Erdgas-Hub für Europa: Wird die Türkei Russland bald den Rang ablaufen?

02:28 Minuten

LOOKAUT News
21.01.2023

Laut dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan könnte die Türkei in Zukunft zum wichtigsten Lieferanten für Erdgas in Europa werden, indem sie Gas aus Russland billig einkauft und mit Gewinn an Europa weitergibt.

#LOOKAUT #Türkei #Erdgas

▬ Video Kapitel ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
00:00 - Türkei zum Gas Lieferanten
00:22 - Europa zur Unabhängigkeit von Russland
01:13 - Wird das alles überhaupt möglich sein?

▬ Kurzzusammenfassung des Videos ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬

► Die Türkei könnte in Zukunft der wichtigste Lieferant für Gas in Europa werden.

► Die EU sucht nach Alternativen zu den Gaslieferungen aus Russland und ist gegen den indirekten Weg des Gases über die Türkei.

► Es bestehen bereits technische Voraussetzungen, aber es sind weitere Kapazitäten und ein starker politischer Wille erforderlich, um einen wettbewerbsfähigen Markt einzurichten.

▬ Inhalt des Videos ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬
Die Türkei als Drehscheibe für Europas Erdgas? Die EU sucht dringend nach Gas-Alternativen zu Russland, die Türkei plant bereits einen neuen Gas-Hub. Mehr Infos im Video.

Während man in der EU nach Alternativen zu den Gaslieferungen aus Russland sucht, ist man in der Türkei bestrebt, sich als alternative Energie-Drehscheibe zu positionieren. Russlands Präsident Putin selbst hat diesen Vorschlag ins Spiel gebracht: Künftige Gaslieferungen Russlands Richtung Europa könnten indirekt über die Türkei gehen.

Doch in der EU stößt das Vorhaben auf Unverständnis und klare Ablehnung. Ziel ist es weiterhin, sich bis 2027 unabhängig von Russland zu machen, ganz egal, durch welche Pipelines das Öl oder Gas kommt.

Die Türkei als Erdgas-Hub – Das könnte auch der türkischen Wirtschaft dringend nötige Impulse geben. Denn über Gasrabatte würde man Gas billig aus Russland einkaufen und mit Gewinn an Europa weitergeben. Die türkische Wirtschaft leidet aktuell, die Inflation betrug im Dezember 2022 über 80 %.

Die technischen Voraussetzungen bestehen bereits zum Teil. Es gibt in der Türkei sieben bestehende Erdgas-Pipelines – mehr Kapazitäten sind aber nötig. Die Türkei suche angeblich bereits nach einem geeigneten Standort für ein Gasverteilzentrum. Über die TurkStream-Gaspipeline könnte mehr Gas aus Russland durch das Schwarze Meer bis in die Türkei verlaufen. Auch der Bau einer weiteren Pipeline stehe im Raum.

Auch die TANAP, die „Trans-Anatolian Natural Gas Pipeline“ transportiert seit 2018 Gas vom Kaspischen Meer - von Aserbaidschan über Georgien – Richtung Türkei und weiter gen Zentraleuropa. Lieferanten für zusätzliche Kapazitäten, werden gesucht und Turkmenistan mit seinen gigantischen Reserven, könnte einer dieser Lieferanten sein.

Es gibt aber noch zahlreiche Fragen abzuklären, wie die technischen Gegebenheiten ausreichen, ob weitere Produkte in diese Pipelines eingespeist werden können oder ob sogar zusätzliche Pipelines gebaut werden müssen.

Der WKÖ-Wirtschaftsdelegierte Gerhard Lackner berichtet vor Ort aus Istanbul.

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