th share video content contact download event event-wifi cross checkmark close icon-window-edit icon-file-download icon-phone xing whatsapp wko-zahlen-daten-fakten wko-wirtschaftrecht-und-gewerberecht wko-verkehr-und-betriebsstandort wko-unternehmensfuehrung wko-umwelt-und-energie wko-steuern netzwerk wko-innovation-und-technologie wko-gruendung-und-nachfolge wko-bildung-und-lehre wko-aussenwirtschaft wko-arbeitsrecht-und-sozialrecht twitter search print pdf mail linkedin Google-plus facebook pinterest skype vimeo snapchat arrow-up arrow-right arrow-left arrow-down calendar user home icon-gallery icon-flickr icon-youtube icon-instagram

Bosnien und Herzegowina: Wirtschaftslage

Die wichtigsten Informationen zur bosnisch-herzegowinischen Wirtschaft – zuverlässig und aus erster Hand

Aktuelle Lage: Wirtschaftsbericht

Nach einem Einbruch des Wirtschaftswachstums im COVID-Jahr 2020 und einem Hoch 2021 pendelt sich 2022 das Wirtschaftswachstum mit 3,5 % wieder auf dem Vorkrisenniveau ein. Der bilaterale Handel zwischen Österreich und Bosnien und Herzegowina zeigt 2022 einen starken Aufwärtstrend (+21,6 % Warenexporte und +30,5 % Warenimporte). Die ausländischen Direktinvestitionen lagen 2021 noch unter dem Vorkrisenniveau, die endgültigen Zahlen für 2022 bleiben abzuwarten.

Hemmende Faktoren für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes sind generell die politische Unsicherheit, mangelnde Transparenz und Rechtssicherheit, komplexe Bürokratie sowie die ungünstige demographische Entwicklung aufgrund hoher Auswanderung, insbesondere jüngere und besser ausgebildeter Arbeitskräfte, welche zu einer Bevölkerungsabnahme führt.

Tipp!
Key Facts und aktuelle Entwicklungen auf einen Blick: der AUSSENWIRTSCHAFT Wirtschaftsbericht aus Bosnien und Herzegowina.

Besondere Entwicklungen

Am 2. Oktober 2022 fanden die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Die Regierungsbildung auf staatlicher Ebene wurde für lokale Verhältnisse sehr schnell vollzogen: Im Jänner 2023 trat eine Koalition aus einem bosniakischen Mehrparteienbündnis, der HDZ und der SNSD unter dem Vorsitz von Borjana Krišto, ihr Amt an. Die ersten Stellungnahmen stimmen optimistisch, dass der Weg Richtung EU weiterverfolgt wird und Reformen in Angriff genommen werden sollen. Aufgrund der komplexen Strukturen ist hier aber mit keinen schnellen Erfolgen zu rechnen.

In der Republika Srpska wurde die Regierungsbildung bereits im Dezember 2022 unter Führung der seit 2006 stärksten Partei SNSD gebildet.

In der Föderation Bosnien und Herzegowina ist die Regierungsbildung noch ausständig. Der Hohe Repräsentant hat in diesem Zusammenhang am 27. April 2023 eine Entscheidung im Rahmen seiner Bonn Powers erlassen, um die Regierungsbildung zu deblockieren. Die FBiH hat damit in Kürze erstmals seit 4 Jahren wieder eine gewählte Regierung, nachdem sich SDA und HDZ nach den Wahlen 2018 während der gesamten Legislaturperiode nicht auf die Ernennung eines Föderationspräsidenten bzw. auf eine Föderationsregierung einigen konnten und daher die SDA-geführte Regierung aus der Periode 2014-2018 im Amt geblieben war.

Es bleibt abzuwarten, ob die – verhältnismäßig schnell gebildeten – neuen Regierungen auf Staats- und Entitätsebene das Window of Opportunity nutzen, um lang ausständige Reformen, vor allem Richtung EU-Beitritt, anzugehen.

Wirtschaftsbeziehungen zu Österreich

In den letzten zwei Jahren erlebte der bilaterale Warenhandel eine starke Steigerung. So stiegen die österreichischen Exporte nach Bosnien und Herzegowina nach einem Anstieg um 17,9 % im Jahr 2021 im Vorjahr deutlich stärker als die Inflation um 21,6 % auf EUR 610,35 Mio. während gleichzeitig die Einfuhren nach Österreich um 30,5 % auf EUR 979,97 Mio. zulegten. Das Handelsvolumen von mehr als EUR 1,5 Mrd. stellt somit ein neues Rekordergebnis dar.

Das traditionell zu Lasten Österreichs bestehende Handelsbilanzdefizit lag im Vorjahr bei EUR 369,62 Mio. Grund dafür sind die Lohnfertigung und Lieferungen von österreichischen Niederlassungen an ihre Mutterhäuser. Österreich bleibt auch 2022 mit rund 200 Niederlassungen und einer investierten Gesamtsumme von EUR 1,2 Mrd. laut ÖNB (Stand 2021) größter ausländischer Investor im Land.

Geschäftschancen für österreichische Unternehmen

Da das Land noch großen Aufholbedarf beim Infrastrukturausbau hat, wird dies für österreichische Firmen auch in den nächsten Jahren interessante Geschäftsmöglichkeiten bieten. Erwähnt sei der Weiterbau des Autobahnanschlusses an das europäische Netz (Korridor Vc) und die Modernisierung der Eisenbahnlinien. Weiters benötigt auch der Energiesektor sowohl im Bereich Stromerzeugung durch Revitalisierung bestehender Kraftwerke und die Errichtung neuer Anlagen, z.B. Wasserkraftwerke (installierte Leistung über 10 MW) und Windenergieanlagen, als auch die Verteilung durch entsprechende Leitungen hohe Investiti-nen. Zunehmende Bedeutung erhält auch der Umweltbereich, insbesondere die Wasseraufbereitung sowie Müllentsorgung. Die Finanzierung derartiger Großprojekte erfolgt meist mit Hilfe aus dem Ausland, etwa durch EU-Mittel oder mit Unterstützung Internationaler Finanzinstitute, allen voran EBRD und EIB. Dieser Ausbau der Infrastruktur soll auch den Folgen der durch die Pandemie ausgelösten Krise entgegenwirken und Arbeitsplätze schaffen.

Statistik: Länderprofil 

Einen kurzen Überblick über die wichtigsten statistischen Daten zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bietet das Länderprofil Bosnien und Herzegowina der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und der Stabsabteilung Statistik. 

Wichtige Wirtschafts- und Basisdaten und Informationen für eine Vielzahl weiterer Länder finden Sie auf den jeweiligen Länderseiten sowie in der Übersicht Länderprofile weltweit.

Maßgeschneiderte Informationen

Damit Ihre Marktbearbeitung in Bosnien und Herzegowina problemlos abläuft, hat unser Team vor Ort Informationen zu außenhandels- und investitionsrelevanten Fach- und Branchenthemen, die Sie jederzeit beim AußenwirtschaftsCenter Sarajevo anfordern können. 

Allgemeines zu Wirtschaft, Land und Leute sowie persönliche Tipps finden Sie in unserem Länderreport Bosnien und Herzegowina

Das AußenwirtschaftsCenter Sarajevo berät Sie gerne, sollten Sie weitere Fragen zu Bosnien und Herzegowina haben. 

Stand: