner Wirtschaftskammer in OÖ nicht entspricht! Mit dieser gemeinsamen Erklärung zeigen wir in OÖ über Parteigrenzen hinweg, dass wir auf die Arbeit unseres Hauses stolz sein dürfen. Die gemeinsame Weiterentwicklung liegt uns allen am Herzen und wir werden uns aktiv und mit vielen oberösterreichischen Ideen an dem angekündigten Reformprozess beteiligen. Denn besser geht immer!“, betonte WKOÖ-Präsidentin und Wirtschaftsbund-Obfrau Doris Hummer.
Manfred Zaunbauer, SWV: „Um das Vertrauen der Unternehmer:innen zurückzugewinnen, braucht es Transparenz und einen spürbaren Reformprozess – und den können wir nur gemeinsam erfolgreich umsetzen.“
Johannes Egger, UNOS OÖ: „Wir sind in Oberösterreich besser aufgestellt als in anderen Bundesländern, weil wir uns - trotz teils unterschiedlicher Meinungen - immer wieder selbst kritisch hinterfragen. Die aktuelle Situation der Wirtschaftskammer gibt nun konkreten Anlass, gemeinsam mit Vernunft und Verantwortung für unsere Unternehmer:innen noch tiefer in die Strukturen unserer Interessensvertretung zu blicken. Dies bedeutet, bisher Gewohntes auf den Prüfstand zu stellen und zu modernisieren.“
Bernhard Seeber, Grüne Wirtschaft: „Das Vertrauen in die Wirtschaftskammer hat schweren Schaden erlitten. Auch wenn Vergleiche zeigen, dass wir in Oberösterreich solide Arbeit leisten und in manchen Bereichen Vorreiter sowie Maßstab für andere sind, dürfen wir den Fokus auf das Wesentliche nicht verlieren: Eine moderne Interessensvertretung im 21. Jahrhundert braucht echte Strukturreformen, mehr Mitbestimmung und deutlich mehr Transparenz.“
Taskforce soll Reformvorschläge erarbeiten
Im Wirtschaftsparlament beschlossen wurde zudem eine eigene Taskforce, die Vorschläge für eine Weiterentwicklung der Wirtschaftskammerorganisation erarbeiten wird. Alle oberösterreichischen Wählergruppen sind eingeladen, ihre Expertise und Reformideen einzubringen. Die Ergebnisse sollen bereits in der nächsten Sitzung des Wirtschaftsparlaments im Sommer 2026 präsentiert und in den bundesweiten Entwicklungsprozess eingebracht werden. Geleitet wird die Taskforce von WKOÖ-Vizepräsident Clemens Malina-Altzinger.
Gemeinsame Erklärung