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Die malaysische Wirtschaft

Unser AußenwirtschaftsCenter in Kuala Lumpur hat die wichtigsten Informationen zur malaysischen Wirtschaft für Sie zusammengefasst

Wirtschaftslage

Trotz Malaysias vergleichsweise kleiner Volkswirtschaft (34 Mio. Einwohner) ist das Land die 24-größte Handelsnation der Welt. Die relativ offene und liberale Wirtschaftspolitik macht Malaysia jedoch auch risikoanfälliger gegenüber den Entwicklungen auf den Weltmärkten, insbes. China und USA.

Das exportorientierte Land im Herzen Südostasiens weist einen recht diversifizierten Produktmix auf, der von Rohöl bis hin zu Elektro- und Elektronikgeräten reicht. Es verfügt über einen entwickelten Finanzdienstleistungssektor und ist weltweit führend im islamischen Finanzwesen. Die Volkswirtschaft steht knapp davor (voraussichtlich 2025), in den Klub der Länder mit hohem Einkommen aufgenommen zu werden.

Malaysia kehrt mit einem Wirtschaftswachstum von 5,3 bis 6,3 % schon im Jahr 2022 auf ein Vor-Covid-19-Niveau zurück. Höhere Kreditkosten sowie ein erwarteter Abschwung der Weltwirtschaft werden das reale BIP-Wachstum im Jahr 2023 auf 4 % verlangsamen. Die malaysische Währung Ringgit wertet zwar gegenüber dem starken USD ab, allerdings profitiert das Land als bedeutender Öl- und Gaslieferant von höheren globalen Energiepreisen: Malaysia ist der weltweit fünftgrößte Exporteur von Flüssigerdgas (TPA 24,9 Mio.).

Die Regierung priorisiert Maßnahmen, um die Auswirkungen der steigenden Lebenshaltungskosten abzufedern. Die Umsetzung der im Fünfjahresplan definierten Maßnahmen zum Erreichen ehrgeiziger Ziele (z.B. CO2-Neutralität bis 2050) wird zumindest teilweise auf später verschoben werden müssen. Infrastrukturprogramme (insb. für Verkehr und Umwelt) tragen dazu bei, die Investitionsausgaben zu stützen.

Die in die globale Lieferkette eingebettete Elektronikindustrie (Halbleiter, Automobil- und Computerteile) profitiert vom anhaltenden Handelskonflikt USA-China, was in 2021 zu Rekord-Exporten (+26 % auf EUR 254 Mrd.) und Handelsbilanzüberschuss (+37,7 % auf EUR 53,4 Mrd.) geführt hat. Das Produktionswachstum des Elektroniksektors war in der ersten Jahreshälfte 2022 robust, wird sich jedoch voraussichtlich ab der zweiten Hälfte abschwächen, da eine Verschlechterung des Geschäfts- und Verbrauchervertrauens in den Industrieländern die Bestellungen aus dem Ausland beeinträchtigt. Der preislich sich erholende Rohstoffsektor (Öl und Gas, Palmöl, Erze) spielt eine bedeutende Rolle.

Trotz Covid-19 und der harten Konkurrenz durch seine Nachbarn hat Malaysia beträchtliche ausländische Direktinvestitionen angezogen, insbesondere in seiner Schlüsselindustrie für elektronische Komponenten. Im letzten Jahr bescherte dies Rekord-FDIs (EUR 10,2 Mrd.), mit Österreich als drittgrößtem Investor in der Produktion (AT&S, Infineon, Payer).

Besondere Entwicklungen

Premierminister Ismail Sabri Yaakob hat am 10.10.2022 das Parlament aufgelöst, womit Anfang November um neun Monate vorgezogene allgemeine Neuwahlen abgehalten und die Karten der Macht neu gemischt werden. Die konservative Pro-Malay-Partei UMNO baut wohl ihre Mehrheit aus, was Liberalisierungen und multiethnische Reformen zurückdrängt.

Im Juli 2020 verurteilte der Oberste Gerichtshof von Kuala Lumpur in Malaysia den ehemaligen Premierminister Najib Razak (2009-2018, UMNO) wegen kriminellem Vertrauensbruch, Geldwäsche und Machtmissbrauch zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt. Ende August 2022 bestätigte das Bundesgericht das Urteil, wodurch Najib umgehend seine Haftstrafe antreten musste. Der Fall gegen ihn wird als Test für Malaysias Bemühungen zur Korruptionsbekämpfung angesehen. Angesichts der Stärke von UMNO ist seine Einflussnahme auf die Regierungsarbeit vom Gefängnis aus nicht ausschließbar.

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich

Österreichs Firmen exportierten letztes Jahr EUR 497 Mio. (+23,4 %) nach Malaysia, was im Jahr 2022 übertroffen werden könnte (1. HJ.: EUR 266 Mio.). Damit nähert man sich wieder dem Höchststand von 540 Mio. EUR in 2018 an. Trotz der relativen Kleinheit des Landes ist Malaysia der bedeutendste Abnehmer österreichischer Waren in Südostasien (Anteil von 27 %) und Nummer 7 in ganz Asien (nach China, Japan, Südkorea, Indien, Taiwan, und VAE).

Der nach wie vor dominierende Elektroniksektor ist und bleibt ein gewichtiger Kunde österreichischer Unternehmen. Der bedeutendste Bereich „Transistoren und elektronische integrierte Bauteile“ erzielte im abgelaufenen Jahr ein Plus von 24,4 % und blieb mit EUR 306 Mio. der größte Exportposten nach Malaysia (61,6 %). Es folgen mit Respektabstand: Schienenfahrzeuge (EUR 26 Mio.), Spezialmaschinen (EUR 20 Mio., für Halbleiter- und Kunststoffindustrie), gedruckte Schaltungen, Tafeln und Schalter (EUR 17 Mio.), Mess-, Prüf- und Analyseinstrumente (EUR 12 Mio.), Kraftmaschinen (EUR 10 Mio.), Nachrichtengeräte (9 Mio. EUR), Armaturen (8 Mio. EUR), Arzneiwaren und pharmazeutische Erzeugnisse (EUR 7 Mio.), Papier und Pappe (EUR 7 Mio.), Eisen und Stahl (EUR 6 Mio.).

Österreichs Einfuhren aus Malaysia nahmen im letzten Jahr extrem zu und zwar um 37,9 % auf EUR 547 Mio.. Bei den Importen dominierten Halbleiter und elektronisch integrierte Schaltungen (EUR 135 Mio.), gefolgt von: Medizinhandschuhen (EUR 116 Mio.), elektrischen Haushaltsgeräten (EUR 36 Mio.: Staubsauger, Föhns), Büro- und EDV-Maschinen (EUR 34 Mio.), Klima- und Kühlgeräten EUR (31 Mio.), elektrischen Maschinen (EUR 18 Mio.), Mess-, Prüf- und Analyseinstrumenten (EUR 16 Mio.), Nachrichtengeräten (EUR 14 Mio.) sowie Spezialmaschinen für die Halbleiterindustrie (EUR 9 Mio.).

Nach zehnmal in Folge mit Handelsbilanzüberschuss hat sich in 2021 das Verhältnis in ein Defizit i.H.v. EUR 50 Mio. gedreht. Auch für heuer setzt sich dieser Trend fort.

50 österreichische Unternehmen sind mit einer eigenen Niederlassung in Malaysia präsent, meist zum Vertrieb und Wartung ihrer Produkte bzw. im Dienstleistungsbereich oder als regionales Büro. Knapp zehn dieser Unternehmen verfügen über Produktion und Assembling (u.a. Erdölförderung, Halbleiterindustrie, Gummihandschuhe, Papier & Verpackung, Kunststoffrohre, Betonfertigteile, , Schalungstechnik) bzw. sind im Dienstleistungsbereich aktiv (Logistik, Global Business Services). Die aktiven Direktinvestitionen Österreichs in Malaysia beliefen sich 2021 auf 1.228 Mio. EUR und verhielten sich trotz Covid-19-Pandemie drei Jahre lang konstant. Die Niederlassungen vor Ort sehen lt. ABC-Indikator Malaysia 2022 das letzte Jahr und die Zukunft optimistisch, allerdings mit sinkendem Mitarbeiterstand und Investitionsvolumen. 

Ausführliche Informationen über die Wirtschaftslage und die wirtschaftliche Entwicklung finden Sie in der Vollversion des AUSSENWIRTSCHAFT Wirtschaftsberichts aus Malaysia.

Darüber hinaus steht Ihnen das AußenwirtschaftsCenter Kuala Lumpur für Auskünfte und eine persönliche Beratung zur Verfügung: Schicken Sie einfach ein E-Mail oder rufen Sie uns an.

Statistik: Länderprofil 

Einen kurzen Überblick über die wichtigsten statistischen Daten zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bietet das Länderprofil Malaysia der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und der Stabsabteilung Statistik. 

Wichtige Wirtschafts- und Basisdaten und Informationen für eine Vielzahl weiterer Länder finden Sie auf den jeweiligen Länderseiten sowie in der Übersicht Länderprofile weltweit.

Chancen für österreichische Unternehmen 

Verbesserungen für den internationalen Handel ergaben sich durch den Beitritt Malaysia zum Abkommen RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership). Am 03.10.2022 wurde der Beitritt zu CPTPP (Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership) ratifiziert - allerdings muss die Regierung noch einige Gesetzesänderungen bis Dezember verabschieden, was sich angesichts der im Haus stehenden Neuwahlen erschwert. Das schafft für heimische Betriebe mit Malaysia als Hub erweiterte Märkte in Asien-Pazifik. Auch gewinnt das Land als alternativer Investitionsstandort trotz der relativen Kleinheit des eigenen Marktes an Bedeutung, dank präferiertem Zugang zu ASEAN- und RCEP-Ländern. Hinzu kommen attraktive Steueranreize, günstige Lohnkosten und eine professionell organisierte Ansiedelungsagentur.

Es entwickelt sich stetig in Richtung eines modernen, technologieaffinen Landes mit einer jungen, konsumhungrigen Bevölkerung. Diese Dynamik mit Qualitätskomponente birgt Chancen für Firmen mit intelligenten technologischen Anwendungen. Die Lösung von Umweltproblemen (Müllbehandlung, Recycling, Wassermanagement, Verkehr) wird immer dringender. Auch die Automatisierung in der Industrie gewinnt an Bedeutung.

Gerne gibt Ihnen das AußenwirtschaftsCenter Kuala Lumpur detaillierte Informationen zu Sektoren, Projektchancen und Geschäftspartnern in Malaysia.

Schwerpunktbranchen des AußenwirtschaftsCenters und Geschäftschancen 

Die Schwerpunkte für 2022-2025 werden in den Sektoren Kreislaufwirtschaft/Recycling/Umwelt- & Abwassertechnik/nachhaltiges Bauen, Medizintechnik/Life Science sowie Digitalisierung in der Industrie wie Industrie 4.0/Robotik/KI&VR gelegt, ohne die Potenziale bei Energie, Tourismus und Design außer Acht zu lassen.

Kreislaufwirtschaft/Recycling/Umwelt- & Abwassertechnik/nachhaltiges Bauen

Malaysias Abfallwirtschaft in den Bereichen Müllsammlung, Aufbereitung, Recycling und Verwertung steckt noch immer in den Kinderschuhen. Wertstoffe werden zumeist händisch gesammelt und im Rezyklierungsprozess eingebracht. Trotz einer geringen Trennungsquote kommt man durch private Müllsammler und NGOs auf eine relativ hohe Recycling-Rate, aber vieles landet noch aggregiert auf (meist illegale) Deponien, statt der Wertschöpfungskette wieder zugeführt zu werden bzw. nicht Wiederverwertbares zur Energiegewinnung möglichst umweltfreundlich in Müllverbrennungsanlagen verbrannt wird.

Hier bestehen bedeutende Projektchancen in den nächsten fünf Jahren, insbesondere beim Recycling von Industrieabfällen, aber auch bei Haushaltsmüll, wo aktuell Initiativen zu Sammlungsinfrastruktur, Sortierung und Verwertung entwickelt werden.

Modernisierung der Industrie

Trotz der zunehmenden Bedeutung des Dienstleistungssektors (41 % des BIP), ist der produzierende Sektor nach wie vor für den Erfolg der malaysischen Wirtschaft maßgeblich (55 % des BIP).

Zum Ausbau der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, Senkung der Abhängigkeit von Gastarbeitern und Schaffung hochwertigerer Beschäftigungsmöglichkeiten der jungen lokalen und relativ gut ausgebildeten Bevölkerung setzt die malaysische Regierung Programme auf, die auf die Automatisierung und Digitalisierung von Industrieprozessen abzielen. Selbst wenn das Niveau und unternehmerische Verständnis in Zentraleuropa für Industrie 4.0 noch lange nicht hier angekommen ist, sind Upgradings – auch unter Einsatz von Robotik, künstlicher Intelligenz etc. immer dringender, wobei die vor Ort angesiedelten internationalen Produktionsbetriebe die Führungsrolle übernehmen.

Malaysia ist federführend in der Elektro- und Elektronikindustrie, wenn es um Knowhow und Präzision geht. Viele namhafte Marken haben dieses Land als Standort für die Produktion ausgewählt, da entsprechende Fachkräfte kostengünstig verfügbar sind und das ganze Ökosystem schon seit längerem entwickelt wurde. Allerdings erlebt man auch hier bereits eine gewisse Knappheit an Facharbeitern.

Die malaysische Kunststoffindustrie ist zu einem sehr hohen Grade diversifiziert und wichtiger Zulieferer für heimische und internationale Unternehmen aus den Bereichen Automobil, Verpackung und Elektronik. Mit rund 1.300 produzierenden Gewerben, welche für mehr als 80.000 Arbeitsplätze sorgen, gehört Malaysias Plastikindustrie zu den größten in Asien.

Malaysia ist einer der global größten Hersteller und Verbraucher von Kautschuk. Die bedeutendste Sparte innerhalb der Kautschukindustrie ist der Handschuh-produzierende Sektor. Aus diesem Land kommen 65 % der Nitril- und Latex-Handschuhe weltweit - lokale Unternehmen wie Top Glove oder Hartalega gehören zu den Global Players. Darüber hinaus gehört Malaysia auch in den Bereichen Katheter, Kondome und Latexfäden zu den Marktführern.

Medizintechnik, Laborausstattung und Life Science 

Der Medizintechnik-, Pharma- und Konsumartikelsektor zeigt ebenso eine dynamische Entwicklung, wo sich Malaysia als bevorzugte Destination dank der verfügbaren Humanressourcen und Nähe zu wichtigen Märkten in Asia-Pacific etabliert.

Die Covid-19-Pandemie gibt dieser Branche noch einen zusätzlichen Kick, abgesehen von Bestrebungen international aktiver Unternehmen, ihre Aktivitäten außerhalb von China zu diversifizieren. Bekannte Marken aus Japan, Südkorea und Taiwan zieht es verstärkt nach Malaysia zur Risikominimierung und Nutzung der großzügigen Ansiedlungsförderungen.

Sowohl im Anlagen- und Maschinenbau, als auch für die Lieferung von Komponenten, hochwertigen Kunststoffen und neuen Materialien bietet sich dieses Land an. 

Für detailliertere Marktinformationen kontaktieren Sie die Expertinnen und Experten des AußenwirtschaftsCenters Kuala Lumpur.

Ausführliche Informationen 

Damit Ihre Marktbearbeitung in Malaysia problemlos abläuft, hat unser Team vor Ort Informationen zu außenhandels- und investitionsrelevanten Fach- und Branchenthemen, die Sie jederzeit beim AußenwirtschaftsCenter Kuala Lumpur anfordern können.

Allgemeines zu Wirtschaft, Land und Leute sowie persönliche Tipps finden Sie in unserem Länderreport Malaysia

Das AußenwirtschaftsCenter Kuala Lumpur berät Sie gerne, sollten Sie weitere Fragen zu Malaysia haben.

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