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Kosovo: Wirtschaftslage

Die wichtigsten Informationen zur kosovarischen Wirtschaft – zuverlässig und aus erster Hand

Aktuelle Lage: Wirtschaftsbericht

Trotz der widrigen internationalen Umstände wuchs die kosovarische Wirtschaft 2022 um beachtliche 3,5 % und erwies sich damit als erstaunlich widerstandsfähig. Die Konjunkturmotoren waren der private Konsum, der von den Überweisungen der Auslandskosovar:innen kräftig profitierte, und die robusten Exporte sowohl von Waren als auch von Dienstleistungen. Im Q1 2023 wuchs das BIP im Jahresvergleich um 3,9 %, was vor allem dem privaten Konsum, den Investitionen und dem Export von Dienstleistungen geschuldet war. Für das Gesamtjahr 2023 rechnen die Wirtschaftsforscher:innen mit einem BIP-Anstieg um 3,4 %, wobei es zusätzlich zu den bereits genannten Faktoren noch einen Anstieg bei den Kapitalinvestitionen geben dürfte.

Die ausländischen Direktinvestitionen verzeichneten 2022 ein deutliches Wachstum. Laut Angaben der Zentralbank stiegen die FDI-Zuflüsse im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 85 % und erreichten einen Gesamtwert von 778 Mio. Euro (8,7 % des BIP), verglichen mit 421 Mio. Euro (5,3 % des BIP) im Jahr 2021. Am stärksten profitierten der Immobiliensektor, ICT, Finanzdienstleistungen, der Bergbau und der Energiesektor. Die meisten FDI kamen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Albanien und den USA. Insgesamt beliefen sich die FDI in Kosovo per Ende März 2023 kumuliert auf 5,9 Mrd. Euro.

Tipp!
Key Facts und aktuelle Entwicklungen auf einen Blick: der AUSSENWIRTSCHAFT Wirtschaftsbericht aus dem Kosovo.

Besondere Entwicklungen

Seit der Verleihung des EU-Beitrittskandidatenstatus an die Ukraine im Juni 2022 mehrten sich die Initiativen innerhalb der EU, damit die WB6 nicht ins Hintertreffen geraten. Speziell Slowenien und Kroatien engagieren sich im sogenannten „Brdo-Brijuni-Prozess“ für die übrigen ex-jugoslawischen Staaten und Albanien. Im slowenischen Außenministerium wurde im September sogar ein Special Envoy für den Westbalkan bestellt. Kosovo hatte zuletzt gleich mehrere außenpolitische Fortschritte zu vermelden: Zunächst stellte Kosovo am 15.12.2022 als letzter Balkanstaat seinen EU-Beitrittsantrag. Weiters nahm das Land einen wichtigen Schritt zur Mitgliedschaft im Europarat, wo sein Beitrittsantrag am 25. April mit 33 von 45 Stimmen angenommen wurde. Und eine Woche zuvor beschloss das EU-Parlament endlich die Visaliberalisierung mit Kosovo, die mit 1.1.2024 in Kraft treten soll.

Der Nachholbedarf im Kosovo ist immer noch sehr hoch. Wachstumsbranchen sind unverändert die Verkehrsinfrastruktur, erneuerbare Energien, (Finanz-)Dienstleistungen und IKT. In Anbetracht relativ niedriger Lohnkosten und einer jungen, mehrsprachigen Bevölkerung ist Kosovo weiterhin ein interessanter Standort mit wirtschaftlichem Potenzial. Im „Corruption Perception Index“ von Transparency International hat sich Kosovo unter 180 untersuchten Ländern um 17 Plätze von Rang 87 (2021) auf Rang 84 (2022) verbessert. Und die Weltbank reihte Kosovo 2020 in ihrem letzten publizierten „Ease of Doing Business Index“ auf den 57. Platz von insgesamt 190 Staaten. Damit gehört Kosovo nach wie vor zu den Top Reformländern der Welt.

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich

Österreichs Stärke in Kosovo sind seine Direktinvestitionen. Diese betrugen laut kosovarischer Zentralbank per Ende März 2023 345 Mio. Euro, und rund 40 österreichische Firmenniederlassungen geben 2.500 Menschen Arbeit.

Die Güterexporte nach Kosovo sanken 2022 um 4,5 % auf 76,1 Mio. Euro, während die Importe auf 13,5 Mio. Euro zulegten. Damit reduzierte sich das Handelsbilanzaktivum aus österreichischer Sicht um 9 % auf 62,6 Mio. Die Exporte von Dienstleistungen gingen 2022 auf 25 Mio. Euro (-3,1 %) zurück, während sich die Importe von Services aus Kosovo auf 71 Mio. Euro fast vervierfachten. Viele österreichische Firmen nutzen verstärkt das IT-Know-how in Kosovo und lassen dort programmieren.

Der bilaterale Warenhandel entwickelte sich im 1. Halbjahr 2023 sehr positiv. Die Lieferungen in den Kosovo stiegen um 9,7 % auf 42,2 Mio. Euro. Speziell das Geschäft mit Maschinen, Kfz, Nahrungsmitteln, Pharmazeutika, Medizintechnik und Edelmetallen legte zu, während weniger Kunststoffe und Holz nach Kosovo verkauft wurden. Die Importe aus Kosovo legten um 71,7 % auf 10,7 Mio. Euro zu. Zuwächse gab es speziell bei Elektrogeräten, Kunststoffwaren, Möbeln und Edelmetallen.

Geschäftschancen für österreichische Unternehmen

In Kosovo gibt es in vielen Bereichen Chancen und Nachholbedarf, speziell bei der Verkehrsinfrastruktur, im Energiesektor (hier wiederum vor allem bei den erneuerbaren Energien) sowie in der Wasser-, Abwasser- und Abfallwirtschaft. Gute Einstiegschancen für österreichische Firmen bestehen zudem im Gesundheitsbereich, auf dem Gebiet der Agrartechnik und beim Know-how-Transfer in der Landwirtschaft sowie bei der Tourismus-Entwicklung.

Wie überall hat Corona auch in Kosovo sowohl in den Unternehmen als auch in der öffentlichen Verwaltung einen Digitalisierungsschub bewirkt. Es fehlt jedoch an qualifizierten digitalen Weiterbildungsangeboten – entsprechendes Know-how ist somit sehr gefragt. Gleichzeitig ist Kosovo dank der IT- und Deutschkenntnisse seiner jungen Bevölkerung ein guter Standort für Callcenter im IT-Bereich. Grundsätzlich sind viele kosovarische Unternehmen auf der Suche nach internationalen Kooperationspartnern.

Statistik: Länderprofil 

Einen kurzen Überblick über die wichtigsten statistischen Daten zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bietet das Länderprofil Kosovo der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und der Stabsabteilung Statistik. 

Wichtige Wirtschafts- und Basisdaten und Informationen für eine Vielzahl weiterer Länder finden Sie auf den jeweiligen Länderseiten sowie in der Übersicht Länderprofile weltweit.

Maßgeschneiderte Informationen

Allgemeines zu Wirtschaft, Land und Leute sowie persönliche Tipps finden Sie in unserem Länderreport Kosovo

Das AußenwirtschaftsCenter Laibach berät Sie gerne, sollten Sie weitere Fragen zum Kosovo haben.

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