Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen spüren Rückgang
Die Stimmung in der Sparte Information und Consulting bleibt trotz schwieriger Rahmenbedingungen grundsätzlich stabil – spürbar ist jedoch ein leichter Rückgang bei Umsatz und Geschäftslage. Die Unternehmen sehen sich zunehmend mit steigenden Kosten und einer verhaltenen Nachfrage konfrontiert.
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Nach einem soliden Jahresstart zeigt sich im ersten Halbjahr 2025 ein moderater Umsatzrückgang. Viele Betriebe berichten von stagnierenden oder rückläufigen Auftragseingängen, was sich auch in einer vorsichtigeren Einschätzung der Geschäftslage für die zweite Jahreshälfte niederschlägt.
Rund 59 Prozent bewerten ihre Situation aktuell als gut – ein Wert, der Zuverlässigkeit, aber keine Dynamik erkennen lässt.
Branche als Spiegel der Wirtschaft
Die Fachgruppen innerhalb der Sparte zeigen ein differenziertes Bild – und damit zugleich, wie heterogen die wirtschaftliche Lage derzeit ist:
- Immobilienmakler:innen verzeichnen steigende Umsätze und leicht positive Erwartungen – ein Hinweis darauf, dass der Immobilien- und Wohnbaubereich nach mehreren schwierigen Jahren wieder anzieht.
- Ingenieurbüros melden stagnierende Umsätze: Viele laufende Projekte werden abgewickelt, neue Aufträge bleiben jedoch aus.
- Werbeagenturen spüren die Zurückhaltung vieler Unternehmen – wenn Budgets knapp sind, wird auch bei Marketing und Kommunikation gespart.
Steigende Kosten drücken auf die Gewinne
Zunehmend belastend wirkt der anhaltende Kostendruck. Ein wachsender Anteil der Betriebe kann mit den Gewinnen nur noch laufende Ausgaben decken. Nur rund 30 Prozent erwirtschaften Überschüsse, die Investitionen ermöglichen. Viele Unternehmen müssen auf Rücklagen zurückgreifen, weil gestiegene Personal- und Energiekosten nur begrenzt an Kund:innen weitergegeben werden können.
Bürokratie, Kosten und Fachkräftemangel bremsen
Als größte Herausforderungen nennen die Betriebe:
- Bürokratische Auflagen (22 Prozent)
- Gestiegene Kosten, insbesondere für Löhne und Energie (18 Prozent)
- Fachkräftemangel (12 Prozent)
- Hinzu kommen hohe Abgaben (10 Prozent) und eine zunehmende Unsicherheit im Markt (9 Prozent).
Bitschnau: „Jetzt braucht es Investitionsimpulse statt zusätzlicher Hürden“
„Unsere Unternehmen beweisen trotz schwieriger Bedingungen Stabilität und Verantwortungsbewusstsein“, betont Dieter Bitschnau, Obmann der Sparte Information und Consulting.
„Damit diese Widerstandsfähigkeit erhalten bleibt, braucht es jetzt gezielte Entlastungen – vor allem beim Bürokratieaufwand und den Lohnnebenkosten – sowie Investitionsanreize, die Konjunktur und Stimmung wieder in Schwung bringen.“
Stabile Säule der Vorarlberger Wirtschaft
Mit über 3.000 Mitgliedsbetrieben ist die Sparte Information & Consulting ein zentraler Pfeiler der Vorarlberger Wirtschaft. Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit bleiben auch künftig prägende Schwerpunkte.