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Elektrizitätswerk
© Getty Images

ElWG-Reform bringt Chancen für Betriebe – und neue Herausforderungen bei Netzentgelten

Die Reform des Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG) legt den Grundstein für ein zukunftsorientiertes, wettbewerbsfähiges und krisenfestes Stromsystem. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg begrüßt die Modernisierung, fordert aber Kostenfairness für den Westen.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 08.07.2025

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV) begrüßt insbesondere die rechtliche Klarstellung bei Power Purchase Agreements (PPAs), die Stärkung von Energiegemeinschaften und die Öffnung des Strommarkts für KMU. Letztere können durch das ElWG künftig als aktive Teilnehmer am Strommarkt auftreten – etwa durch Eigenversorgung, Stromverkauf oder Teilnahme an Flexibilitätsdiensten. Hierfür werden durch das ElWG die notwendigen rechtlichen Grundlagen und klare Verfahren geschaffen. 

WKV-Präsident Karlheinz Kopf betont: „Die Reform des ElWG ist ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende, Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit. Vor allem für unsere Betriebe – vom Industrieunternehmen bis zum Handwerksbetrieb – bedeutet sie mehr Planbarkeit, neue Geschäftsmöglichkeiten und weniger bürokratische Hürden. Damit wird ein echtes Fundament für den Energie-Standort Vorarlberg geschaffen.“

Kostenverteilung kritisch im Blick behalten
Gleichzeitig warnt die WKV vor möglichen negativen Effekten bei der Neuverteilung der Systemnutzungsentgelte. Während die östlichen Bundesländer auf einen bundesweiten Ausgleich der Netzwerkkosten drängen, könnte dies zu spürbaren Mehrbelastungen für Verbraucher und Betriebe in Vorarlberg führen.

Die genaue Ausgestaltung bleibt derzeit noch offen: Die Systemnutzungsentgelte werden laut Gesetzeslage durch Verordnung der E-Control geregelt – eine gesonderte Begutachtung steht noch aus. Die WKV fordert eine faire Finanzierung der Netzkosten, die regionale Unterschiede berücksichtigt und keine einseitige Mehrbelastung für den Westen bringt.