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Karlheinz Kopf
© Marek Knopp

Bedeutung der Wohnbauförderung nicht aus dem Blick verlieren

Mit Sorge reagieren WKV-Präsident KommR Karlheinz Kopf, die Fachgruppe der Immobilientreuhänder sowie die Bauinnung auf die angekündigte Reduktion der Wohnbauförderung durch das Land Vorarlberg. Zwar ist nachvollziehbar, dass sich die Zinslage zuletzt etwas entspannt hat – dennoch bleibt die Förderung für viele Bauprojekte eine entscheidende Voraussetzung.

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Aktualisiert am 18.06.2025

„Die Wohnbauförderung ist weit mehr als ein finanzieller Zuschuss – sie ist ein zentraler Stabilisator in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten“, betont WKV-Präsident Karlheinz Kopf. „In der Bauwirtschaft hängen viele Arbeitsplätze, Lehrstellen und regionale Wertschöpfungsketten direkt an einer stabilen Förderkulisse. Gerade jetzt, wo erste Anzeichen einer Erholung zu spüren sind, wäre ein Rückzug aus der Förderung das falsche Signal.“

Während der Bedarf an neuem Wohnraum in Vorarlberg weiterhin konstant hoch bleibt – Experten wie Wolfgang Amann (IIBW Wien) sprechen von rund 2.800 neuen Wohneinheiten jährlich, um den Markt im Gleichgewicht zu halten – sinkt die tatsächliche Bautätigkeit deutlich. Der erwartete Output liegt spürbar unter dem Bedarf.

Auch die betroffenen Branchen warnen vor langfristigen Folgen

„Diese Entwicklung führt zu einem Nachfrageüberhang, der – gepaart mit einer anhaltenden Unterproduktion – zwangsläufig steigende Preise und Mieten zur Folge haben wird“, warnt Günther Ammann Obmann der Vorarlberger Immobilientreuhänder. „Besonders Haushalte mit geringerem Einkommen werden unter dieser Dynamik leiden.“

„Mehr als 40 Prozent der Errichtungskosten im Neubau bestehen aus Steuern und Abgaben – jeder Euro Förderung kommt also in mehrfacher Hinsicht dem Land selbst zugute“, erklärt WKV-Präsident Kopf.

„Wir erleben aktuell eine spürbare Zurückhaltung bei privaten Bauherren und Investoren. Ohne verlässliche Fördermodelle droht eine weitere Eintrübung der Baukonjunktur – mit direkten Auswirkungen auf Beschäftigung und Unternehmensbestand. Wenn die öffentliche Hand nun ausgerechnet in dieser Phase auf die Bremse tritt, droht ein Dominoeffekt. Weniger Wohnbau bedeutet weniger Aufträge, weniger Beschäftigung und eine Verzögerung beim dringend benötigten Wohnraum in Vorarlberg“, betont Kopf abschließend.

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg appelliert daher an die Landesregierung, die langfristige Bedeutung der Wohnbauförderung nicht aus dem Blick zu verlieren.