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1. Halbjahr 2025: Gründerzahlen sind um über 23 Prozent gestiegen.
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Halbjahresbilanz 2025: Vorarlberg mit starkem Gründungswachstum

Die neuesten Zahlen des Gründerservice der Wirtschaftskammer Vorarlberg zeigen: Die Lust am Unternehmertum bleibt ungebrochen. Über 23 Prozent mehr Neugründungen.

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 11.08.2025

Im 1. Halbjahr 2025 wurden in Vorarlberg 803 Unternehmen neu gegründet. Das entspricht einer Steigerung von 23,5 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode (650 Gründungen). Damit liegt Vorarlberg deutlich über dem Österreichschnitt von +9,5 Prozent. Österreichweit wurde 21.128 Neugründungen verzeichnet.

Starker Aufwärtstrend in Vorarlberg

„Diese Zahlen sind ein starkes Signal für den unternehmerischen Spirit in Vorarlberg. Genau dieser Unternehmergeist ist es, den wir jetzt brauchen, um unsere Position als starker und zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort zu sichern. Es gilt, diesen positiven Trend aktiv zu fördern. Denn auch wenn wir vor großen Herausforderungen stehen – wir haben zugleich außergewöhnliche Chancen, die es zu nutzen gilt“, freut sich Wirtschaftskammer-Präsident Karlheinz Kopf und betont weiters: „Um die Gründungsdynamik langfristig auf hohem Niveau zu halten, braucht es gezielte Maßnahmen und neue Impulse. Ein zentraler Hebel ist der erleichterte Zugang zu Finanzierung – etwa durch die Einrichtung eines Dachfonds, der bislang ungenutztes privates Kapital mobilisiert. Gleichzeitig müssen wir den Gründungsprozess weiter vereinfachen und beschleunigen: Eine zentrale, digitale Plattform für alle Rechtsformen wäre ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Zusätzlich fordern wir eine Erhöhung des Gewinnfreibetrags, um unsere Unternehmen spürbar und nachhaltig zu entlasten.“

Insbesondere die persönlichen Gründungsberatungen haben im Land merklich zugenommen – von 295 im 1. Halbjahr 2024 auf 357 im 1. Halbjahr 2025. „Der Gründerservice begleitet angehende Unternehmer:innen mit einem breiten Spektrum an Beratungs- und Informationsangeboten, die laufend weiterentwickelt werden und sich großer Nachfrage erfreuen“, erklärt WKV-Gründerserviceleiter Matthias Frieß.

Zu den drei Top-Motiven zählt bei den neuen Gründer:innen zuallererst der Wunsch nach einer flexiblen Zeit- und Lebensgestaltung (74,4 Prozent), gefolgt davon, mehr Verantwortung übernehmen zu wollen (71,8 Prozent) und dem Verlangen, der/ die eigene Chef/in sein zu wollen (66,7 Prozent)

Neben Einzelberatungen setzt der Gründerservice auf praxisnahe Workshops und Events, die das nötige Rüstzeug für die Selbstständigkeit vermitteln. Auch junge Menschen werden frühzeitig für das Unternehmertum begeistert – etwa durch Kooperationen mit der Jungen Wirtschaft Vorarlberg (JWV) und dem „Frau in der Wirtschaft“-Netzwerk (FIW), die Schüler:innen wertvolle Einblicke in die unternehmerische Praxis geben. Der bundesweite Frauenanteil bei Neugründungen liegt bei 45,4 Prozent. Das Durchschnittsalter der Gründer:innen liegt bei 36,7 Jahren.

Gründungen nach Sparten und Rechtsform

Nach Sparten betrachtet, wird vor allem im Gewerbe und Handwerk (39 Prozent) gegründet, dann im Handel (26,1 Prozent) und in Information und Consulting (20,5 Prozent). Die meisten Gründungen sind Einzelunternehmen (82,8 Prozent). Die GmbH ist mit 13,4 Prozent die zweitbeliebteste Rechtsform.

Relevanz des Gründerservices zeigt KSV-Studie

 „Gründungsfehler über alle Branchen hinweg waren gemäß einer KSV-Studie im vergangenen Jahr die zweithäufigste Insolvenzursache. Der Gründerservice unterstützt gut informiert ins Unternehmertum zu starten. Wir setzen genau hier an, um die Gründer:innen bestmöglich vorzubereiten. Persönliche Beratungen sind unerlässlich“, betont Frieß.

Gründerservice der Wirtschaftskammer Vorarlberg Wichnergasse 9, 6800 Feldkirch T 05522-1144. gruenderservice@wkv.at.